Das Buch der Bestien: Cassiopeiapress Horror-Roman
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Der Umfang dieses Buchs entspricht 100 Taschenbuchseiten.
Wir wussten noch nicht, dass er ein Hexer war. Wir ahnten nicht, für wie viel Grauen er noch
sorgen sollte. Uns war nur bekannt, dass er über einen alten harmlosen Penner hergefallen war
und diesen grausam ermordet hatte. Ein Verrückter - dachten wir.
Aber Yorgo Hurok war mehr als das!
A. F. Morland
A. F. Morland schrieb zahlreiche Romane und ist der Erfinder der Serie Tony Ballard.
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Das Buch der Bestien - A. F. Morland
München
Das Buch der Bestien
Horror-Roman von A. F. Morland
Der Umfang dieses Buchs entspricht 100 Taschenbuchseiten.
Wir wussten noch nicht, dass er ein Hexer war. Wir ahnten nicht, für wie viel Grauen er noch
sorgen sollte. Uns war nur bekannt, dass er über einen alten harmlosen Penner hergefallen war
und diesen grausam ermordet hatte. Ein Verrückter - dachten wir.
Aber Yorgo Hurok war mehr als das!
Copyright
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
© by Author
© dieser Ausgabe 2016 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
postmaster@alfredbekker.de
Die Hauptpersonen des Romans:
Sol Cameron - Der Leiter der Mordkommission Manhattan soll ein Verbrechen klären, das von einem Unwesen begangen wurde.
Barry Bancroft - Die Begegnung mit einem Monster wird dem Polizeilieutenant beinahe zum Verhängnis.
Yorgo Hurok - Ein grausamer Hexer, der schreckliche Bestien schaffen kann - fast wie aus dem Bilderbuch.
Mortimer Hurok - Der Neffe des Hexers übernimmt Yorgo Huroks Erbe.
Sandy Matthews - An der Seite ihres Verlobten lernt sie das nackte Grauen kennen.
1
New York. Schmelztiegel der Nationen. Von seinen Bewohnern liebevoll „Big Apple" genannt.
Manche behaupten auch, die Stadt sei der größte Misthaufen der Welt, und ich muss sagen, dass sie damit nicht so unrecht haben. Sie ist nicht schön, diese Stadt - obwohl sie auch ihre attraktiven Seiten hat - aber ich liebe sie. Ich bin ein Teil von ihr. Ich, Captain Sol Cameron, Leiter der Mordkommission Manhattan.
Ich stand am Fenster meines Büros und blickte zum Crotona Park hinüber. Es war ein trister Aprilabend. Anfang des Monats hatte es danach ausgesehen, als ob der Sommer vor der Tür stünde.
Dann waren die Temperaturen aber empfindlich abgesunken, und die Menschen schwankten zwischen Übergangs- und Wintermantel.
Die Meldung erreichte meinen Freund und Kollegen Barry Bancroft. Der Lieutenant eilte noch in derselben Minute zu mir. Mit der Faust hämmerte er wild, wie es seine Art war, gegen die Tür und stieß sie auf, ohne auf mein „Herein" zu warten.
„Sol!"
„Hm?"
Ich wandte mich um.
Barry - 27 Jahre alt, gutaussehend, ein Mädchentyp - wies mit dem Daumen über die Schulter. „Eben kam eine Meldung herein. Mord..."
Ich schüttelte den Kopf und seufzte. „Dass die Menschen einander fortwährend umbringen müssen. Wieso können sie nicht in Frieden und Eintracht nebeneinander leben?"
„Da fragst du mich zu viel, Sol. Darüber habe ich noch nicht nachgedacht."
„Solltest du aber mal tun."
„Ich bin kein Philosoph. Ich bin Polizist."
„Wer wurde ermordet?"
„Ein Penner. Alter Mann. Schon fast siebzig. Im Battery Park. Man hat seine Todesschreie gehört. Es soll furchtbar gewesen sein."
„Wer hat den Penner umgebracht?", fragte ich.
„Das muss ein Irrer sein. Er hat mit einem Stock auf den Alten eingeschlagen. Ohne Grund. Immer wieder. So lange, bis der Penner nicht mehr wiederzuerkennen war."
„Augenzeugen ?"
„Ja. Ein Mann und eine Frau haben den Täter gesehen. Sie haben unseren Kollegen eine Beschreibung gegeben. Scheint so, als wären sie Mister Hyde begegnet."
„Wo ist Mister Hyde jetzt?"
„Verschwunden. Niemand hatte den Mut, ihm zu folgen, geschweige denn, ihn aufzuhalten."
Wir forderten einen Dienstwagen an und fuhren zum Battery Park. Aber auf halbem Weg wurden wir umdirigiert. Über Funk meldete eine Streifenwagenbesatzung: „Wir haben ihn! Der Mann, der den Penner erschlagen hat, ist vor uns in ein Abbruchhaus in der Water Street geflohen."
Ich nickte Barry, der den Dienst-Chevrolet lenkte, zu. „Da fahren wir hin."
„Bin gespannt, ob der Kerl wirklich so unheimlich aussieht, wie ihn die Augenzeugen beschrieben haben, sagte Barry Bancroft. „Meistens wird so etwas aufgebauscht
, sagte ich. „Wir werden sehen."
In unserem Funkgerät ging es rund. Sämtliche Patrol Cars, die sich in der Nähe der Water Street befanden, wurden von der Zentrale zu jenem Abbruchhaus geschickt. Wir fuhren die Pearl Street hinunter. Der Verkehr war dicht. Damit wir schneller weiterkamen, setzte Barry das magnetische Rotlicht auf das Wagendach und schaltete die Sirene ein. Jetzt hatten wir überall Vorfahrt, und an handgeregelten Kreuzungen hielten die Kollegen von der Verkehrspolizei die Blechschlangen auf, um uns durchzulassen. Als wir die Water Street erreichten, waren bereits vier Radio-Cars da. Die Cops hatten sich noch zu keiner Aktion entschlossen. Sie beschränkten sich darauf, die Ausgänge des Gebäudes zu besetzen, und sie schienen froh zu sein, dass ich die Sache in die Hand nahm.
Das Gebäude war ein alter Klotz aus Backstein. Keine Zierde mehr für die Stadt, bei Gott nicht. Deshalb hatte sich die Stadtverwaltung entschlossen, es der Abbruchkugel preiszugeben, aber so schnell geht das nicht. Viele Häuser stehen jahrelang leer, ehe sie endlich abgerissen werden. Im Erdgeschoss und im ersten Stock gab es nur kaputte Fenster. Auch im zweiten Stock des dreistöckigen Gebäudes gab es nur wenige heile Glasscheiben. Schon oft habe ich mich gefragt, warum bei einem Haus, in dem keiner mehr wohnt, immer die Fenster kaputt sind. Wer macht das?
Einer der Cops, ein übergewichtiger Mann mit irischem Rothaar und rosa Schweinchenbacken, eilte auf Barry und mich zu. Wir kannten uns. Der Mann hieß O’Hara.
„Ist er noch im Haus?", fragte ich den Iren.
„Klar, sagte Sergeant O’Hara mit seiner unverkennbaren röhrenden Stimme. Er grinste. „Der kommt von hier nicht ungeschoren weg.
„Hat schon jemand versucht, ihn herauszuholen?"
„Nein, Captain Cameron. Wir dachten, wir warten noch."
„Wo befindet er sich? Im Erdgeschoss? Im Keller? Im ersten Stock?", wollte ich wissen.
„Keine Ahnung. Als wir hier eintrafen, war er kurz an einem der Fenster im Erdgeschoss zu sehen."
„Wie sieht er aus?", fragte Barry Bancroft.
„Scheußlich. Man könnte meinen, er wäre der leibhaftige Teufel. Sein Gesicht ist irgendwie aufgequollen. Er hat ein stark ausgeprägtes Gebiss. Stechende Augen, die dämonisch blicken. Die buschigen Brauen sind über der Nasenwurzel zusammengewachsen. Haben Sie Spencer Tracy in dem Film Doktor Jekyll und Mister Hyde gesehen? So sieht der Kerl aus. Wie Mister Hyde."
Da war der Vergleich wieder. Ich prüfte den Sitz meines Dienstrevolvers. Meine Miene verfinsterte sich. „Okay, sagte ich. „Ich hole ihn jetzt raus, damit die Sache ein Ende hat.
Barry Bancroft schüttelte den Kopf. „Nein, Sol, du gehst da nicht allein hinein. Der Mann ist gefährlich. Wie alt schätzen Sie ihn, Sergeant?"
O’Hara kratzte sich am Hinterkopf. „Schwer zu sagen. Er kann fünfzig sein. Aber auch sechzig."
„Und ich bin fünfunddreißig, sagte ich. „Und bewaffnet.
„Wir werden trotzdem zusammen gehen. Du bist ein so verdammt netter Vorgesetzter, dass ich dich nicht verlieren möchte. Man sagt: Es kommt nichts Besseres nach."
„Liegt die Betonung auf verdammt oder auf nett?", fragte ich schmunzelnd.
„Du weißt schon Bescheid."
„Na schön, dann komm. Aber sei vorsichtig. Ich habe keine Lust, dort drinnen Kindermädchen zu spielen."
„Das brauchst du nicht. Ich kann ganz gut selbst auf mich aufpassen", brummte Barry.
Wir neckten einander häufig. Es war für uns das Salz in der Suppe. Ich mag knochentrockene Menschen nicht. Wer alles tierisch ernst nimmt, kriegt mit der Zeit Magengeschwüre. Dagegen kämpften Barry Bancroft und ich mit Erfolg an.
Wir ließen O’Hara stehen und gingen auf das Haustor zu. Es war offen. Ein Uniformierter stand mit schussbereiter Waffe davor. Er nickte uns freundlich zu und sagte: „Sie müssen sich vorsehen, der Mann hat einen Zacken weg. Wenn Sie gesehen hätten, wie der Penner aussah, wüssten Sie, was ich meine."
Barry und ich betraten das alte Haus. Es roch muffig und nach fauligen Abfällen. Es war düster. Nur spärlich fiel das Licht der Straßenbeleuchtung herein. Wir schlichen einen Gang