Die volle Waffenrüstung Gottes: Gut geschützt gegen die Angriffe des Bösen
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About this ebook
Die Bibel macht deutlich, dass ein Großteil unserer Selbstzweifel, unserer Schwierigkeiten, erfüllende persönliche Beziehungen zu pflegen, und viele der Ängste, die uns das Leben schwermachen, auf den Machenschaften eben dieser „geistlichen Mächte der Bosheit“ beruhen, die auch schon die Epheser geplagt haben.
Deshalb ist es so entscheidend, dass wir die Botschaft des Epheserbriefs verstehen. Darin deckt der Apostel Paulus nämlich die Strategien auf, die Satan benutzt, um Christen anzugreifen. Er erläutert aber auch die Rüstung, die Gott uns zur Verfügung stellt, um uns vor den Angriffen Satans zu schützen.
In diesem Buch nimmt Larry Richards jeden Teil der Rüstung Gottes in Augenschein und erklärt, wie wir ihn anlegen können. Er möchte uns damit auf einen Weg größerer Freiheit und größerer Freude führen, als wir in unserem christlichen Leben bisher erlebt haben.
Das Buch wird abgerundet mit einer biblischen Dämonologie und Hilfen zur Austreibung von Dämonen sowie Anmerkungen zum Umgang mit dem Bösen in der Seelsorge und acht Lektionen für sogenannte „Lebe-frei-Selbsthilfegruppen“.
Larry Richards
Larry (Lawrence O.) Richards ist emeritierter Professor des Wheaton College. Er hat etwa 250 Bücher zu theologischen und seelsorgerlichen Themen geschrieben. Zusammen mit seiner Frau Sue führt er „Freiheits-Workshops“ durch, bei denen es um die Umsetzung der Inhalte dieses Buches geht.
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Book preview
Die volle Waffenrüstung Gottes - Larry Richards
Dr. Larry Richards
Die volle Waffenrüstung Gottes
Gut geschützt gegen die Angriffe des Bösen
GloryWorld-Medien
© Copyright 2013 by Lawrence O. Richards
Originally published in English under the title „The Full Armor of God" by Chosen Books, 11400 Hampshire Avenue South, Bloomington, Minnesota 55438, USA.
All rights reserved.
1. Auflage 2017
© der deutschen Ausgabe 2017 GloryWorld-Medien, Xanten, Germany, www.gloryworld.de
Alle Rechte vorbehalten
Bibelzitate sind, falls nicht anders gekennzeichnet, der „Neue Genfer Übersetzung – Neues Testament und Psalmen; Copyright © 2011 Genfer Bibelgesellschaft" entnommen.
Weitere Bibelübersetzungen:
ELB: Elberfelder Bibel, Revidierte Fassung von 1985
LUT: Lutherbibel, Revidierte Fassung von 1984
HFA: Hoffnung für alle, Basel und Gießen, 1983
REÜ: Einheitsübersetzung in neuer Rechtschreibung, 2004
SLT: Schlachter 2000
Das Buch folgt den Regeln der Deutschen Rechtschreibreform. Die Bibelzitate wurden diesen Rechtschreibregeln angepasst.
Übersetzung: Marlen Degen
Lektorat/Satz: Manfred Mayer
Umschlaggestaltung: Kerstin & Karl Gerd Striepecke, www.vision-c.de
Foto: fotolia
ISBN (epub): 978-3-95578-423-2
ISBN (Druck): 978-3-95578-323-5
Inhalt
Vorwort
TEIL 1 – GEISTLICHE MÄCHTE VERSTEHEN
1 Geistliche Mächte des Bösen damals
2 Geistliche Mächte des Bösen heute
3 Die Rolle von Dämonen
4 Die Mächte des Bösen bekämpfen
TEIL II – DER HELM DER RETTUNG
5 Satans Strategie
6 Der Helm der Rettung
7 Eine so große Rettung
8 Den Helm der Rettung aufsetzen
TEIL III – DER SCHILD DES GLAUBENS
9 Satans Strategie
10 Der Schild des Glaubens
11 Wo Sicherheit zu finden ist
12 Den Schild des Glaubens ergreifen
TEIL IV – DAS SCHUHWERK DES FRIEDENS
13 Satans Strategie
14 Das Schuhwerk des Friedens
15 Verwandlung
16 Frieden erleben
TEIL V – DER BRUSTPANZER DER GERECHTIGKEIT
17 Satans Strategie
18 Der Brustpanzer der Gerechtigkeit
19 Verwundbarkeit
20 Den neuen Menschen anziehen
TEIL VI – DER GÜRTEL DER WAHRHEIT
21 Satans Strategie
22 Der Gürtel der Wahrheit
23 Erleuchtung
24 Wahrheit in die Tat umsetzen
TEIL VII – SCHLUSS
25 Biblische Dämonologie
26 Dämonen austreiben
ANHANG A – BIBLISCHE DÄMONOLOGIE
ANHANG B – „LEBE-FREI-SELBSTHILFEGRUPPE"
Lektion 1: Identität (1)
Lektion 2: Treue
Lektion 3: Identität (2)
Lektion 4: Identität (3)
Lektion 5: Gerechtigkeit
Lektion 6: Heilung
Lektion 7: Dämonen verbannen
Lektion 8: Mit Scham umgehen
Vorwort
Der Epheserbrief wurde an junge Christen in der Stadt Ephesus, einer der damals bedeutendsten Städte in Asien, geschrieben. Ephesus brüstete sich mit dem Tempel der Diana, der Hauptgöttin Kleinasiens, und wurde jedes Jahr von Tausenden von Pilgern besucht. Allerdings war Ephesus auch, ebenso wie der Rest der Welt des ersten Jahrhunderts, voller Menschen, die sich ihrer Zukunft unsicher waren und fürchteten, dass ihr Schicksal in der Hand von Mächten lag, die sich ihrer Kontrolle entzogen. Jeder in Ephesus konnte spürten, was Paulus meinte, als er schrieb: „Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt" (Eph 6,12 ELB).
Im Vergleich zu den Gläubigen des ersten Jahrhunderts sind wir Christen uns heutzutage weniger bewusst, dass um uns herum ein unsichtbarer Kampf zwischen Gott und Satan stattfindet. Und doch haben auch wir mit Unsicherheiten, Ängsten und Zweifeln zu kämpfen. Die Schrift macht deutlich, dass viele unserer Selbstzweifel, ein Großteil unserer Schwierigkeiten, erfüllende persönliche Beziehungen zu pflegen, und viele der Ängste, die uns das Leben schwermachen, in den Bemühungen eben dieser „geistlichen Mächte der Bosheit" wurzeln, die auch schon die Epheser geplagt haben. Deshalb ist es so entscheidend, dass wir die Botschaft des Epheserbriefes verstehen. Darin deckt der Apostel Paulus nämlich die Strategien auf, die Satan benutzt, um Christen anzugreifen. Er erläutert aber auch die Rüstung, die Gott uns zur Verfügung stellt, um uns vor den Angriffen Satans zu schützen.
In diesem Buch werden wir – entsprechend der Reihenfolge, in der Paulus sie aufzählt – jeden Teil der Rüstung Gottes in Augenschein nehmen und uns genau anschauen, wie wir diese Rüstung anlegen können. Ich bin davon überzeugt, dass dies Sie auf einen Weg größerer Freiheit und größerer Freude führen kann, als Sie je in Ihrem christlichen Leben erlebt haben. Wenn Sie diese von Gott gegebenen Ressourcen nutzen, werden Sie vor Satans Versuchen, Ihr Leben leer und unerfüllt zu machen, wahrhaftig geschützt sein. Sie werden dann verstehen, wie Sie sich den schlimmsten Angriffen des Feindes widersetzen können.
Larry Richards
TEIL 1: GEISTLICHE MÄCHTE VERSTEHEN
Kapitel 1: Geistliche Mächte des Bösen damals
Im Jahr 53 n. Chr. näherte sich der Apostel Paulus auf einer römischen Hauptstraße der Stadt Ephesus. Nachdem sie ihn über eine weite Ebene geführt hatte, kletterte die Straße eine Bergkette hinauf, und von dort aus konnte Paulus einen ersten Blick auf sein Ziel werfen. Die Stadt Ephesus lag hinter einer sieben Meter hohen Mauer verborgen, aber von oben konnte Paulus das Artemision, den Tempel der Göttin Artemis (auch als Diana bekannt), sehen, der direkt südlich der eigentlichen Stadt gelegen war. Der prächtige Tempel, dessen Säulen im Licht der Sonne leuchteten, wurde bereits damals als eins der sieben Weltwunder gefeiert.
Das Artemision war ein der Stadt angemessener Besitz, da Ephesus im ersten Jahrhundert die drittwichtigste Stadt im Römischen Reich war. Ihre Einwohnerzahl betrug eine stolze Viertelmillion. Ephesus lag an wichtigen Land- und Seehandelsrouten und bildete sowohl das wirtschaftliche als auch das religiöse Zentrum der Provinz Asien. Ephesus war außerdem das Ziel tausender religiöser Pilger, die jedes Jahr in die Stadt strömten, um die Göttin anzubeten und ihre Hilfe zu ersuchen.
Paulus dagegen näherte sich der Stadt nicht als Pilger; er kam als Missionar mit der Absicht, das Evangelium von Jesus Christus zu verbreiten. Diese Mission sollte ihn in direkten Konflikt mit den „geistlichen Mächten der Bosheit in der Himmelswelt" (Eph 6,12 ELB) bringen, denn Ephesus war mehr als ein Zentrum heidnischer Religion: Es war auch ein Zentrum dämonischer Aktivität; ein Ort, an dem man versuchte, durch Magie und Zauberei die mächtigen Geister zu beherrschen, die – so glaubte man – über die Schicksale der Menschen bestimmten.
Im Laufe von Paulus’ Aufenthalt in Ephesus sollte ein offener Konflikt zwischen Christus und dem Satan verpflichteten dämonischen Mächten ausbrechen. Und diese Mächte sollten sich nicht ohne Widerstand geschlagen geben.
Ein Blick in Apostelgeschichte 19
Der Bericht, den Lukas in Apostelgeschichte 19 über Paulus’ Dienst in Ephesus liefert, stellt eine angemessene Einführung in den neutestamentlichen Epheserbrief dar. Apostelgeschichte 19 liefert auch eine Erklärung dafür, warum im Epheserbrief eine solche Betonung auf dem Schutz der Christen vor dämonischen Einflüssen liegt. Beachten Sie diese Aspekte in der Erzählung von Apostelgeschichte 19.
Zunächst wird beschrieben, wie Paulus böse Geister austreibt und Kranke heilt (vgl. Apg 19,11-12). Diese „ungewöhnlichen Wunderwerke", die Opfern dämonischer Belastung Freiheit brachten, geschahen in der Öffentlichkeit. Jeder in der Stadt wusste somit von den Taten des Apostels.
Zweitens wird uns von den sieben Söhnen des Skevas berichtet, die als Exorzisten auftraten (vgl. Verse 13-16). Im ersten Jahrhundert wurde jüdischen Exorzisten große Achtung entgegengebracht, da man dachte, diese würden den geheimen Namen der machtvollen Gottheit der Juden kennen und könnten deshalb seine Hilfe in Anspruch nehmen. In jenen Tagen wurden Exorzismen vorgenommen, indem man den Namen eines mächtigen Geistes anrief – zum Beispiel eines Engels, eines Dämons oder einer Gottheit – und diesen Geist unter einen Bann stellte. Dieser Geist konnte dann beauftragt werden, jeden geringeren Dämon, der das Opfer quälte, hinauszubeordern.
Aber eines Tages, als die sieben jüdischen Exorzisten versuchten, den Namen Jesus auf diese Weise anzurufen, griff der dämonenbesessene Mann sie an und setzte ihnen allen zu. Der böse Geist redete und sagte, er kenne Jesus und Paulus wohl; diesen Sieben erkannte er jedoch keinerlei Autorität zu. Weil sie keine persönliche Beziehung zu Jesus hatten, hatten sie auch keine Autorität über böse Geister. „Von diesem Vorfall erfuhren alle, die in Ephesus wohnten, Juden wie Nichtjuden. [Und sie] wurden von einer tiefen Ehrfurcht vor Gott ergriffen und priesen den Namen von Jesus, dem Herrn, für seine Größe" (Vers 17).
Die dritte Geschichte in Apostelgeschichte 19 zeigt, wie sehr Paulus’ Sieg über die Dämonen die dortige christliche Gemeinschaft beeinflusste (vgl. V. 18-20). Viele, die zum Schutz gegen Dämonen Zauberei betrieben hatten, brachten ihre Bücher mit Zauberformeln und Magie und verbrannten sie öffentlich. Lukas berichtet uns, der Wert dieser verbrannten Bücher habe fünfzigtausend Drachmen betragen, was fünfzigtausend Tageslöhnen entsprach!
Zusammengenommen zeigen diese drei Erzählungen sehr deutlich, dass Ephesus ein Zentrum satanischer Aktivität war. Insofern liefert die Apostelgeschichte wichtige Hinweise, um die Absicht und den Wert dieses neutestamentlichen Briefes zu verstehen, denn der Epheserbrief enthält mehr Bezüge auf dämonische Mächte als jeder andere neutestamentliche Brief, und Paulus betrachtet dessen Lehre als eine gottgegebene Waffenrüstung gegen die Angriffe böser Geister.
Wie die geistliche Welt im ersten Jahrhundert gesehen wurde
Im ersten Jahrhundert waren sich die meisten Menschen der Realität der geistlichen Welt sehr wohl bewusst und glaubten, es gebe darin eine Vielzahl von Geistern. Es gab Totengeister, Geister der Helden von einst, Geister, die Götter und Göttinnen waren, und es gab Dämonen … böse Geister. Man glaubte, all diese Geister seien in der Welt der Menschen aktiv und hätten Einfluss auf die Lebenden. Alles – Erfolg im Beruf, in der Liebe, in sportlichen Wettkämpfen, sogar die Gesundheit – hing davon ab, ob die Geister mit einem zufrieden waren oder nicht. Dabei waren die Geister bestenfalls unberechenbar. Keiner von ihnen war wirklich um das Wohlergehen eines Menschen besorgt; von jedem Geist war zu erwarten, dass er einer Person eher Schaden zufügen als ihr helfen würde. Das Beste, was man tun konnte, war, Opfer zu bringen, um eventuell wütende oder feindselige Geister zu besänftigen, oder auf Magie zurückzugreifen und zu versuchen, sie zu beherrschen.
Der griechische Schriftsteller Plutarch erwähnt im ersten Jahrhundert, dass die Zauberer seiner Zeit den Dämonenbesessenen empfahlen „die ephesischen Buchstaben zu rezitieren und zu wiederholen. Diese „Buchstaben
bestanden aus sechs angeblich magischen Worten, die, auf separate Lederstücke geschrieben, in unterschiedlichen Reihenfolgen gelesen werden konnten. Half eine bestimmte Reihenfolge dieser sechs Worte nicht, dann half vielleicht eine andere – denn selbst die Zauberei war unzuverlässig.
Niemand in Ephesus hatte je zuvor erlebt, dass eine Person so über die Dämonen herrschte, wie Paulus es tat. Kein Wunder, dass die Menschen der Stadt Paulus und dem Namen Jesus mit einer solchen Ehrfurcht begegneten.
Und kein Wunder, dass Paulus der jungen christlichen Gemeinde einen ermutigenden Brief schrieb, nachdem er die Stadt und sie wieder verlassen hatte. In diesem Brief, seinem Brief an die Epheser, machte Paulus sehr deutlich, wie Christen sich gegen die Angriffe böser Geister verteidigen können, welche mit Strategien von Satan selbst ausgerüstet sind.
Kapitel 2: Geistliche Mächte des Bösen heute
Was würde Paulus vorfinden, wenn er in eine moderne amerikanische Stadt wie Seattle käme, in der ich mich gerade befinde, während ich dies schreibe? Seattle, mit seinen an den Pazifik angrenzenden Seewegen, ist eine sehr interessante und prosperierende Stadt. Es ist die Heimat von Google, Microsoft und wichtigen Finanzinstituten. Es rühmt sich eines Kunstmuseums, fantastischer Gebirgspanoramen und eines bedeutenden internationalen Flughafens.
Der Apostel Paulus würde allerdings nicht lange brauchen, um festzustellen, dass hier geistliche Mächte des Bösen am Werk sind. Es gibt viele Gemeinden, aber der Großteil der Bevölkerung hat mit dem Glauben nichts zu tun. Schlimmer noch; das Leben des Pastors einer der lebendigsten Gemeinden hier in der Gegend wurde schon so oft bedroht, dass in allen Gottesdiensten bewaffnete Bodyguards anwesend sind. Nach Studien der Pew Organization finden sich bei 25 Prozent der Besucher evangelikaler Gemeinden in den USA heidnische Glaubensüberzeugungen, wie zum Beispiel der Glaube an Reinkarnation, wobei ihnen die Unvereinbarkeit dieser Überzeugungen mit christlicher Lehre gar nicht bewusst ist!
Würde dieser moderne Paulus den Fernseher einschalten und durch die vielen angebotenen Programme zappen, fände er heraus, dass sich nicht weniger als sechzig Programme um das Übernatürliche drehen. Satan benutzt die Medien, um heidnische Elemente in die amerikanische Kultur einzuschleusen.
Das Okkulte hat viele Menschen in den Bann geschlagen, wie ein kurzer Blick auf www.Meetup.com zeigt, eine Website, die Leuten hilft, Interessengruppen zu finden und sich ihnen anzuschließen. Gäbe er eine Postleitzahl von Seattle ein, würde Paulus feststellen, dass es innerhalb eines Umkreises von 25 Meilen um die Stadt herum elf schamanistische Gruppen gibt, deren Mitgliederzahl zwischen 60 und 219 liegt. Er fände zehn Wicca-Gruppen, wie den Greater Seattle Witches meetup (dt. etwa Hexentreffen des Großraums Seattle) mit 587 Mitgliedern und den 205 Mitglieder starken Free Witches meetup (dt. etwa Treffen freier Hexen).
Würde Paulus noch weiter nachforschen,