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Andreas Nowak
Rückblickend - jetzt im Alter von dreiundachtzig Jahren - ist es ein schon etwas exotischer Lebenslauf. Geboren 1935 und früheste Kindheit in einem Arbeiterhaushalt des Viertels Hamburg-Rothenburgs...view moreRückblickend - jetzt im Alter von dreiundachtzig Jahren - ist es ein schon etwas exotischer Lebenslauf. Geboren 1935 und früheste Kindheit in einem Arbeiterhaushalt des Viertels Hamburg-Rothenburgsort; das entsprach der hier allgemein üblichen Lebensweise. Hitler war an der Macht, 1939 Beginn des Irrsinnsangriffskrieges, wenige Jahre später: ganz Rothenburgsort sowie auch die angrenzenden Stadtteile Hamm und Borgfelde eine einzige Trümmerlandschaft.
Danach notdürftige Unterkunft in Schnelsen am westlichen Stadtrand. Einige Jahre später Umschulung in die Mittelschule Sootbörn in Hamburg-Niendorf (die damals zuständige britische Militärregierung hatte für die Nachkriegszeit erste provisorische Verhältnisse für einen Neubeginn geschaffen). Für mich in etwa erstmals bewusst wahrgenommen ein intensiverer Start ins Leben mit vierunddreißig Mitschülern unter dem bewundernswert einfühlsamen Klassenlehrer Friedrich Wiede. Die Mitschüler waren zahlenmäßig gleich viele Mädchen und Jungen, altersmäßig lagen wir aber (Nachkriegsprovisorium) etwa um ein Jahr auseinander.
Nach Ende der Schulzeit nahm man beruflich, was man gerade kriegen konnte. Durchweg waren die meisten Eltern nicht gerade gut gestellt, viele - ausgebombt - lebten noch in Nissenhütten, in sogenannten Ley-Häusern, in Villen - mit Wolldeckenvorhängen von den zugewiesenen Not-Mitbewohnern provisorisch abgetrennt. Ich wurde auf diesem Weg: Finanzbeamter. Die Eltern waren überglücklich; für mich eher ein in den sauren Apfel beißen, denn ich hatte Vorstellungen kreativerer Art: Etwa Elektromechaniker oder Buchhändler.
Finanzamt: Ich lernte hier die generell gebotene strenge Sachorientiertheit bei Tatbestandsbeurteilungen, die Feinheiten einer zutreffenden Rechtsanwendung, dann auch (als Betriebsprüfer) die tatsächliche vielfältige Lebenswirklichkeit der Steuerzahler, durch die überhaupt erst ein funktionierendes Gemeinwesen Staate ermöglicht wird.
Aber das sagt zu wenig aus über den für mich entscheidenden Bereich meines Lebens: Bei allem aus einer ganz besonders individuell gefestigten Motivation heraus zu handeln. Weil es hierzu umfassendere Klärungen geben sollte, habe ich als Abschluss von Zum Teufel mit dem Jesuskult die Beschreibung angefügt: Ausklang am Lebensabend des Autors.view less
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