1. Martin Lutero
1.3 Le 95 tesi
Le 95 Tesi
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1. Da unser Herr und Meister Jesus Christus spricht "Tut Buße" usw. (Matth. 4,17),
hat er gewollt, dass das ganze Leben der Gläubigen Buße sein soll.
1. Il Signore e maestro nostro Gesù Cristo dicendo: "Fate penitenza ecc." volle che tutta la
vita dei fedeli fosse una penitenza.
2. Dieses Wort kann nicht von der Buße als Sakrament - d. h. von der Beichte und
Genugtuung -, die durch das priesterliche Amt verwaltet wird, verstanden werden.
2. Questa parola non può intendersi nel senso di penitenza sacramentale (cioè confessione
e soddisfazione, che si celebra per il ministero dei sacerdoti).
3. Es bezieht sich nicht nur auf eine innere Buße, ja eine solche wäre gar keine,
wenn sie nicht nach außen mancherlei Werke zur Abtötung des Fleisches
bewirkte.
3. Non intende però solo la penitenza interiore, anzi quella interiore è nulla se non produce
esteriormente varie mortificazioni della carne.
4. Daher bleibt die Strafe, solange der Haß gegen sich selbst - das ist die wahre
Herzensbuße - bestehen bleibt, also bis zum Eingang ins Himmelreich.
4. Rimane cioè l'espiazione sin che rimane l'odio di sé (che è la vera penitenza
interiore), cioè sino all'ingresso nel regno dei cieli.
5. Der Papst will und kann keine Strafen erlassen, außer solchen, die er auf
Grund seiner eigenen Entscheidung oder der der kirchlichen Satzungen auferlegt hat.
5. Il papa non vuole né può rimettere alcuna pena fuorché quelle che ha imposte per
volonta propria o dei canoni.
6. Der Papst kann eine Schuld nur dadurch erlassen, dass er sie als von Gott
erlassen erklärt und bezeugt, natürlich kann er sie in den ihm vorbehaltenen Fällen
erlassen; wollte man das geringachten, bliebe die Schuld ganz und gar bestehen.
6. Il papa non può rimettere alcuna colpa se non dichiarando e approvando che è
stata rimessa da Dio o rimettendo nei casi a lui riservati, fuori dei quali la colpa
rimarrebbe certamente.
7. Gott erläßt überhaupt keinem die Schuld, ohne ihn zugleich demütig in allem
dem Priester, seinem Stellvertreter, zu unterwerfen.
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8. Die kirchlichen Bestimmungen über die Buße sind nur für die Lebenden
verbindlich, den Sterbenden darf demgemäß nichts auferlegt werden.
8. I canoni penitenziali sono imposti solo ai vivi, e nulla si deve imporre in base
ad essi ai moribondi.
9. Daher handelt der Heilige Geist, der durch den Papst wirkt, uns gegenüber gut,
wenn er in seinen Erlassen immer den Fall des Todes und der höchsten Not
ausnimmt.
9. Lo Spirito Santo dunque, nel papa, ci benefica eccettuando sempre nei suoi decreti i casi
di morte e di necessità.
12. Früher wurden die kirchlichen Bußstrafen nicht nach, sondern vor der
Absolution auferlegt, gleichsam als Prüfstein für die Aufrichtigkeit der Reue.
12. Una volta le pene canoniche erano imposte non dopo, ma prima
dell'assoluzione, come prova della vera contrizione.
13. Die Sterbenden werden durch den Tod von allem gelöst, und für die
kirchlichen Satzungen sind sie schon tot, weil sie von Rechts wegen davon befreit
sind.
13. I morituri soddisfano ogni cosa con la morte, e sono già morti alla legge dei canoni,
essendone sollevati per diritto.
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14. Ist die Haltung eines Sterbenden und die Liebe (Gott gegenüber)
unvollkommen, so bringt ihm das notwendig große Furcht, und diese ist um so
größer, je geringer jene ist.
14. La integrità o carità perfetta del morente, porta necessariamente con sé un
gran timore, tanto maggiore quanto essa è minore.
15. Diese Furcht und dieser Schrecken genügen für sich allein - um von anderem
zu schweigen -, die Pein des Fegefeuers auszumachen; denn sie kommen dem
Grauen der Verzweiflung ganz nahe.
15. Questo timore e orrore basta da solo, per tacere d'altro, a costituire la pena del
purgatorio, poiché è prossimo all'orrore della disperazione.
16. Es scheinen sich demnach Hölle, Fegefeuer und Himmel in der gleichen
Weise zu unterscheiden wie Verzweiflung, annähernde Verzweiflung und
Sicherheit.
16. L'inferno, il purgatorio ed il cielo sembrano distinguersi tra loro come la disperazione,
la quasi disperazione e la sicurezza.
17. Offenbar haben die Seelen im Fegefeuer die Mehrung der Liebe genauso nötig
wie eine Minderung des Grauens.
17. Sembra necessario che nelle anime del purgatorio di tanto diminuisca l'orrore
di quanto aumenti la carità.
19. Offenbar ist auch dieses nicht erwiesen, dass sie - wenigstens nicht alle - ihrer
Seligkeit sicher und gewiß sind, wenngleich wir ihrer völlig sicher sind.
19. Né appare provato che esse siano certe e sicure della loro beatitudine,
almeno tutte, sebbene noi ne siamo certissimi.
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20. Daher meint der Papst mit dem vollkommenen Erlaß aller Strafen nicht
einfach den Erlaß sämtlicher Strafen, sondern nur derjenigen, die er selbst auferlegt
hat.
20. Dunque il papa con la remissione plenaria di tutte le pene non intende
semplicemente di tutte, ma solo di quelle imposte da lui.
21. Deshalb irren jene Ablaßprediger, die sagen, dass durch die Ablässe des Papstes
der Mensch von jeder Strafe frei und los werde.
21. Sbagliano pertanto quei predicatori d'indulgenze, i quali dicono che per le
indulgenze papali l'uomo è sciolto e salvato da ogni pena.
22. Vielmehr erläßt er den Seelen im Fegefeuer keine einzige Strafe, die sie nach
den kirchlichen Satzungen in diesem Leben hätten abbüßen müssen.
22. Il papa, anzi, non rimette alle anime in purgatorio nessuna pena che
avrebbero dovuto subire in questa vita secondo i canoni.
24. Deswegen wird zwangsläufig ein Großteil des Volkes durch jenes in Bausch
und Bogen und großsprecherisch gegebene Versprechen des Straferlasses getäuscht.
24. È perciò inevitabile che la maggior parte del popolo sia ingannata da tale
indiscriminata e pomposa promessa di liberazione dalla pena.
25. Die gleiche Macht, die der Papst bezüglich des Fegefeuers im allgemeinen hat,
besitzt jeder Bischof und jeder Seelsorger in seinem Bistum bzw. seinem Pfarrbezirk
im besonderen.
25. La stessa potestà che il papa ha in genere sul purgatorio, l'ha ogni vescovo
e curato in particolare nella propria diocesi o parrocchia.
26. Der Papst handelt sehr richtig, den Seelen (im Fegefeuer) die Vergebung nicht
auf Grund seiner - ihm dafür nicht zur Verfügung stehenden - Schlüsselgewalt,
sondern auf dem Wege der Fürbitte zuzuwenden.
26. Il papa fa benissimo quando concede alle anime la remissione non per il potere delle
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27. Menschenlehre verkündigen die, die sagen, dass die Seele (aus dem Fegefeuer)
emporfliege, sobald das Geld im Kasten klingt.
27. Predicano da uomini, coloro che dicono che subito, come il soldino ha tintinnato nella
cassa, l'anima se ne vola via.
28. Gewiß, sobald das Geld im Kasten klingt, können Gewinn und Habgier
wachsen, aber die Fürbitte der Kirche steht allein auf dem Willen Gottes.
28. Certo è che al tintinnio della moneta nella cesta possono aumentare
la petulanza e l'avarizia: invece il suffragio della chiesa è in potere di Dio solo.
29. Wer weiß denn, ob alle Seelen im Fegefeuer losgekauft werden wollen, wie es
beispielsweise beim heiligen Severin und Paschalis nicht der Fall gewesen sein soll.
29. Chi sa se tutte le anime del purgatorio desiderano essere liberate, come si
narra di S. Severino e di S. Pasquale?
30. Keiner ist der Echtheit seiner Reue gewiß, viel weniger, ob er völligen Erlaß
(der Sündenstrafe) erlangt hat.
30. Nessuno è certo della sincerità della propria contrizione, tanto meno del
conseguimento della remissione plenaria.
31. So selten einer in rechter Weise Buße tut, so selten kauft einer in der rechten
Weise Ablaß, nämlich außerordentlich selten.
31. Tanto è raro il vero penitente, altrettanto è raro chi acquista veramente
le indulgenze, cioè rarissimo.
32. Wer glaubt, durch einen Ablaßbrief seines Heils gewiß sein zu können, wird
auf ewig mit seinen Lehrmeistern verdammt werden.
32. Saranno dannati in eterno con i loro maestri coloro che credono di essere
sicuri della loro salute sulla base delle lettere di indulgenza.
33. Nicht genug kann man sich vor denen hüten, die den Ablaß des Papstes jene
unschätzbare Gabe Gottes nennen, durch die der Mensch mit Gott versöhnt
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werde.
33. Specialmente sono da evitare coloro che dicono che tali perdoni del papa sono quel
dono inestimabile di Dio mediante il quale l'uomo è riconciliato con Dio.
34. Jene Ablaßgnaden beziehen sich nämlich nur auf die von Menschen
festgesetzten Strafen der sakramentalen Genugtuung.
34. Infatti tali grazie ottenute mediante le indulgenze riguardano solo le
pene della soddisfazione sacramentale stabilite dall'uomo.
35. Nicht christlich predigen die, die lehren, dass für die, die Seelen (aus dem
Fegefeuer) loskaufen oder Beichtbriefe erwerben, Reue nicht nötig sei.
35. Non predicano cristianamente quelli che insegnano che non è necessaria la contrizione
per chi riscatta le anime o acquista lettere confessionali.
36. Jeder Christ, der wirklich bereut, hat Anspruch auf völligen Erlaß von Strafe
und Schuld, auch ohne Ablaßbrief.
36. Qualsiasi cristiano veramente compiuto ottiene la remissione plenaria della
pena e della colpa che gli è dovuta anche senza lettere di indulgenza.
37. Jeder wahre Christ, sei er lebendig oder tot, hat Anteil an allen Gütern Christi
und der Kirche, von Gott ihm auch ohne Ablaßbrief gegeben.
37. Qualunque vero cristano, sia vivo che morto, ha la parte datagli da Dio
a tutti i beni di Cristo e della Chiesa, anche senza lettere di indulgenza.
38. Doch dürfen der Erlaß und der Anteil (an den genannten Gütern), die der
Papst vermittelt, keineswegs geringgeachtet werden, weil sie - wie ich schon sagte -
die Erklärung der göttlichen Vergebung darstellen.
38. Tuttavia la remissione e la partecipazione del papa non deve essere disprezzata
in nessun modo perché, come ho detto [v. tesi n°6], è la dichiarazione
della remissione divina.
39. Auch den gelehrtesten Theologen dürfte es sehr schwerfallen, vor dem Volk
zugleich die Fülle der Ablässe und die Aufrichtigkeit der Reue zu rühmen.
39. È straordinariamente difficile anche per i teologi più saggi esaltare
davanti al popolo ad un tempo a prodigalità delle indulgenze e
la verità della contrizione.
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40. Aufrichtige Reue begehrt und liebt die Strafe. Die Fülle der Ablässe aber macht
gleichgültig und lehrt sie hassen, wenigstens legt sie das nahe.
40. La vera contrizione cerca ed ama le pene, la larghezza delle indulgenze
produce rilassamento e fa odiare le pene o almeno ne dà occasione.
41. Nur mit Vorsicht darf der apostolische Ablaß gepredigt werden, damit das
Volk nicht fälschlicherweise meint, er sei anderen guten Werken der Liebe
vorzuziehen.
41. I perdoni apostolici devono essere predicati con prudenza, perché
il popolo non intenda erroneamente che essi sono preferibili a tutte le
altre buone opere di carità.
42. Man soll die Christen lehren: Die Meinung des Papstes ist es nicht, dass der
Erwerb von Ablaß in irgendeiner Weise mit Werken der Barmherzigkeit zu
vergleichen sei.
42. Bisogna insegnare ai cristiani che non è intenzione del papa equiparare in
alcun modo l'acquisto delle indulgenze con le opere di misericordia.
43. Man soll den Christen lehren: Dem Armen zu geben oder dem Bedürftigen
zu leihen ist besser, als Ablaß zu kaufen.
43. Si deve insegnare ai cristiani che è meglio dare a un povero o fare un prestito
a un bisognoso che non acquistare indulgenze.
44. Denn durch ein Werk der Liebe wächst die Liebe und wird der Mensch
besser, aber durch Ablaß wird er nicht besser, sondern nur teilweise von der Strafe
befreit.
44. Poiché la carità cresce con le opere di carità e fa l'uomo migliore, mentre
con le indulgenze non diventa migliore ma solo più libero dalla pena.
45. Man soll die Christen lehren: Wer einen Bedürftigen sieht, ihn übergeht und
statt dessen für den Ablaß gibt, kauft nicht den Ablaß des Papstes, sondern handelt
sich den Zorn Gottes ein.
45. Occorre insegnare ai cristiani che chi vede un bisognoso e trascurandolo
dà per le indulgenze si merita non l'indulgenza del papa ma l'indignazione di Dio.
46. Man soll die Christen lehren: Die, die nicht im Überfluß leben, sollen das
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Lebensnotwendige für ihr Hauswesen behalten und keinesfalls für den Ablaß
verschwenden.
46. Si deve insegnare ai cristiani che se non abbondano i beni superflui,
debbono tenere il necessario per la loro casa e non spenderlo per le indulgenze.
47. Man soll die Christen lehren: Der Kauf von Ablaß ist eine freiwillige
Angelegenheit, nicht geboten.
47. Si deve insegnare ai cristiani che l'acquisto delle indulgenze è libero e
non di precetto.
48. Man soll die Christen lehren: Der Papst hat bei der Erteilung von Ablaß
ein für ihn dargebrachtes Gebet nötiger und wünscht es deshalb auch mehr als zur
Verfügung gestelltes Geld.
48. Si deve insegnare ai cristiani che il papa come ha maggior bisogno così
desidera maggiormente per sé, nel concedere le indulgenze, devote orazioni
piuttosto che monete sonanti.
49. Man soll die Christen lehren: Der Ablaß des Papstes ist nützlich, wenn man
nicht sein Vertrauen darauf setzt, aber sehr schädlich, falls man darüber die Furcht
Gottes fahrenläßt.
49. Si deve insegnare ai cristiani che i perdoni del papa sono utili se essi
non vi confidano, ma diventano molto nocivi, se per causa loro si
perde il timor di Dio.
50. Man soll die Christen lehren: Wenn der Papst die Erpressungsmethoden der
Ablaßprediger wüßte, sähe er lieber die Peterskirche in Asche sinken, als dass sie
mit Haut, Fleisch und Knochen seiner Schafe erbaut würde.
50. Si deve insegnare ai cristiani che se il papa conoscesse le esazioni dei
predicatori di indulgenze, preferirebbe che la basilica di S. Pietro andasse
in cenere piuttosto che essere edificata sulla pelle, la carne e le ossa delle
sue pecorelle.
51. Man soll die Christen lehren: Der Papst wäre, wie es seine Pflicht ist, bereit -
wenn nötig -, die Peterskirche zu verkaufen, um von seinem Gelde einem großen
Teil jener zu geben, denen gewisse Ablaßprediger das Geld aus der Tasche holen.
51. Si deve insegnare ai cristiani che il papa, come deve, vorrebbe, anche a costo
di vendere - se fosse necessario - la basilica di S. Pietro, dare dei propri soldi
a molti di quelli ai quali alcuni predicatori di indulgenze estorcono denaro.
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52. Auf Grund eines Ablaßbriefes das Heil zu erwarten ist eitel, auch wenn der
(Ablaß-)Kommissar, ja der Papst selbst ihre Seelen dafür verpfändeten.
52. È vana la fiducia nella salvezza mediante le lettere di indulgenza. anche
se un commissario e perfino lo stesso papa impegnasse per esse la propria anima.
53. Die anordnen, dass um der Ablaßpredigt willen das Wort Gottes in den
umliegenden Kirchen völlig zum Schweigen komme, sind Feinde Christi und des
Papstes..
53. Nemici di Cristo e del papa sono coloro i quali perché si predichino
le indulgenze fanno tacere completamente la parola di Dio in tutte le altre chiese.
54. Dem Wort Gottes geschieht Unrecht, wenn in ein und derselben Predigt
auf den Ablaß die gleiche oder längere Zeit verwendet wird als für jenes.
54. Si fa ingiuria alla parola di Dio quando in una stessa predica si dedica
un tempo eguale o maggiore all'indulgenza che ad essa.
55. Die Meinung des Papstes ist unbedingt die: Wenn der Ablaß - als das Geringste
- mit einer Glocke, einer Prozession und einem Gottesdienst gefeiert wird, sollte
das Evangelium - als das Höchste - mit hundert Glocken, hundert Prozessionen
und hundert Gottesdiensten gepredigt werden.
55. È sicuramente desiderio del papa che se si celebra l'indulgenza, che è cosa minima,
con una sola campana, una sola processione, una sola cerimonia, il vangelo, che è la cosa
più grande, sia predicato con cento campane, cento processioni, cento cerimonie.
56. Der Schatz der Kirche, aus dem der Papst den Ablaß austeilt, ist bei dem Volke
Christi weder genügend genannt noch bekannt.
56. I tesori della Chiesa, dai quali il papa attinge le indulgenze, non sono
sufficientemente ricordati nè conosciuti presso il popolo cristiano.
58. Er besteht aber auch nicht aus den Verdiensten Christi und der Heiligen,
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weil diese dauernd ohne den Papst Gnade für den inwendigen Menschen sowie
Kreuz, Tod und Hölle für den äußeren bewirken.
58. Nè sono i meriti di Cristo e dei santi, perché quesi operano sempre,
indipendentemente dal papa, la grazia dell'uomo interiore, la croce,
la morte e l'inferno dell'uomo esteriore.
59. Der heilige Laurentius hat gesagt, dass der Schatz der Kirche ihre Armen seien,
aber die Verwendung dieses Begriffes entsprach der Auffassung seiner Zeit.
59. S. Lorenzo chiamò tesoro delta Chiesa i poveri, ma egli usava il
linguaggio del suo tempo.
60. Wohlbegründet sagen wird, dass die Schlüssel der Kirche - die ihr durch
das Verdienst Christi geschenkt sind - jenen Schatz darstellen.
60. Senza temerarietà diciamo che questo tesoro è costituito dalle chiavi
della Chiesa donate per merito di Cristo.
61. Selbstverständlich genügt die Gewalt des Papstes allein zum Erlaß von
Strafen und zur Vergebung in besondern, ihm vorbehaltenen Fällen.
61. È chiaro infatti che per la remissione delle pene e dei casi basta la sola
potestà del papa.
62. Der wahre Schatz der Kirche ist das allerheiligste Evangelium von der
Herrlichkeit und Gnade Gottes.
62. Vero tesoro della Chiesa di Cristo è il sacrosanto Vangelo, gloria e grazia
di Dio.
63. Dieser ist zu Recht allgemein verhaßt, weil er aus Ersten Letzte macht.
63. Ma questo tesoro è a ragione odiosissimo perché dei primi fa gli ultimi.
64. Der Schatz des Ablasses jedoch ist zu Recht außerordentlich beliebt, weil er aus
Letzten Erste macht.
64. Ma il tesoro delle indulgenze è a ragione gratissimo perché degli ultimi
fa i primi.
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65. Also ist der Schatz des Evangeliums das Netz, mit dem man einst die Besitzer
von Reichtum fing.
65. Dunque i tesori evangelici sono reti con le quali un tempo si pescavano uomini ricchi.
66. Der Schatz des Ablasses ist das Netz, mit dem man jetzt den Reichtum
von Besitzenden fängt.
66. Ora i tesori delle indulgenze sono reti con le quali si pescano le ricchezze
degli uomini.
68. Doch sind sie, verglichen mit der Gnade Gottes und der Verehrung des
Kreuzes, in der Tat ganz geringfügig.
68. Sono in realtà le minime paragonate alla grazia di Dio e alla pietà della croce.
69. Die Bischöfe und Pfarrer sind gehalten, die Kommissare des apostolischen
Ablasses mit aller Ehrerbietung zuzulassen.
69. I vescovi e i parroci sono tenuti a ricevere con ogni riverenza i commissari
dei perdoni apostolici.
70. Aber noch mehr sind sie gehalten, Augen und Ohren anzustrengen, dass jene
nicht anstelle des päpstlichen Auftrags ihre eigenen Phantastereien predigen.
70. Ma più sono tenuti a vigilare con gli occhi e le orecchie che essi non
predichino, invece del mandato avuto dal papa, le loro fantasie.
71. Wer gegen die Wahrheit des apostolischen Ablasses spricht, der sei verworfen
und verflucht.
71. Chi parla contro la verità dei perdoni apostolici sia anatema e maledetto.
72. Aber wer gegen die Zügellosigkeit und Frechheit der Worte der Ablaßprediger
auftritt, der sei gesegnet.
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72. Chi invece si oppone alla cupidigia e alla licenza del parlare del predicatore
di indulgenze, sia benedetto.
73. Wie der Papst zu Recht seinen Bannstrahl gegen diejenigen schleudert, die
hinsichtlich des Ablaßgeschäftes auf mannigfache Weise Betrug ersinnen.
73. Come il papa giustamente fulmina coloro che operano qualsiasi
macchinazione a danno della vendita delle indulgenze.
74. So will er viel mehr den Bannstrahl gegen diejenigen schleudern, die unter dem
Vorwand des Ablasses auf Betrug hinsichtlich der heiligen Liebe und Wahrheit
sinnen.
74. Cosi molto più gravemente intende fulminare quelli che col pretesto delle
indulgenze operano a danno della santa carità e verità.
75. Es ist irrsinnig zu meinen, dass der päpstliche Ablaß mächtig genug sei, einen
Menschen loszusprechen, auch wenn er - was ja unmöglich ist - der
Gottesgebärerin Gewalt angetan hätte.
75. Ritenere che le indulgenze papali siano tanto potenti da poter assolvere
un uomo, anche se questi, per un caso impossibile, avesse violato la madre di Dio,
è essere pazzi.
76. Wir behaupten dagegen, dass der päpstliche Ablaß auch nicht die geringste
läßliche Sünde wegnehmen kann, was deren Schuld betrifft.
76. Al contrario diciamo che i perdoni papali non possono cancellare neppure
il minimo peccato veniale, quanto alla colpa.
77. Wenn es heißt, auch der heilige Petrus könnte, wenn er jetzt Papst wäre, keine
größeren Gnaden austeilen, so ist das eine Lästerung des heiligen Petrus und des
Papstes.
77. Dire che neanche S. Pietro se pure fosse papa, potrebbe dare grazie maggiori,
è bestemmia contro S. Pietro e il papa.
78. Wir behaupten dagegen, dass dieser wie jeder beliebige Papst größere hat,
nämlich das Evangelium, "Geisteskräfte und Gaben, gesund zu machen" usw.,
wie es 1. Kor. 12 heißt.
78. Diciamo invece che questo e qualsiasi papa ne ha di maggiori, cioè l'evangelo,
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79. Es ist Gotteslästerung zu sagen, dass das (in den Kirchen) an hervorragender
Stelle errichtete (Ablaß-) Kreuz, das mit dem päpstlichen Wappen versehen ist,
dem Kreuz Christi gleichkäme.
79. Dire che la croce eretta solennemente con le armi papali equivale la croce
di Cristo, è blasfemo.
80. Bischöfe, Pfarrer und Theologen, die dulden, dass man dem Volk solche
Predigt bietet, werden dafür Rechenschaft ablegen müssen.
80. I vescovi i parroci e i teologi che consentono che tali discorsi siano
tenuti al popolo ne renderanno conto.
82. Zum Beispiel: Warum räumt der Papst nicht das Fegefeuer aus um der heiligsten
Liebe und höchsten Not der Seelen willen - als aus einem wirklich triftigen Grund -,
da er doch unzählige Seelen loskauft um des unheilvollen Geldes zum Bau einer
Kirche willen - als aus einem sehr fadenscheinigen Grund -?
82. Per esempio: perché il papa non vuota il purgatorio a motivo della santissima carità e
della somma necessità delle anime, che è la ragione più giusta di tutte, quando libera un
numero infinite di anime in forza del funestissimo denaro dato per la costruzione della
basilica, che è una ragione debolissima?
83. Oder: Warum bleiben die Totenmessen sowie Jahrfeiern für die Verstorbenen
bestehen, und warum gibt er (der Papst) nicht die Stiftungen, die dafür gemacht
worden sind, zurück oder gestattet ihre Rückgabe,wenn es schon ein Unrecht ist,
für die Losgekauften zu beten?
83. Parimenti: perché continuano le esequie e gli anniversari dei defunti e invece
il papa non restituisce ma anzi permette di ricevere lasciti istituiti per loro,
mentre è già un'ingiustizia pregare per dei redenti?
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84. Oder: Was ist das für eine neue Frömmigkeit vor Gott und dem Papst, dass sie
einem Gottlosen und Feinde erlauben, für sein Geld eine fromme und von Gott
geliebte Seele loszukaufen; doch um der eigenen Not dieser frommen und
geliebten Seele willen erlösen sie diese nicht aus freigeschenkter Liebe?
84. Parimenti: che è questa nuova di Dio e del papa, per cui si concede ad un
uomo empio e peccatore di redimere in forza del danaro un'anima pia e amica di
Dio e tuttavia non la si redime per gratuita carità in base alla necessità di
tale anima pia e diletta?
86. Oder: Warum baut der Papst, der heute reicher ist als der reichste Crassus,
nicht wenigstens die eine Kirche St. Peter lieber von seinem eigenen Geld
als dem der armen Gläubigen?
86. Ancora: perché il papa le cui ricchezze oggi sono più opulente di quelle
degli opulentissimi Crassi, non costruisce una sola basilica di S. Pietro con i
propri soldi invece che con quelli dei poveri fedeli?
87. Oder: Was erläßt der Papst oder woran gibt er denen Anteil, die durch
vollkommene Reue ein Anrecht haben auf völligen Erlaß und völlige Teilhabe?
87. Ancora: cosa rimette o partecipa il papa a coloro che con la contrizione
perfetta hanno diritto alla piena remissione e partecipazione?
88. Oder: Was könnte der Kirche Besseres geschehen, als wenn der Papst,
wie er es (jetzt) einmal tut, hundertmal am Tage jedem Gläubigen diesen Erlaß
und diese Teilhabe zukommen ließe?
88. Ancora: quale maggior bene si recherebbe alla Chiesa, se il papa, come fa ogni
tanto, così cento volte ogni giorno attribuisse queste remissioni e partecipazioni
a ciascun fedele?
89. Wieso sucht der Papst durch den Ablaß das Heil der Seelen mehr als das Geld;
warum hebt er früher gewährte Briefe und Ablässe jetzt auf, die doch ebenso
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wirksam sind?
89. Dato che il papa con le indulgenze cerca la salvezza delle anime piuttosto che
il denaro perché sospende le lettere e le indulgenze già concesse,
quando sono ancora efficaci?
90. Diese äußerst peinlichen Einwände der Laien nur mit Gewalt zu unterdrücken
und nicht durch vernünftige Gegenargumente zu beseitigen heißt, die Kirche und
den Papst dem Gelächter der Feinde auszusetzen und die Christenheit unglücklich
zu machen.
90. Soffocare queste sottili argomentazioni dei laici con la sola autorità e
non scioglierle con opportune ragioni significa esporre la chiesa e il papa
alle beffe dei nemici e rendere infelici i cristiani.
91. Wenn daher der Ablaß dem Geiste und der Auffassung des Papstes gemäß
gepredigt würde, lösten sich diese (Einwände) alle ohne weiteres auf, ja es gäbe sie
überhaupt nicht.
91. Se dunque le indulgenze fossero predicate secondo lo spirito e l'intenzione
del papa, tutte quelle difficoltà sarebbero facilmente dissipate,
anzi non esisterebbero.
92. Darum weg mit allen jenen Propheten, die den Christen predigen: "Friede,
Friede", und ist doch kein Friede.
92. Addio dunque a tutti quei profeti, i quali dicono al popolo cristiano "Pace.
pace", mentre non v'è pace.
93. Wohl möge es gehen allen den Propheten, die den Christen predigen: "Kreuz,
Kreuz", und ist doch kein Kreuz.
93. Valenti tutti quei profeti, i quali dicono al popolo cristiano «Croce, croce»,
mentre non v'è croce.
94. Man soll die Christen ermutigen, dass sie ihrem Haupt Christus durch Strafen,
Tod und Hölle nachzufolgen trachten.
94. Bisogna esortare i cristiani perché si sforzino di seguire il loro capo Cristo
attraverso le pene, le mortificazioni e gli inferni.
95. Und dass die lieber darauf trauen, durch viele Trübsale ins Himmelreich
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che cade dalle scarpe del padrone; cioè se il padrone va spesso sui
suoi campi.
Possedere esteriormente denaro, beni, terra e servi infatti non è un
peccato come tale, bensì dono e disposizione divini.
L'uomo deve e può lavorare e fare qualcosa [...], perché se non
lavora Dio non gli dà nulla.
La vita non è riposo, ma trasformazione del buono in meglio.
Dobbiamo attenerci con lieta coscienza al nostro mestiere, e sapere
che con la nostra opera facciamo più di chi avesse fondato tutti i
conventi e retto tutti gli ordini; anche se è il più piccolo dei lavori
domestici.
Ciascuno deve produrre quel tanto da potersi mantenere e non essere
di peso agli altri, bensì di aiuto.
Il lavoro in sé è gioia.
Sarebbe proprio necessario che nella cristianità venisse abolita ogni
forma di mendicità [...], ogni città si curi dei suoi poveri e non lasci
entrare mendicanti di fuori.
Cristo non vuole che non si possieda e non si accetti denaro né beni,
o che se li si ha li si getti via, come hanno insegnato e fatto numerosi
pazzi tra filosofi e dei santi pazzi tra i cristiani. Egli permette infatti
che tu sia ricco, però non vuole che l'amore sia legato a ciò.
Quelli che non difendono e non mantengono nessuno, ma
consumano, oziano e impoltroniscono soltanto, il principe non
dovrebbe tollerarli nel suo paese, ma cacciarli o costringerli a
lavorare: come fanno le api, che cacciano via i fuchi che non lavorano
e mangiano il miele delle altre api.
1) cuius regio eius religio, secondo cui i sudditi di uno Stato avrebbero
dovuto conformarsi alla religione del loro principe o, in caso
contrario, emigrare;
2) reservatum ecclesiasticum, secondo cui i beni ecclesiastici
secolarizzati prima del 1552 non sarebbero più stati rivendicati dalla
chiesa cattolica, mentre se qualche prelato cattolico si fosse convertito
al luteranesimo dopo tale anno avrebbe dovuto rinunciare a tutti i
benefici e possessi goduti in virtù della propria carica e restituirli alla
chiesa cattolica.
5. La Prussia
5.1 I prussiani
persone.
dell'Europa.
Federico II si rendeva perfettamente conto che cosa sarebbe
potuto succedere con la sua Prussia e giurò, davanti ai suoi
collaboratori che nella sua vita non avrebbe mai più attaccato
nemmeno un gatto.
Ma alla Prussia mancava ancora il collegamento tra i due territori
della Prussia orientale e il Brandeburgo al centro. E nel 1772 Federico
riuscì a conquistare questi territori senza neanche muovere un soldato.
Ci riuscì con una astuzia diplomatica che fu, bisogna dirlo, tra le più
vergognose mai adoperate nella politica europea. Trattando
segretamente con la Russia Federico Il si mise d'accordo con lo Zar
di spartirsi la Polonia tra di loro. Visto che l'Austria avrebbe potuto
protestare, Maria Teresa d'Austria fu invitata a partecipare a questo
banchetto. La sovrana austriaca esitò, conscia del fatto che questa
proposta era una inaudita ingiustizia nei confronti della Polonia, ma
alla fine accettò. Nel suo tipico modo un po' cinico Federico II
commentò: "All'inizio Maria Teresa pianse un po', ma alla fine volle
anche lei una sua parte".
Bismarck provocò, per futili motivi, una guerra con l'Austria e inflisse
agli Asburgo una schiacciante disfatta. La Confederazione degli stati
tedeschi, fondato nel 1815 e fino ad allora capeggiata dall'Austria fu
sciolta. Al suo posto venne costituita una Confederazione della
Germania settentrionale sotto l'influenza della Prussia. La Prussia
incassò altri territori al nord della Germania e raggiunse così la sua
massima estensione. Nel 1871, su 40 milioni abitanti della Germania
24 milioni vivevano in Prussia.
Questa nuova Prussia era talmente grande e potente che la
Francia si sentì minacciata. C’era aria di guerra, e la guerra arrivò.
Quattro anni dopo, nel 1870 scoppiò una crisi diplomatica tra la
Francia e la Prussia sulla successione al trono della Spagna, una
questione in cui era coinvolto anche un principe della casata degli
Hohenzollern. Adesso bastava un niente per far saltare la situazione.
Infatti, dopo movimentate e eccitate trattative la Francia si sentì presa
in giro e dichiarò guerra alla Prussia. Ma non aveva valutato bene la
situazione in Germania, perché i risentimenti nella popolazione nei
confronti della Francia risalenti ancora alle guerre contro Napoleone
erano tali da convincere anche gli stati della Germania meridionale ad
aderire alla guerra. Nel caso della Baviera, regnata da Ludwig II,
Bismarck ottenne la sua partecipazione corrompendolo con una
cospicua somma di denaro di cui Ludwig aveva bisogno per far
costruire i suoi famosi castelli.
La guerra alla quale adesso partecipò quasi tutta la Germania
durò 6 mesi e finì con la totale disfatta della Francia. Il 16 gennaio del
1871, nella galleria degli specchi della reggia di Versailles, il re della
Prussia fu proclamato primo imperatore del nuovo Reich, col nome
Guglielmo I.
sarà il giorno più infelice della mia vita, perché dovrò assistere al
funerale della mia amata Prussia."
Per convincere gli altri stati della Germania ad aderire al Reich,
Bismarck dovette concedere loro vaste autonomie. E con gli anni
l'influenza degli altri stati tedeschi aumentò sempre di più,
specialmente dopo le dimissioni di Bismarck nel 1890. La Prussia, pur
rimanendo la parte geograficamente più grande della Germania,
divenne sempre di più uno stato tra gli altri. Ora i cancellieri del Reich
provenivano anche da altre regioni. Nel 1918, alla fine della prima
guerra mondiale, era finita anche la monarchia degli Hohenzollern.
Nella breve vita della prima repubblica tedesca, la Repubblica di
Weimar, la Prussia visse, per l'ultima volta un piccolo periodo di
fioritura. Mentre nei 14 anni di questa infortunata Repubblica il suo
cancelliere cambiò ben 13 volte, la Prussia rimase un'isola di stabilità,
con sempre lo stesso presidente, il socialdemocratico Otto Braun (90)
(chiamato anche "ultimo re della Prussia") e rimase anche l'ultimo
baluardo contro avanzata del partito di Hitler, fino al 1932 quando il
governo della Prussia fu cacciato via e sostituito da un commissario
dell'estrema destra. Questa fu la fine dello stato della Prussia.
Quando gli alleati nel 1947, alla fine della seconda guerra
mondiale, dichiararono ufficialmente sciolto lo stato di Prussia, la
Prussia, in realtà era morta già da 15 anni.
mirava alla fine alla costituzione della "Grande Germania" nata nel
1871, glorificandola così come un risultato inevitabile e della storia,
come uno stato compiuto e perfetto. Hitler ha cercato di mettersi nella
tradizione di Federico II presentandosi come una specie di esecutore
del suo testamento. E ancora oggi, tra storici, giornalisti e anche da
certi uomini politici, si discute se la Prussia sia stata più uno stato
reazionario e militarista o uno stato moderno e aperto alle novità
economiche e politiche.
La Prussia è stata invece tutto questo, uno stato con molte facce
positive e negative. Nella sua breve esistenza assomiglia un po' a una
cometa che appare all'improvviso nel cielo dell'Europa, diventa molto
luminosa e sparisce presto, lasciando poche tracce.
uno splendido film con un ritratto del così detto "Re bavarese delle favole" che non ha
uguali per quanto riguarda l'approfondimento psicologico e la veridicità storica - per
quanto ci si può avvicinare alla verità nel caso di quel difficile e discusso re bavarese.
58
sempre più forte tra gli altri stati tedeschi. La soluzione definitiva per
questi problemi era trovata presto: si provocava una guerra contro la
Francia, il nemico "storico" numero uno della Germania, una guerra
alla quale nessuno stato tedesco poteva dire di no.
Questa guerra (1870-1871) rafforzò da una parte i sentimenti
nazionali, dall'altra parte servì a far capire a tutti la forza militare che
la Prussia nel frattempo aveva raggiunto. Così, vinta la guerra, tutti si
piegarono alla Prussia che in alcuni casi avevano anche usato la forza
convincente del denaro per convincere certi stati tedeschi riluttanti a
una riduzuione della loro sovranità.
Il modo in cui è stato costituito questo nuovo stato rappresentava
una provocazione senza precedenti nei confronti della Francia che la
umiliava profondamente: la cerimonia ufficiale della costituzione della
nuova Germania fu celebrata, quando le truppe tedesche avevano
occupato Parigi, nella "Sala degli specchi", la sala più prestigiosa del
palazzo reale di Versailles, centro e simbolo della monarchia francese
(vedi il quadro sopra che raffigura questa scena). Una umiliazione che
i francesi non dimenticarono e che contribuì a cimentare la "storica"
inimicizia tra i due popoli fino alla fine della Seconda Guerra
Mondiale. Inoltre, la Francia dovette cedere alla Germania le due
province Alsazia e Lorena. Questi territori erano molto importanti per
i ricchi giacimenti di ferro e per le industrie siderurgiche, meccaniche,
alimentari e tessili.
Nel giugno del 1919, dopo la fine della prima guerra mondiale
persa dalla Germania, dall'Austria e dai loro alleati, il trattato di pace
("Trattato di Versailles") definisce la Germania "responsabile, per
essere stata la causa, di tutte le perdite e di tutti i danni subiti dai
governi alleati e associati e dai loro nazionali in conseguenza della
guerra loro imposta dalla aggressione della Germania e dei suoi
alleati".
Questa posizione dei vincitori della guerra è, naturalmente, una
semplificazione che non regge a un esame più attento dei fatti
avvenuti. Infatti, uno dei primi a mettere in dubbio questa tesi
fu Lloyd George, primo ministro inglese tra il 1916 e il 1922 (quindi
dalla parte dei vincitori), sostenendo che gli stati dell'Europa nel 1914
sarebbero "scivolati" in quella guerra, senza realmente volerla. Ma
anche questo modo di vedere gli eventi che sembrava dare la colpa (e
contemporaneamente di discolpare) un po' tutti, è troppo banale per
poter spiegare qualcosa, anche se fu sostenuto non solo dai politici
interessati, ma anche da molti storici. Molti credono che la causa della
guerra sarebbe stata invece l'uccisione del principe ereditario austriaco
Francesco Ferdinando nell'attentato di Sarajevo nel giugno 1914,
alla quale, un mese dopo, segui la dichiarazione di guerra dell'Austria
alla Serbia. Ma quell'attentato fu piuttosto un pretesto, abilmente
sfruttato da chi voleva la guerra ad ogni costo. L'anno 1914 era
talmente pieno di tensioni politiche che bastava molto poco per
scatenare una guerra.
Non si racconta la storia con il "se", ma in questo caso è piuttosto
evidente che, se non ci fosse stato il 19enne bosniaco Gavrilo
Princip a uccidere l'austriaco Francesco Ferdinando, un'altro
pretesto per scatenare la guerra sarebbe stata trovata comunque.
Al giorno di oggi, chiedere di chi è colpa di una guerra è del tutto
comprensibile e legittimo, anche se non è sempre facile trovare una
risposta soddisfacente. Nel 1914 invece, la domanda sulla "colpa"
(intesa come concetto morale) di una guerra non fu posta da nessuno.
Nei primi mesi della guerra in tutti i paesi partecipanti si discuteva
animatamente sui rispettivi obbiettivi della guerra, si accusavano le
altre nazioni di aver iniziato le ostilità, ma questo è una cosa molto
diversa rispetto al concetto morale della "colpa". Per tutti i poteri
62
stato tedesco, proclamato nel 1871 proprio nella "Sala degli specchi"
del castello di Versailles (per umiliare ulteriormente la Francia),
faceva il bello e il cattivo tempo.
uno tra altri stati. Adesso molti pretendevano che il Reich dovesse
mettersi addirittura alla guida delle potenze mondiali. Una
sopravvalutazione che nella stampa delle volte sconfinò nel ridicolo e
che avrebbe avuto delle conseguenze fatali negli anni a venire.
4º La politica estera del Reich diventò man mano più aggressiva e
imprudente. Per mettersi alla pari con l'Inghilterra che, per mantenere
in piedi il suo grande impero coloniale, aveva creato una marina
militare impressionante, adesso anche la Germania cominciò
febbrilmente a costruire navi da guerra. Iniziò una corsa agli
armamenti che non lasciò presagire niente di buono. Invece di cercare
l'equilibrio a livello europeo la nuova politica estera della Germania
cercò (senza grandi successi però) di conquistare nuovi spazi coloniali
e a mettere diplomaticamente la Francia e l'Inghilterra l'una contro
l'altra, che alla fine ebbe solo il risultato opposto.
6.5.4 In sintesi
1 kg di patate 90 miliardi
7.4.1 1924-1929
primo discorso proprio nella birreria dove era fallito il putsch. Gli
amici ed i suoi sostenitori notarono immediatamente che i mesi di
prigionia lo avevano cambiato: era più forte e deciso. Ma soprattutto
infondeva negli altri quella sicurezza e quel coraggio di cui era dotato.
Tutti i cinquemila sostenitori del partito nazista accorsi per ascoltare le
parole della loro guida furono entusiasmati e galvanizzati dal discorso
di Hitler e pronti a seguirlo nella lotta contro la repubblica.
Ora Hitler doveva sbarazzarsi di due uomini, accolti come sue
pari alla fondazione del partito, per poter diventare il solo leader
incontrastato: Erich Ludendorff, un generale della prima guerra
mondiale, e Ernst Röhm, comandante di un’organizzazione
paramilitare. Il primo fu liquidato con la scusa degli scarsi risultati da
lui ottenuti alle elezioni presidenziali del marzo 1925 (diverrà un
acerrimo avversario dei nazisti), il secondo fu allontanato per le
divergenze col futuro dittatore riguardo il controllo delle SA,
l’organizzazione paramilitare nazista organizzata da Röhm.
Quest’ultimo pretendeva che le SA, note anche come camicie brune,
rimanessero sotto il suo totale controllo mentre Hitler pensava che
esse dovessero per prima cosa servire il loro Führer e il partito nazista.
A causa di questa opinione contrastante Ernst dette le dimissioni e
partì per la Bolivia.
Intanto, nel febbraio 1925, furono organizzate delle improvvise
elezioni per la morte del presidente socialdemocratico Friedrich Ebert.
Erano sette i candidati per il prestigioso posto fra cui spiccavano tre
favoriti per la vittoria finale: Otto Braun, socialdemocratico, Wilhelm
Marx, del centro, e Karl Jarres, del partito nazionalista. I nazisti erano
rappresentati da Ludendorff. Vinse Jarres seguito da Braun. Ma
siccome nessuno dei due aveva ottenuto la maggioranza si dovette
procedere ad una seconda votazione. Nel frattempo i Nazionalisti
avevano scaricato Jarres preferendogli Paul von Hindenburg, un
vecchio feldmaresciallo di settantotto anni considerato da tutti un eroe
nazionale.
Fu una mossa astuta. Hindenburg vinse le elezioni con un
vantaggio del 3,3 per cento sui socialdemocratici. Intanto nell’agosto
dello stesso anno il ministro degli esteri Stresemann riuscì a negoziare
con successo il ritiro delle truppe francesi dalla Ruhr, il cuore
industriale della Germania.
Ritornando alle vicende del rinato partito nazista proprio nel
1925 si verificò un moto di ribellione che porterà alla creazione di due
fazioni. Fautori e guide di questa opposizione furono Gregor Strasser,
un piccolo farmacista bavarese incaricato da Hitler di coordinare le
attività naziste nella Germania settentrionale, ed il suo segretario
Joseph Goebbels. Essi si lamentavano del fatto che il programma
71
non era visto di buon occhio dai nazisti che basavano la loro politica
sul malcontento generale e sulla perdita di prestigio dei tedeschi a
livello internazionale. Ma anche l’economia nazionale dava segni di
ripresa. Grazie ai capitali stranieri le industrie avevano ripreso a
marciare a ritmi elevati e la produzione aveva raggiunto livelli
accettabili, superiori a quelli del 1914. Il tenore di vita era
notevolmente migliorato ed i salari aumentati. La disoccupazione
rimaneva però ancora molto preoccupante. L’automazione delle
fabbriche sempre più diffusa aveva incrementato il milione di senza
lavoro che nel 1932 diventeranno addirittura sei.
Dopo i risultati delle elezioni del 1928 furono in molti ad
affermare che il nazismo era definitivamente crollato. Ma Hitler non la
pensava allo stesso modo. Ormai aveva imposto la sua autorità
assoluta su tutti i componenti del partito ed aveva riunito sotto il suo
comando una schiera di persone fedelissime che avevano abbracciato
unicamente la fede nazista e le sue idee. Ovviamente sicuro della
vittoria il dittatore manteneva alto il morale dei suoi seguaci
preparandosi all’attacco finale.
La scintilla che permise al Führer di salire al potere è da ricercare
negli accordi stabiliti fra gli Alleati e il ministro degli esteri tedesco
Stresemann, ormai prossimo alla morte, durante la conferenza annuale
della Societa delle Nazioni a Ginevra. Il nuovo patto chiamato Young
dal nome del banchiere americano Owen D. Young prevedeva una
riduzione delle riparazioni di guerra che la Germania doveva pagare ai
vincitori del primo conflitto mondiale a “solo” 121 miliardi di marchi.
Inoltre i francesi si sarebbero ritirati dalla Renania entro il giugno del
1930, con quattro anni di anticipo. Anche se rappresentava un grande
passo avanti rispetto agli accordi precedentemente stipulati, il piano
Young fu malvisto dai tedeschi. Ribadiva, infatti, che la responsabilità
dello scoppio della prima guerra mondiale era da attribuire alla sola
Germania ed obbligava a pagare ingenti risarcimenti in denaro fino al
1988. Ma cosa più grave ricordava l’odioso trattato di Versailles e
rievocava negli animi vecchi risentimenti e rancori mai del tutto
dimenticati.
Era un momento favorevole per instaurare nella popolazione le
idee sovversive naziste e Hitler lo intuì prontamente. Si alleò con i
nazionalisti di Hugenberg , anch’essi avversi alla repubblica e
scontenti del piano Young, ricevendo così i fondi per incominciare una
campagna politica a livello nazionale per la promulgazione della
Legge contro l’Asservimento del Popolo Tedesco. Il progetto si rivelò
però un insuccesso. I nazisti e i nazionalisti potevano contare soltanto
su 85 seggi del Reichstag contro i 406 dei loro avversari e persero
miseramente. Hitler allora propose alla popolazione un referendum: se
74
giustizia:
Nel periodo 1919-1922 in Germania c'erano 376 omicidi politici.
Qui le pene inflitte dai tribunali tedeschi:
cui boom era basato in gran parte sulla collaborazione economica con
gli USA e su soldi americani è colpita più di ogni altra nazione. Il
boom precedente è stato forte, ma superficiale e gonfiato, e non ha
risanato a fondo l'economia tedesca. Adesso il crollo è molto amaro.
In pochi anni, dal 1929 al 1932, la Germania precipita in una crisi che
sembra inarrestabile e che vede alla fine l'arrivo di Hitler al potere.
Alcuni dati statistici possono far capire meglio questo dramma:
PIL Produzione
industriale
1930 91 87
1931 80 70
1932 76 58
Disoccupati
irreversibile.
Oltre al proletariato, anche impiegati, artigiani, piccoli
commercianti, insomma tutta la piccola borghesia tedesca è
schiacciata dalle difficoltà economiche.
Contemporaneamente a questa crisi drammatica, si risvegliano
anche al livello politico tutti i fantasmi che avevano già dominato i
primi anni infelici della Repubblica. Nel parlamento ci sono 13 partiti
anche piccolissimi che si aggrappano al potere e che non capiscono
che le accanite lotte tra di loro favoriscono solo uno: Hitler. La
Repubblica di Weimar ha visto 20 governi in 14 anni, 5 elezioni
politiche negli ultimi 6 anni, un mare sempre crescente di disoccupati,
una violenza politica sulle strade soprattutto tra comunisti e nazisti
con morti e feriti quasi ogni fine settimana. Tutto questo fa svanire
definitivamente ogni fiducia nella democrazia che entra in un'agonia
irreversibile.
Il caos politico e il dramma dell'economia con più di 6 milioni di
disoccupati fanno aumentare il desiderio di un uomo forte che possa
mettere fine a tutto questo. Alla fine nel 1933 Hitler si presenta per
molti come l'unica speranza che può salvare il paese dalla confusione
totale.
Più che un uomo politico, all'inizio Hitler era un oratore. Lo
sapeva e lo sfruttava fino al massimo. Nel 1932, un anno prima di
diventare Cancelliere del Reich, Hitler fa centinaia di discorsi in tutte
le parti della Germania. Basta un annuncio anche solo 2 giorni prima e
Hitler riempie qualsiasi sala. Affascina la gente non tanto per quello
che dice ma per come lo dice. Con il suo stile insolito ma affascinante
di parlare riesce ad ipnotizzare le masse.
Quello che convince la gente quando parla Hitler è soprattutto
l'energia che riesce a trasmettere, un'energia e una fermezza di cui
molta gente disorientata sente un gran bisogno e di cui anche la
Germania depressa dalla crisi economica sembra che abbia bisogno.
I 17 milioni di tedeschi che votano Hitler nel 1933 non sono 17
milioni di fanatici antisemiti, razzisti e nazionalisti, ma in grandissima
parte sono persone stanche ed esauste che vogliono lavoro, la fine
della insicurezza politica e la garanzia di un modesto benessere, e che
non vogliono più sentirsi gli ultimi in Europa. La violenta propaganda
antisemita di Hitler per molti non conta, conta invece la promessa di
creare lavoro e di mettere fine al caos di cui sembra responsabile la
democrazia. E Hitler non lascia nessun dubbio sul fatto che vuole
eliminare non solo tutti gli altri partiti ma con loro anche la
democrazia stessa. Adesso la propaganda di Hitler e l'organizzazione
quasi militare del suo partito raccolgono i frutti. Più aumenta il
consenso elettorale, più anche i grandi industriali, che prima avevano
85
INVESTIMENT INDEBITAME
INVESTIMENTI DISOCCUP
I NTO
NELLE FORZE ATI
NEI SERVIZI DELLO
ARMATE STATO
PUBBLICI
molti di quelli che nel '33 ancora lottavano contro Hitler adesso
tacciono o addirittura si convertono. É difficile sottrarsi al fascino dei
continui successi di Hitler. Nelle ultime elezioni libere nel 1933 il
partito di Hitler aveva ottenuto il 43 % di voti, 5 anni più tardi
sicuramente la stragrande maggioranza dei tedeschi appoggia Hitler o
almeno lo tollera, anche se non sempre con grande entusiasmo. "Avrà
molti difetti, ma almeno ci ha riportato il lavoro e l'orgoglio di essere
tedeschi", pensano in molti.
Infine alcune parole sulla cultura e sulla scienza. Quando nel '33
cominciano gli arresti e la rapidissima demolizione di tutte le
istituzioni democratiche, comincia anche una epurazione nel campo
della cultura e della scienza lasciando in Germania un provincialismo
culturale che non ha più niente in comune con la straordinaria fioritura
della cultura degli anni venti. Prima tocca ai libri. I libri di autori
ebrei, marxisti o pacifisti vengono allontanati dalle biblioteche
pubbliche e bruciati in piazza.
Scrittori, musicisti, registi, pittori e scienziati cominciano ad
emigrare in massa negli altri paesi dell'Europa o negli Stati Uniti. Uno
dei primi è Albert Einstein, seguono Thomas Mann, Brecht e quasi
tutti quelli che hanno un nome sulla scena culturale e scientifico.
Negli anni precedenti gli ebrei avevano contribuito non poco ai
successi della Germania nel campo della cultura e della scienza, il
cieco antisemitismo di Hitler reca cosi un gravissimo danno in questo
campo. A proposito di ciò un piccolo ma significativo fatto: nelle
pubblicazioni scientifiche fino agli anni venti la lingua tedesca era
quella predominante a livello internazionale. A cominciare con gli
anni 30 questo cambiò radicalmente a favore dell'inglese. Solo a
partire dagli anni 60 la lingua tedesca sta riconquistando importanza in
questo ambito. Prima del '33 il centro mondiale della ricerca atomica è
in Germania, a Göttingen, con l'arrivo di Hitler si sposta in America. Il
fatto che furono gli americani e non i tedeschi a costruire la prima
bomba atomica è indubbiamente "merito" di Hitler. La cultura del
nazismo è banale e piatta, e la Germania, per 12 anni, rimane
praticamente tagliata fuori dalla vita culturale internazionale.
Solo con l'Inghilterra non è così facile. Certo, nel 1940 gli inglesi
devono ritirarsi dal continente, ma l'isola è una fortezza che Hitler non
riesce mai a piegare nonostante i continui e violenti bombardamenti
delle città inglesi.
Comunque, nel 1941 la Germania sembra ancora la più forte di
tutte: l'Inghilterra non è battuta, ma in difensiva, e l'America e
l'Unione Sovietica sono entrambi esitanti ad entrare nella guerra. Ma
Hitler non ha la minima intenzione di accontentarsi a metà strada. La
sua idea fissa è conquistare "spazio vitale" all'est, cioè abbattere e
sottomettere gli enormi e profondi spazi della Russia con i suoi 200
milioni di abitanti.
7.10 L’Olocausto
tedeschi, per la fame, per le fatiche o per malattie che nessuno poteva
curare.
La tragedia della Germania alla fine della guerra era terribile. Ma
le atrocità degli altri certamente non attenuano la responsabilità della
Germania. Tutto questo era soltanto un riflesso di quello che il
nazismo aveva fatto ai popoli dell'Europa, era soltanto l'ultimo atto di
una guerra che Hitler aveva fortemente voluto, che aveva, fin
dall'inizio della sua carriera politica, preparato prima ideologicamente
e poi anche materialmente, di una guerra che nessun altro in Europa
aveva voluto o cercato. E anche dopo più di 60 anni l’ombra di Hitler
è ancora presente.
crimini di guerra.
12 di essi vengono condannati a morte e giustiziati in quello stesso
anno. Molti tedeschi sentono per la prima volta da una fonte ufficiale i
racconti delle terribili crudeltà che sono state commesse in nome della
Germania e della cosiddetta "razza ariana". Molti sentono solo la
conferma di quello che si sapeva o almeno si è intuito già da molto
tempo. Qualcuno cerca di scrollarsi di dosso la responsabilità dicendo
che non hanno sentito e saputo niente. Ma per altri è uno shock che
provoca una vergogna profonda e che lascia nella coscienza collettiva
dei tedeschi dei segni che sono percepibili ancora oggi.
Molto più difficile della individuazione e punizione dei grandi
criminali è invece l'individuazione e la neutralizzazione dei tanti
piccoli nazisti ed opportunisti che hanno in fondo retto lo stato nazista.
Con la cosiddetta "Entnazifizierung", cioè la denazificazione, si cerca
di ripulire le istituzioni pubbliche dai nazisti compromessi o ancora
convinti. Ma stabilire delle responsabilità individuali è una impresa
quasi impossibile e inoltre questa campagna viene condotta in modo
molto diverso nelle 4 zone occupate. Con questo si apre anche un
campo vastissimo e praticamente incontrollabile di possibilità di
corruzione o di atti di vendetta personale. Alla fine molti colpevoli, tra
i quali per esempio quasi tutti i giudici, che durante il nazismo sono
stati un aiuto importantissimo e accondiscendente per Hitler,
rimangono non solo impuniti ma continuano anche a lavorare con gli
stessi incarichi di prima, affermando o di aver cambiato idea o di
essere sempre stati contro Hitler.
nessuna parte, con un proprio esercito (che fino al 1952 nessuno dei
due paesi ha) e senza nessuna prescrizione per il sistema economico
da adottare. La proposta contiene addirittura elezioni politiche libere
in tutta la Germania. Una proposta insomma che può sembrare molto
ragionevole e che fa molto scalpore. E allora, perché gli americani, gli
inglesi e lo stesso governo tedesco si rifiutano categoricamente
persino di discutere con i sovietici di una tale soluzione? La risposta è
semplice: la proposta sovietica mira a una Germania unita ma
neutrale, senza nessun legame con uno dei 2 blocchi dell'est e
dell'ovest, insomma una soluzione "all'austriaca". La proposta
sovietica mira ad impedire l'integrazione della Germania nell'alleanza
militare occidentale, cosa che il governo tedesco e gli americani
vedono invece come presupposto indispensabile di ogni politica. Non
vogliono accettare la neutralità come prezzo per la riunificazione. E
temono che una Germania neutrale sarebbe comunque più
accondiscende nei confronti dell'Unione sovietica. Così,
probabilmente l'unica vera possibilità per arrivare a una riunificazione
già negli anni 50 viene sprecata.
Il boom economico nell'ovest continua comunque a un ritmo
sempre più sostenuto. La disoccupazione scende quasi a quota zero,
c'è un grande bisogno di manodopera e si cominciano a chiamare
lavoratori dall'estero: prima vengono dall'Italia, poi dalla Spagna,
dalla Grecia e dalla Iugoslavia e infine dalla Turchia:
Nelle prime ore del 13 agosto del 1961 le unità armate della
Germania dell'est interrompono tutti i collegamenti tra Berlino est e
ovest e iniziano a costruire, davanti agli occhi esterrefatti degli
abitanti di tutte e due le parti, un muro insuperabile che attraversa tutta
la città, che divide le famiglie in due, e taglia la strada tra casa e posto
di lavoro, scuola e università. Non solo a Berlino ma in tutta la
Germania il confine tra est ed ovest, che fino a quel momento con un
po' di coraggio e gambe veloci era superabile, diventa una trappola
mortale. I soldati ricevono l'ordine di sparare su tutti quelli che
cercano di attraversare la zona di confine che con gli anni viene
attrezzata con dei macchinari sempre più terrificanti, con mine anti-
uomo, filo spinato alimentato con corrente ad alta tensione, e
addirittura con degli impianti che sparano automaticamente su tutto
quello che si muove nella cosiddetta "striscia della morte".
Per l'opinione pubblica la costruzione del muro è uno shock, ma
la reazione del mondo politico tedesco e internazionale è molto strana,
con toni incomprensibilmente smorzati. Il cancelliere tedesco Konrad
Adenauer, impegnato in campagna elettorale, aspetta 9 giorni prima di
recarsi personalmente a Berlino. Il presidente degli Stati Uniti viene
informato solo 15 ore dopo l'inizio della costruzione del muro e non
interrompe le sue vacanze perché "gli interessi dell'ovest non sono
direttamente toccati". L'ambasciatore americano in Germania viene
informato di quello che sta succedendo a Berlino durante una partita
di Golf che vuole però terminare prima di dare un commento. Solo 4
giorni dopo l'inizio della costruzione del muro, gli alleati occidentali
protestano ufficialmente contro quell'atto di barbarie. Certamente i
servizi segreti dell'ovest dovevano sapere che si stava preparando un
colpo del genere, che sicuramente necessitava di una preparazione
logistica non indifferente e quindi anche visibile. Ma come si spiega
105
allora una reazione così tiepida a un evento così grave ? Una risposta
ce la dà il responsabile del Ministero degli Esteri americano per la
questione di Berlino, che lo stesso 13 agosto dice: "Vediamo come si
svilupperà la faccenda. In fondo i tedeschi dell'est ci hanno fatto un
favore, perché la grande massa di profughi dalla Germania dell'est era
molto preoccupante." Molti politici americani, inglesi e francesi
vedono nel muro una soluzione brutta ma tutto sommato accettabile
per la situazione che si è creata a Berlino, che negli anni precedenti è
diventata sempre più instabile e pericolosa. La stabilità dei due
blocchi in Europa è diventata il principio sovrano che sta al di sopra di
tutte le considerazioni di carattere umano. Di nuovo la Germania è
oggetto e vittima della Guerra Fredda. Solo dopo, quando le
conseguenze inumane di questa brutale divisione della Germania
diventano sempre più evidenti, anche gli americani correggono il tono.
Famosa è la visita di Kennedy a Berlino durante la quale pronuncia, in
lingua tedesca, davanti a migliaia di entusiasti berlinesi, la frase "Ich
bin ein Berliner": "Anch'io sono un abitante di Berlino".
Bloccato quasi completamente il pericoloso dissanguamento
dello stato, negli anni 60 e 70 la Repubblica Democratica dell'est vive
anch'essa un suo boom economico, anche se inferiore a quello
dell'ovest 10 anni prima. Tra gli stati dell'Europa dell'est diventa la
nazione economicamente più forte e molti tedeschi sia all'est che
all'ovest cominciano a rassegnarsi alla divisione, che è vista sempre di
più come un fatto certamente non normale ma inevitabile, un fatto che
si deve accettare e che pesa sempre meno sulla coscienza nazionale.
Di riunificazione si parla sempre meno e solo durante le
commemorazioni e le feste nazionali.
accordi che devono regolare i rapporti tra i due stati tedeschi, devono
migliorare la situazione umana della popolazione della DDR e
favorire oltre agli scambi economici anche quelli politici e culturali tra
le due Germanie.
APPENDICE
Il muro di Berlino
Le due Germanie
Il muro (1961)
Nelle prime ore del 13 agosto del 1961 le unità armate della
Germania dell'est interruppero tutti i collegamenti tra Berlino est e
ovest e iniziavano a costruire, davanti agli occhi esterrefatti degli
abitanti di tutte e due le parti, un muro insuperabile che avrebbe
attraversato tutta la città, che avrebbe diviso le famiglie in due e
tagliato la strada tra casa e posto di lavoro, scuola e università. Non
solo a Berlino ma in tutta la Germania il confine tra est ed ovest
diventò una trappola mortale. I soldati della DDR ricevettero l'ordine
di sparare su tutti quelli che cercavano di attraversare la zona di
confine che con gli anni fu attrezzata con dei macchinari sempre più
terrificanti, con mine anti-uomo, filo spinato alimentato con corrente
ad alta tensione, e addirittura con degli impianti che sparavano
automaticamente su tutto quello che si muoveva nella cosiddetta
"striscia della morte".
9 Novembre 1989
i due stati non vengono riuniti, ma uno dei due stati, cioè la DDR, si
sciolse e terminò ad esistere e le regioni della DDR vennero annesse
in blocco alla Repubblica Federale.
Conclusioni
Il declino
WILLY BRANDT