Tagebuch eines beinahe coolen Jungen - Buch 2

Samstag

Wie geplant fiel der vorsichtig platzierte Eimer voller Eiswasser auf den Kopf des nichts ahnenden Opfers, während sie meine Zimmertür öffnete. Das eiskalte Wasser und die Eiswürfel stürzten wie ein Kälteschauer auf ihren Kopf und flossen ihre Schultern herunter.

Ein Schrei voller Überraschung und Ärger brach aus meiner Mutter hervor.

OOPS!

Dieser Schrei hätte von meiner Schwester kommen sollen. Ich hatte einen sehr, sehr schlimmen Fehler gemacht. Meine Mutter, Anna Brewer, ist eine Trainerin im Fitness Studio Hercules. Sie ist stark, laut und wie manche sagen würden - etwas angespannt (jedoch nicht ihr Gesicht).

Meine Schwester und ich bestreiten schon seit längerer Zeit einen Krieg untereinander, aber den hättest du auch, wenn du sie kennen würdest. Vielleicht hast du sogar eine Schwester wie sie. Sie ist zum Teil Mensch und zum Teil Maschine. Das kann man zwar nicht auf den ersten Blick sehen, aber sobald du ihre rechte Hand betrachtest, wirst du verstehen, dass ich die Wahrheit sage. Ein mächtiges Gerät, dass sie mit einer anderen Welt verbindet, der Teenager Welt,  befindet sich ständig in ihrer rechten Hand. Ja, das ist richtig...manche Leute nennen es Handy.

Ein paar Stunden Hausarbeit später, wurde ich von der Ankunft von Basil Brewer, meinem Vater, gerettet. Gekleidet in seinem üblichen Business Hemd, seiner Krawatte und langen Hosen, war er aus dem Immobilien Makler Büro nach Hause gekommen. Mit einem Zwinkern sagte mein Vater: Hey AJ, schön zu sehen, dass du es genießt, etwas Hausarbeit zu erledigen. Ich fürchte allerdings, dass sie erstmal liegen lassen musst. Ich brauche nämlich deine Hilfe um ein paar Teile für das Elektrofahrrad abzuholen, das ich gerade baue.

Papa sieht sich selbst als eine Mischung aus Heimwerker und Erfinder, was manchmal ziemlich schmerzhaft sein kann...wie zum Beispiel als sich ein Reifen meines Go-Karts, das er für mich gebaut hatte, während eines bergab gehenden Rennens gelöst hatte. Heute war sein Interesse jedoch ein Segen, da ich der Hausarbeit und dem bösen Blick meiner wütenden Mutter entkommen konnte. Mein Vater zog meinen Bruder, Taj, der erst sechs Jahre alt war, aus dem Garten und wir drei machten uns auf den Weg zum Recyclingladen, der an die Müllhalde der Stadt angeschlossen war.  

Im Laden wählte Papa schnell verschiedenste Artikel aus, die er als essenziell für das Elektrofahrrad betitelte...auch wenn wir alle wissen, dass meine sauberkeitsfanatische Mutter all diese ‘essenziellen Bauteile’ als ‘noch mehr Müll’ bezeichnen würde. Auf dem Weg nach Hause hielten wir bei einem weiteren Stopp: dem Batterieladen. Hier kaufte Papa eine große Autobatterie.

Samstag, eine Woche später

Nach einer Woche territorialer Kämpfe zwischen Jane und mir hat Mama die Nase voll! Ihre Drohungen beinhalten Internat, Hausarrest für den Rest unseres Lebens, die französische Besatzungslegion und die schlimmste von allen...ein Sommer Camp! Deshalb ergreife ich die erstbeste Gelegenheit zur Flucht als mein Vater mir anbietet, der Testpilot für sein neues E-Bike zu sein. 

Papas Fahrrad hält den Standard seiner üblichen Erfindungen...es sieht ziemlich gefährlich aus. Meine Ängste werden noch bestärkt, als er mir einen Helm überreicht, der um einiges größer ist, als es ein normaler Fahrradhelm sein sollte. Außerdem gibt er mir noch ein paar große Lederstiefel und