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VORWORT Robert de Visée, Gitarrist am Hofe Ludwigs XIV., ist durch seine Gitarre-Kompositionen den Spielern dieses Instruments ein bekannter Name. Trotzdem ist von ihm noch verhiltnismaSig wenig veréffentlicht und auch dieses Wenige in einer dem Original nicht entsprechenden Art. Bisher sind nur einzelne Sitze neu gedruckt worden. Diese Ausgaben migen bestimmten. Wianschen entsprungen sein. Uns kénnen sie aber heute nicht mehr geniigen, da sie, wie ein Vergleich mit dem Original lehrt, zu sehr bearbeitet sind und sich damit von den Absichten Visées gelegentlich ziemlich weit entfernt haben. Meiner Ausgabe liegt der 1686 in Paris erschienene Originaldruck zu Grunde. Der Titel lautet : Liure de pieces pour la Gvittarre dedié au Roy composé par R. de Visée Die hier wiedergegebene Suite in D-moll steht dort auf den Seiten 5 bis 16 und weist folgende Sitze auf: Prélude — Allemande — Courante — Sarabande — Gigue — Gavotte Bourrée — Menuet — Passacaille — Menuet. Die bei Vise nach der Gigue stehenden Sitze habe ich in der vorliegenden Ausgabe dem alten Suitengebrauch entsprechend zwischen die Haupt- siitze eingereiht, die Passacaille ihres geringen musikalischen Gehaltes wegen nicht aufgenommen. Die Ubertragung der Tabulatur geschah vor allem mit Beriicksichtigung der klanglichen Richtigkeit, da eine buchstabliche Umschrift stellenweise.ein Klangfalsches Bild ergibt. So muBte beispielsweise die oktavierende Eigenschaft der Doppelchirigkeit in Betracht gezogen werden. Die reicheren Spielmiglichkeiten der heutigen sechssaitigen Gitarre gegentiber der fiinfsaitigen Visées wurden iberall entsprechend genutzt und ergaben vor allem eine bessere BaBfahrung. Dazu gibt Visée selbst einen Fingerzeig, da er im AnschluB an die Tabulatur einige ausgewihlte Sitze in Noten fr Melodiestimme und BaB bringt, woraus ersichtlich ist, daB er auf gute BaB- fihrung hielt. Die daraus gezogenen Folgerungen gereichen der Gitarredbertragung zum Vorteil. Die zur Zeit Visées tibliche Rasgado-Spielmanier blieb unberlicksichtigt, da unsere heutigen Instrumente ein kraftvolleres, zusammenklingendes Anschlagen der Akkorde erlauben, das stindige Durchstreichen daher keine unbedingte Notwendigkeit ist. Die Suite wird hier, soweit mir bekannt, zum ersten Mele auf Grund des Originaldruckes verdffentlicht. Sie legt.Zeugnis ab fir eine hochstebende Musiktbung, die auch uns noch dauernde Werte zu bieten imstande ist. Wien, im Juni 1944 Karl Scheit SUITE D-MOLL Anuffihrungsrecht ‘vorbehalten PRELUDE Ubertragung aus der Tabulatur Robert de Visée und Einrichtung von Karl Scheit (1686) 2 = Se Copyright 1944 by Universal - Edition Dr. Johannes Petschuil, Wien-Leipzig Universal -Edition Nr. 11322 ALLEMANDE UR. 1822 COURANTE ue. 11822 MENUET I = i f pod = = -., ge (Menuet I da capo) | + aS i se n ad ges — = BOURREE et wr | 7 GIGUE Waldheim-Fberle, Nach? Buchaewerbehaus M.NUiler & Schn, Wien

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