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Wir brauchen keinen neuen Papi: Roman: Cassiopeiapress Unterhaltung
By Anna Martach
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Halb eins, Mittagszeit! Die Tür öffnete sich, zwei Kinder, ein Junge und ein Mädchen kamen in die Küche gestürmt. Zwei Schulranzen wurden abgeworfen, und die beiden Kinder begrüßten ihre Mutter stürmisch.
"Schule ist aus! Und keine Hausaufgaben", verkündete Thorsten Kretschmann, der dreizehnjährige Sohn von Thomas und Anita, die jetzt gerade den Küchentisch zum Essen gedeckt hatte.
"Post von Papa?", fragte Meike, die elfjährige.
Ein Schatten von Unmut zog jetzt über das schmale, ebenmäßige Gesicht von Anita. Sie strich sich das schulterlange, dunkle Haar hinter die Ohren, dann legte sie eine bunte Postkarte auf den Tisch. Eifrig beugten sich die Kinder drüber, starrten dann aber enttäuscht auf die wenigen Zeilen.
"Hallo, meine Lieben. Bin in Eile. Hier ist es sehr heiß, das Essen ist gut, ich wünschte, ihr könntet alles sehen. Gruß Papa und Thomas."
Auf der Bildseite war das Opernhaus von Sydney zu sehen. Thomas Kretschmann war jetzt schon seit mehr als drei Wochen auf Geschäftsreise in Australien, eine Woche schon mehr als geplant. Hatte er zu Anfang wenigstens noch zweimal telefonischen Kontakt zu seiner Familie gesucht, so nahm er sich diese Zeit jetzt gar nicht mehr. Niemand bestritt, dass er viel zu tun hatte, doch es schien fast so, als habe er vergessen, dass daheim seine Frau und seine Kinder auf ein Lebenszeichen von ihm warteten.
Anita seufzte, als sie die Niedergeschlagenheit ihrer Kinder bemerkte. Das war wieder einmal so typisch für Thomas, er war oft so gedankenlos, stellte nur sich selbst in den Mittelpunkt und wunderte sich dann, wenn andere über sein Verhalten verschnupft waren. Ihm war gar nicht bewusst, wie sehr er die Menschen, die ihn liebten, verletzte.
In der Ehe hatte sich eine gewisse Routine eingeschlichen, ein tödlicher Alltagstrott, der die Liebe, die Thomas und Anita einmal verbunden hatte, mittlerweile in Langeweile erstickte.
"Na, seid nicht traurig", bemühte sie sich um Trost für Thorsten und Meike. "Papa hat sicher viel zu tun, aber er kommt bestimmt bald zurück und bringt euch etwas Schönes mit."
"Das ersetzt ihn aber nicht", murrte Thorsten.
"Na, na, junger Mann, euer Vater verdient eine Menge Geld mit seinen Geschäften, was es euch ermöglicht, viele Wünsche erfüllt zu bekommen." Die fünfunddreißigjährige merkte selbst, dass ihre Worte lahm klangen, ihre Kinder konnte sie damit auch nicht täuschen.
"Mir wäre es lieber, wenn er öfter hier wäre", bemerkte Meike, die mit ihren elf Jahren manchmal schon richtig erwachsen schien. "Du vermisst ihn doch auch, oder?"
Spontan zog Anita die beiden an sich. "Ja, ich vermisse ihn auch. Aber nun genug damit. Wir sollten uns freuen, dass es Papa gut geht. Und jetzt sollten wir essen, bevor alles kalt wird."
Das Herz der Frau krampfte sich schmerzhaft zusammen. Es tat so weh, dass Thomas nicht da war, und auch, dass er seine Familie über all den Geschäften fast vergaß. Leider wurde es ja auch nicht viel anders, wenn er zurückkam.
"Schule ist aus! Und keine Hausaufgaben", verkündete Thorsten Kretschmann, der dreizehnjährige Sohn von Thomas und Anita, die jetzt gerade den Küchentisch zum Essen gedeckt hatte.
"Post von Papa?", fragte Meike, die elfjährige.
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In der Ehe hatte sich eine gewisse Routine eingeschlichen, ein tödlicher Alltagstrott, der die Liebe, die Thomas und Anita einmal verbunden hatte, mittlerweile in Langeweile erstickte.
"Na, seid nicht traurig", bemühte sie sich um Trost für Thorsten und Meike. "Papa hat sicher viel zu tun, aber er kommt bestimmt bald zurück und bringt euch etwas Schönes mit."
"Das ersetzt ihn aber nicht", murrte Thorsten.
"Na, na, junger Mann, euer Vater verdient eine Menge Geld mit seinen Geschäften, was es euch ermöglicht, viele Wünsche erfüllt zu bekommen." Die fünfunddreißigjährige merkte selbst, dass ihre Worte lahm klangen, ihre Kinder konnte sie damit auch nicht täuschen.
"Mir wäre es lieber, wenn er öfter hier wäre", bemerkte Meike, die mit ihren elf Jahren manchmal schon richtig erwachsen schien. "Du vermisst ihn doch auch, oder?"
Spontan zog Anita die beiden an sich. "Ja, ich vermisse ihn auch. Aber nun genug damit. Wir sollten uns freuen, dass es Papa gut geht. Und jetzt sollten wir essen, bevor alles kalt wird."
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