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Robert Marks, Die Ursprünge der modernen Welt: Eine globale und ökologische

Erzählung 1

Kapitel Eins: Die Material- und Handelswelten, um 1400


Einleitung: (Hier geht es um den Stand der Dinge zu Beginn der Weltgeschichte 2)
 In diesem Kapitel argumentiert Marks, dass die meisten Verä nderungen in
der Geschichte das Ergebnis von "riesigen Prozessen sind, die kaum
erkennbar sind", die sich aus Verschiebungen in sozialen, wirtschaftlichen,
politischen und kulturellen Strukturen ergeben
 Der Fokus liegt auf zwei großen strukturellen Aspekten der Welt im Jahr
1400
o Materielle und natü rliche Bedingungen, unter denen die meisten
Menschen lebten
 Ü berwä ltigende landwirtschaftliche
 Bezeichnet dies als „biologisches altes Regime“
o Die Handelsnetzwerke, die den grö ßten Teil dieser „Alten Welt“
miteinander verbunden haben
o Diese beiden sind in gewisser Weise gegensä tzliche Krä fte
 Eine materielle (landwirtschaftliche Welt), in der die meisten
Menschen ein restriktives Leben fü hrten
 Eine Handels- und Gewerbewelt, die Teile der Welt immer
stä rker in Kontakt brachte
o Er hofft auch, durch eine Diskussion ü ber den Schwarzen Tod Mitte
des vierzehnten Jahrhunderts zu zeigen, wie diese beiden
Dimensionen zusammenwirkten.
 Marks fü hrte auch Schlü sselkonzepte ein, die im gesamten Buch verwendet
werden
o Zivilisationen beziehen sich auf die großen Imperien, die auf der
landwirtschaftlichen Revolution basieren.
 In ihnen besteht eine explizite Beziehung zwischen
 Stä dte und Landschaften
 Herrschende Eliten und Bauern (Landwirte oder
Dorfbewohner)
 Diese Beziehungen bilden die Grundlage dessen, was Marks als
„biologisches altes Regime“ bezeichnet.
o Dieses Kapitel untersucht auch das Weltsystem, wie es damals
existierte
 In gewisser Weise ist dies die erste Phase der modernen
Globalisierung
 Es gibt zwei Funktionen, um dieses Handelssystem anzuzeigen
 Polyzentrisch: ein Welthandelssystem mit vielen
Zentren
 Kern und Peripherie: Jeder Teil dieses Systems bestand
aus einem Imperium mit einem Kern, der Reichtum
lieferte, und einer Peripherie, die Arbeitskrä fte und
Rohstoffe lieferte
 Marks versucht in diesem Kapitel zu beweisen, dass das
Welthandelssystem tatsächlich polyzentrisch war,
bestehend aus Imperien mit jeweils einem Kern und einer
Peripherie
Wie war die Welt im 15. Jahrhundert
(1400)?
 Unabhä ngig davon, wo Sie lebten, hatten die Menschen eine im Grunde
ä hnliche materielle Welt
o Alle (Bauern und Eliten gleichermaßen) verließen sich auf die
Landwirtschaft, um zu ü berleben
o Mit ä hnlichen Strukturen und Bedü rfnissen standen sie vor ä hnlichen
Problemen
 Das Leben im biologischen alten Regime
o Im Jahr 1400 gab es etwa 350 Millionen Menschen 6% unserer
heutigen Bevö lkerung (bis 1800 hatte sie sich verdoppelt)
o 80 % waren Bauern, direkt an das Land gebunden
o Die Bevö lkerung war lä ndlich und die Verfü gbarkeit von Land fü r die
Nahrungsmittelproduktion war ein Hindernis fü r die
Bevö lkerungsgrö ße.
o Dennoch gab es nach der Pest einen Bevö lkerungszuwachs von 1400
bis Mitte 1600.
 Der Klimawandel war die Ursache fü r diesen
Bevö lkerungszuwachs
 Wä rmere Bedingungen ermö glichten bessere Ernten aufgrund
wä rmerer Temperaturen und hö herer Niederschlä ge
o Die 350 Millionen Menschen waren in wenigen Taschen hoher Dichte
gruppiert.
 Sie leben auf 4,25 Millionen Quadratmeilen von 60 Millionen
von 7% des Landes.
 Das meiste Land war nicht bewirtschaftbar - Sumpf, Steppe,
Wü ste oder Eis
 Diese dichten Gebiete bestanden aus nur 15 hochentwickelten
Zivilisationen, darunter vor allem
 Japan, Korea, China, Indonesien, Indochina,
 Indien
 Islamisches Westasien
 Europa (Mittelmeer und Westeuropa)
 Nord- und Sü damerika (Inkas und Azteken)
 Erstaunlicherweise leben 70 % der heutigen Bevö lkerung auf
denselben 4,25 Millionen Quadratmeilen.
 Die dichtesten Bevö lkerungskonzentrationen waren (und sind
immer noch)
 Eurasischer Kontinent: China im Osten, Europa im
Westen, Indien im Sü den
 Die Bevö lkerung Chinas und Europas war ü ber den
grö ßten Teil dieses Zeitraums ungefä hr gleich
Robert Marks, Die Ursprünge der modernen Welt: Eine globale und ökologische
Erzählung 3

o Allein China reprä sentierte 25-40% der


Weltbevö lkerung
o Diese drei Zentren machten im Jahr 1400
zusammen 70 % der Weltbevö lkerung aus
 Europa war 25%
 Indien lag bei etwa 20 %
o Daraus geht hervor, dass vieles von dem, was in
diesem Zeitraum passiert ist, das Ergebnis der
Handlungen Chinas und Indiens war.
 Alle dicht besiedelten Gebiete teilten das gleiche wichtige
Merkmal, die Beziehung zwischen denen, die auf dem Land
lebten und Nahrungsmittel produzierten, und denen, die in den
Stä dten lebten und die Ü berschü sse dieser
Nahrungsmittelproduktion konsumierten.
 Diese Beziehung ä nderte sich seit der
landwirtschaftlichen Revolution vor 10.000 Jahren
kaum.
 In den 1400er Jahren hatte dieses System jedoch das
mä chtigste Regierungssystem hervorgebracht, Imperien
o Stä dte in den 1400er Jahren
 25 grö ßte Stä dte im Jahr 1400 sind sehr ä hnlich zu dem, was es
heute ist
 jedoch zu der Zeit, als sie 1% der Bevö lkerung
reprä sentierten
 9 der grö ßten Stä dte waren in China, Nanjing war die
grö ßte
 Vijayanagar in Indien war Zweiter, Kairo 3. und Paris 4.
 Europa hatte nur 5 Stä dte in den Top 25
 Weitere Großstä dte waren Konstantinopel
(Mittelmeerraum), Samarkand (Zentralasien), Bagdad
(Irak) und Fes (Marokko).
 Diese Stä dte reichten von 80.000 bis 500.000
Einwohnern
 Die Stä dte unterschieden sich sehr von den Dö rfern, in
denen die anderen 99 % lebten
o Hatte Menschen mit großem Reichtum und
Besitz
o Fü r die Bauern arbeiteten diese Leute nicht, da
sie keine Landwirtschaft betrieben, sondern von
der bä uerlichen Landwirtschaft lebten
o Sie ä rgerten sich ü ber die Steuern, den Zehnten
und die Mieten, die die Bauern an die stä dtischen
Grundbesitzer und Beamten zahlten.
o Auch Nomaden beneideten den Reichtum der Stä dte
 Lebte in den Steppen, die kein Ackerland waren
 Verdiente seinen Lebensunterhalt, indem er jagte und seinen
Herden folgte.
 Mobilitä t war fü r sie eine Lebensweise, aber sie waren nicht
vö llig autark
 Gehandelt fü r Dinge, die in der Stadt produziert werden
- Salze, Tö pfe und Pfannen, Textilien
 Im Gegenzug tauschten sie Pferde, Fleisch, Honig oder
Produkte, die sie sammeln konnten.
 So verließen sich Nomaden und Stä dte aufeinander
 Diese symbiotische Beziehung war nicht immer friedlich
 Nomaden waren wilde Krieger, die oft Zivilisationen
ü berfielen, die sie fü r barbarisch hielten
 Oft wurden Nomaden rekrutiert, um Imperien zu
verteidigen, was oft dazu fü hrte, dass die Nomaden sie
eroberten (Han und rö mische Imperien stehen als
Beispiele
 Die Chinesen unterschieden zwischen Nomaden („roh“)
und zivilisierten Menschen („gekocht“)
o Wildtiere
 Obwohl bis 1400 Menschen in fast jeden Teil des Planeten
gewandert waren, gab es immer noch reichlich Platz fü r
Wildtiere
 Wö lfe durchstreiften den grö ßten Teil Europas
(Grimm's Mä rchen) und griffen Menschen in Paris an
 Tiger bewohnten den grö ßten Teil Chinas und
verschleppten regelmä ßig Ferkel und Babys
 Nordamerika hatte Tierwelt in astronomischen Zahlen
 Als die Bevö lkerung wuchs, nahm der Appetit der Menschen
auf neue Lebensmittel zu, und das Tragen von Pelz wurde
modisch, die Tierwelt, obwohl reichlich, nahm dennoch ab.
 Mit jedem kalten Winter oder dem Zustrom von
Krankheiten nahm die menschliche Bevö lkerung jedoch
ab und die Tierwelt nahm zu.
 Dennoch wurde die Tierwelt ab dem 14. Jahrhundert
zunehmend mit immer weniger natü rlichem
Lebensraum belassen

Obwohl traditionell und landwirtschaftlich, war das 14. Jahrhundert eine Zeit des
Wandels; Verä nderungen im alten biologischen Regime lassen sich am besten in der
Wechselwirkung zwischen Bevö lkerungswachstum und verfü gbarem Land und den
Faktoren verstehen, die beide betrafen (Hungersnot, Bauernaufstä nde, Epidemien)
 Bevö lkerungswachstum und -rü ckgang boten jeweils Vorteile und
Schwierigkeiten fü r die Gesellschaft
Robert Marks, Die Ursprünge der modernen Welt: Eine globale und ökologische
Erzählung 5

o Eine Zunahme der Bevö lkerung bedeutet einen grö ßeren Erfolg bei
der Beschaffung von Lebensmitteln aus dem Ö kosystem
o Hö here Bevö lkerungszahlen ermö glichten den grö ßeren
technologischen Fortschritt der Zivilisationen
o Somit ist das Bevö lkerungswachstum gut, bis zu dem Punkt, an dem es
die Fä higkeit der Gesellschaft, diese Bevö lkerung zu ernä hren,
belastet
o Auf der anderen Seite stellte ein Rü ckgang durch Krankheit und
Hungersnot ein gesü nderes Gleichgewicht zwischen
Nahrungsmittelversorgung und Bevö lkerung wieder her
 Eine der Grenzen des biologischen alten Regimes war damals die Fä higkeit,
Nahrung zu produzieren, die nur auf 3 Arten gesteigert werden konnte
o Mehr Anbauflä che
o Steigerung der Produktionsfä higkeit bestehender Flä chen (mehr
Arbeit, besseres Saatgut)
o Erhö hung der Wasser- oder Dü ngemittelmenge
 China ging dieses Problem an, indem es die Menge an bewirtschaftetem Land
erhö hte und es bebaute und dü ngte.
o Dennoch gab es Grenzen, wie viel dies getan werden konnte
o Der Anbau von Neuland fü hrte zu Wanderungsbewegungen von
Menschen
 Oft beschrä nkte sich die Expansion auf spä rlich geschü tzte und
weniger produktive Flä chen
 In vielen Fä llen, wie zum Beispiel in Europa, verhindern starke
Nachbarn (Tü rken, Tataren, Mongolen) die Expansion.
 Die Schwierigkeit, neues Land zu beanspruchen, zusammen mit
Hungersnö ten, Kriegen und anderen Katastrophen, hielt die Bevö lkerung
relativ niedrig und auch die Lebenserwartung
o In fortgeschrittenen Imperien betrug die Lebenserwartung 30-40 ½
von dem, was sie heute ist
o Dies ist grö ßtenteils auf eine enorme Sä uglingssterblichkeitsrate
zurü ckzufü hren; sobald man die Kindheit hinter sich gelassen hat,
kö nnte man erwarten, bis sechzig zu leben, wenn die Ernten gut
wä ren.
 Hungersnot war ein wichtiger Faktor fü r die Bevö lkerung
o Nahrungsmittelknappheit, Mangel und Hungersnot waren ein
stä ndiges Merkmal des alten biologischen Regimes
 Es war besonders akut, weil die Bauern bis zu ½ ihrer Ernte in
Form von Miete und Arbeitsdienst an den Grundbesitzer
abgeben mussten.
 In guten Zeiten kö nnten sie einen Ü berschuss haben,
um mehr Land zu verkaufen und zu erwerben
 Bei schlechtem Wetter wü rden sie jedoch bei Zahlungen
in Verzug geraten und ihren Pachtvertrag auf dem
Grundstü ck verlieren
 So war die Hungersnot fü r die Bauern ebenso ein
soziales Phä nomen, ein Ergebnis der Sozialstruktur des
Reiches.
 Schließlich wü rde dies die Bauern dazu bringen, neue
politische Konzepte ü ber ihre Rechte und ihr Verhä ltnis
zu Grundbesitzern und Regierung zu entwickeln
 Bauernrevolten waren ein weiterer Faktor, der das Leben im biologischen
alten Regime beeinflusste, da viele der Nahrungsmittelknappheit, die sie
betraf, auf die bestehende wirtschaftliche und politische Struktur
zurü ckzufü hren waren.
o Doch egal wie schlimm die Bedingungen waren, die Revolte hing von
zwei Faktoren ab
 Ob die Regierung genü gend Kraft hatte, um sie zu unterwerfen
 Ihre Einheit und Fä higkeit zu kollektiven Aktionen
o Revolten sind aufgetreten
 In Japan von 1590 bis 1871 ü ber 3.000 Bauernaufstä nde
 China hatte weniger, aber grö ßere Aufstä nde wie die Taiping-
Rebellion im 19.
 Russland hatte die Pugatschow-Aufstä nde in den 1700er
Jahren
 Die Franzosen hatten 1789 eine bä uerlich gefü hrte Revolution
o So fanden die Bauern stä ndig Wege, sich der herrschenden Elite zu
widersetzen, und der Widerstand wurde durch die
landwirtschaftlichen Bedingungen ausgelö st, auch wenn diese
Revolten selten zu großen Verä nderungen fü hrten.
 Epidemische Krankheiten waren ebenfalls ein wichtiger Faktor, der die
Bevö lkerung im alten biologischen Regime beeinflusste
o Im Wesentlichen hing alles Leben von den Landwirten ab, und es gab
zwei Arten von Parasiten, die von ihnen lebten
 Makroparasiten: die herrschende Elite, die sich auf ihre
Nahrung stü tzte, um Stä dte und Zivilisationen zu erhalten (dies
haben wir bisher in diesem Abschnitt besprochen, was zu
Hungersnö ten und Revolten fü hrte)
 Mikroparasiten: die Pestbakterien, Pocken, Influenza.
o Letzteres betraf die gesamte Bevö lkerung, obwohl es am virulentesten
fü r die Bauern war, die 99% der Bevö lkerung ausmachten
o Krankheiten reisten schneller, da die Welt in diesem Zeitraum immer
vernetzter wurde.
 Der Schwarze Tod verbreitete sich in wenigen Jahren von
China nach Europa
 Einmal in Europa angekommen, verschlang es in 3 Jahren die
gesamte Region.
Robert Marks, Die Ursprünge der modernen Welt: Eine globale und ökologische
Erzählung 7

o Um zu verstehen, wie dies geschah, mü ssen wir die Handelsnetzwerke


verstehen, die die meisten Teile Eurasiens miteinander verbanden
und es Waren, Ideen und Keimen ermö glichten, von einem Ende zum
anderen zu reisen.

Die Welt und ihr Handelssystem um 1400


Handelsrouten in den 1400er Jahren
 Die Alte Welt - Eurasien und Afrika - war durch acht miteinander
verbundene Handelszonen innerhalb von drei großen Subsystemen
verbunden
1. Ostasiatisches Subsystem: Verbundenes China und die Gewü rzinseln (von
Ä quatorial-Sü dostasien bis Indien)
2. Mittlerer Osten - Mongolisches Subsystem: Verknü pfung des eurasischen
Kontinents (vom ö stlichen Mittelmeerraum bis nach Zentralasien und
Indien)
3. Europä isches Subsystem: Im Mittelpunkt stehen Messen in der
Champagne in Frankreich und die Handelsrouten von Genua und Venedig,
die Europa mit dem Nahen Osten und dem Indischen Ozean verbinden.
 Diese Subsysteme ü berschneiden sich mit tertiä ren Handelsrouten in Afrika:
o Nord- und Westafrika verbunden mit den europä ischen und
nahö stlichen Subsystemen
o Ostafrika, das mit ihnen verbunden war, dachte, das Subsystem des
Indischen Ozeans

Acht Schaltkreise der Handelssysteme des 13.


Jahrhunderts
 Die drei primä ren Handelswege verbanden die Subsysteme und schufen ein
integriertes Handelssystem
o Alle Handelssysteme endeten im ö stlichen Mittelmeerraum
 Die nördliche Route fü hrte durch das Schwarze Meer und dann
ü ber Land durch das mongolische Reich nach China
 Die zentrale Route fü hrte durch Bagdad und dann ü ber den
Persischen Golf zum Indischen Ozean und ermö glichte
Hä ndlern den Zugang zu Gewü rzen und Produkten aus Ost-
und Sü dostasien
 Die Südroute fü hrte von Kairo ü ber Land nach Sü den zum
Roten Meer und von dort in den Indischen Ozean

Robert Marks, Die Ursprünge der modernen Welt: Eine globale und ökologische
Erzählung 9

Die drei Haupthandelsrouten vom östlichen Mittelmeer-Terminus

 Dieses Handelssystem ist aus einer Reihe von Grü nden von Bedeutung
o Erstens ist es von Historikern, die ihre Aufmerksamkeit auf einen Teil
der Welt richten, wie China, Indien oder Frankreich, weitgehend
unbemerkt geblieben.
 Nun, da wir sehen, wie die Welt in dieser Zeit integriert wurde,
stellt sich die Frage: "War das System nach 1500 eine vö llig
neue Schö pfung oder entstand es aus einem Element dieses
bereits bestehenden Systems?"
 Marks beantwortet die Frage, indem er die letztere Option
argumentiert
o Zweitens funktionierte dieses riesige System ohne eine zentrale
kontrollierende oder dominierende Kraft
 Jede Region hatte einen dominanten Spieler
 Kein einziges Imperium kontrollierte jedoch die Gesamtheit
eines der 3 Subsysteme
 Sie begnü gten sich damit, das Boot nicht zu schaukeln, und
besteuerten einfach Waren, die durch ihre Hä fen gingen.
o Drittens war das Welthandelssystem dieser Zeit polyzentrisch und
bestand aus mehreren Handelszentren, die jeweils aus einem Reich
mit einem wohlhabenden Kern in den Stä dten bestanden, das von der
bä uerlichen Peripherie mit Rohstoffen und Arbeitskrä ften versorgt
wurde
 Dies blieb bis etwa 1800 so, als die Europä er die notwendigen
Elemente einfü hrten, um den grö ßten Teil der Welt zu
kolonisieren
 Dies geschah durch die Schaffung eines globalen Systems mit
einem hoch entwickelten Kern und einer unterentwickelten
Peripherie.
o Viertens war dieser Afro-Eurasier ein "Weltsystem", nicht weil er den
Globus umspannte, sondern weil das System grö ßer war als jeder
andere Teil.
 Es verband den grö ßten Teil der Welt, so dass jeder ein wenig
ü ber die anderen Teile der Welt wusste, mit denen er handelte
 Das einzige fehlende Element waren Amerika und Australien
o Dieses Handelsnetzwerk erleichterte den Austausch von Bü chern,
Ideen, Technologie und Krankheiten, wie wir im nä chsten Abschnitt
sehen werden
Der Schwarze Tod: Eine Konjunktur Mitte des vierzehnten Jahrhunderts
 In der Einleitung fü hrt Marks in das Konzept der Konjunktur ein:
o "es passiert, wenn mehrere ansonsten unabhä ngige Entwicklungen
auf eine Weise zusammenkommen, die miteinander interagieren und
einen einzigartigen historischen Moment schaffen"
o "Dinge, die in verschiedenen Teilen der Welt aus Grü nden geschehen,
die mit lokalen Umstä nden zu tun haben, die dann global wichtig
werden."
 Der Schwarze Tod ist bedeutsam, zum Teil, weil er ein Beispiel fü r
Konjunktur ist
o Lokale Ereignisse, die fü r jedes Gebiet einzigartig sind, werden ü ber
die Handelsrouten miteinander verbunden, um ein Ereignis zu
schaffen, das einen erheblichen Einfluss auf die Welt hatte.
o Wie wir sehen werden, gibt es eine Reihe von diskreten Zutaten in
diesem Zusammenhang, und es war die Verknü pfung dieser durch die
Handelsnetzwerke, die eine weltweite Epidemie verursachten.
 Wä hrend Vermutungen erklä ren, wie lokale Ereignisse zu einem weltweiten
Ereignis wurden, gibt es auch einen weiteren wichtigen Grund, den
Schwarzen Tod zu untersuchen
o Das alte biologische Regime hat zwei Aspekte, einen statischen und
einen dynamischen
 Statisch: eine bä uerliche Bevö lkerung, die in Imperien lebt,
deren Leben sich seit der Jungsteinzeit kaum verä ndert hat,
begrenzt durch landwirtschaftliche Mö glichkeiten
 Dynamisch: das oben beschriebene Handelsnetzwerk, das
jeden Bereich miteinander verband und die Verbreitung von
Ideen, Technologie und in diesem Fall den Tod erleichterte.
o Der Schwarze Tod ist ein Beispiel dafü r, wie die Welt miteinander
verbunden wurde, und erklä rt somit die dynamischen
Verä nderungen, die innerhalb des Alten Biologischen Regimes
stattfinden.
 Eine kurze Geschichte der Pest
o Die Beulenpest ist das Ergebnis eines krankheitserregenden
Bakteriums, das bei Nagetieren im Sü dwesten Chinas gefunden wurde
 Es konnte nicht direkt auf den Menschen ü bertragen werden,
sondern indirekt durch Flohbisse durch infizierte Insekten
Robert Marks, Die Ursprünge der modernen Welt: Eine globale und ökologische 1
Erzählung 1

 Chinesen distanzierten sich von den Nagetieren und Flö hen


o Mongolische Truppen, die sich der Gefahr nicht bewusst waren,
trugen die Flö he in dicht besiedelte Gebiete Chinas und tö teten bis zu
2/3 der Bevö lkerung
o In der Zwischenzeit suchte die schwarze Ratte in Europa Zuflucht in
Hä usern, getrieben von einem sich verschlechternden Klima und
weniger natü rlichem Lebensraum, da die europä ische Bevö lkerung
zunahm.
o Die Mongolen trugen die Flö he durch ihr Reich, das den eurasischen
Kontinent ü berspannte. Sie infizierten unterwegs Nagetiere.
o Zu dieser Zeit hatte Europa ein Handelsnetzwerk entwickelt, das die
Messen Frankreichs mit den Handelsschiffen von Genua und Venedig
verband. Diese Schiffe kreuzten die nö rdliche Handelsroute der
Mongolen im Schwarzmeerhafen Caffa.
o Im Dezember 1346 wurden genuesische und venezianische Schiffe in
Caffa angedockt, als es von einem mongolischen Prinzen belagert
wurde.
o Unglü cklicherweise wurden die Mongolen von der Pest heimgesucht
und zum Rü ckzug gezwungen. Bevor sie gingen, katapultierten sie
Leichen in die Stadt und verursachten einen Ausbruch der Pest
o Als die Italiener flohen, trugen sie Ratten und Flö he, die die Pest
trugen, und brachten sie nach Europa zurü ck.
o Die Pest kö nnte ausgestorben sein, bis auf zwei drei Faktoren
 Die Flö he breiteten sich auf die schwarzen Ratten in den
Stä dten und Hä usern der Europä er aus
 Europä er hatten keine Immunitä t und konnten die Krankheit
durch Husten verbreiten.
 Die Stä dte Europas waren viel nä her beieinander und enger an
den Handel gebunden, was eine Autobahn fü r die Krankheit
schuf
 Innerhalb von vier Jahren hatte es Schweden und Moskau
erreicht
 So war die Pest wie die Hungersnot kein reines Naturphä nomen. Es wurde
durch menschliche Aktivitä ten entlang der Handelsnetzwerke verbreitet.
o Infolgedessen wird die Bevö lkerung Europas in wenigen Jahren um 20
Millionen
o Obwohl die Aufzeichnungen knapp sind, hatte es
hö chstwahrscheinlich einen ä hnlichen Einfluss auf die Mongolen, die
islamische Welt und Indien.
 Aber, wie die Idee der Konjunktur nahelegt, ging der Einfluss der Pest ü ber
die Zahl der Todesopfer hinaus, da sie wesentliche strukturelle
Verä nderungen in Europa hervorrief
o Diejenigen, die ü berlebten, erbten Reichtum und Land und waren viel
besser gestellt als zuvor, besonders die Bauern.
o Die Bevö lkerung wuchs schnell und der Handel nahm zu
o Die Verö ffentlichung von Bü chern und die Weitergabe von
Informationen nahmen Fahrt auf, da es nun einen reichlichen Vorrat
an Lumpen gab, aus denen besseres, billigeres und haltbareres Papier
hergestellt werden konnte. Dies fü hrte zu einer grö ßeren, schnelleren
und tieferen Informationsü bertragung.

Fazit: Das biologische alte Regime


 Wie in den Jahrtausenden davor lebte die menschliche Bevö lkerung in dieser
Zeit sehr in der Umwelt und musste sich der Grenzen und Mö glichkeiten, die
sie bot, sehr bewusst sein
 Die menschliche Bevö lkerung ist nicht so schnell vorangeschritten, dass sie
die Umwelt oder die Tierwelt bedroht hä tte
 Die Landwirtschaft lieferte nicht nur Nahrung, sondern auch die meisten
Rohstoffe des Lebens, und das Leben war fü r alle außer 1% der Bevö lkerung
agrarisch.
 Das biologische alte Regime war organisch
o Es hing von der Sonnenenergie ab, um Pflanzen fü r Lebensmittel und
Bä ume fü r Holz anzubauen
o Dieser Ansatz schrä nkte das Spektrum der Mö glichkeiten fü r die
Menschen und ihre Geschichte ein, da alles von erneuerbaren
Ressourcen abhä ngig war, die von der Sonne abhä ngig waren.
 Die Landwirtschaft war das wichtigste Mittel, um die Umwelt zu verä ndern
und eine Art von Ö kosystem in ein anderes zu verwandeln, das die Menschen
effizienter ernä hren wü rde.
 Dennoch stießen Zivilisationen um 1300 an die Grenzen der Umwelt,
vorü bergehend unterstü tzt durch den Schwarzen Tod
o Bis 1750 hatte sich die Bevö lkerung auf 750 Millionen verdoppelt
o Das bedeutete, dass sich in Bezug auf die Anzahl der Menschen und
die Verfü gbarkeit von Land etwas ä ndern musste.
 Im vorangegangenen Zeitalter traten mehrere unmittelbare Optionen auf
o Amerika war eine riesige Quelle von Reichtum und Ressourcen
o Hö her entwickelte Handelsnetzwerke ermö glichten Spezialisierung
 Die Spezialisierung wiederum ermö glichte es den
Volkswirtschaften, mehr zu produzieren als in der
Vergangenheit
 Dennoch blieb die Gesellschaft an die Grenzen des biologischen alten
Regimes gebunden
 Im nä chsten Kapitel wird die Entwicklung dieser Handelsnetzwerke
untersucht

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