TT: 42:27
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Klangforum Wien
Eva Furrer Flöte
Markus Deuter Oboe
Bernhard Zachhuber Klarinette
Lorelei Dowling Fagott
Anders Nyqvist Trompete
Andreas Eberle Posaune
Lukas Schiske Schlagwerk
Adam Weisman Schlagwerk
Marino Formenti Klavier, Celesta
Gunde Jäch-Micko Violine
Annette Bik Violine
Dimitrios Polisoidis Viola
Benedikt Leitner Violoncello
Uli Fussenegger Kontrabaß
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Salvatore Sciarrino
Quaderno di strada (Frammenti elaborati in versi da Sciarrino)
N. 1 se spera sperando
se non ora, quando? che venga quell’ora
se non qui, dove? che andremo in malora
se non tu, chi? col nostro sperar
(su un muro di Perugia, 2001) (cantava il gobetto padovano di Milano,
metà sec. XX)
N. 2
... lo smarrimento non è eccezione N. 6
per le poste italiane Dove andarono la sera i muratori,
(da una lettera di Rainer Maria Rilke, 1903) terminata la Grande Muraglia?
(da Brecht, Domande di un lettore operaio)
N. 3
... smarrita la misura N. 7
delle figure più grande, ché da quelle Anno 410:
nasse tuto l’ordine dell’opera turba di monaci cristiani sbrana l’ultimo matematico
(da una lettera di Lorenzo Lotto, 1526) Ipazia di Alessandria.
(da un articolo)
N. 4
Disse un poeta: “È più amata N. 8
la musica che non si può suonare.” La rosa che si disfa
il papavero che al fiato
(da Kavafis, 1897) improvviso cadrà
l’ombra dei vasi
N. 5 che non fa rumore
se spera che i sasi lo spazio che sgretola la mente
diventin michete la lunga crepa, la silente
perché i povereti - il tarlo
se possa saziar come non amarlo
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sapendo che anche noi 2. Fior di blimbìng
pian piano roderà gìrati, spòrgiti
come i tuoi fiori splendente coglila
gioiello sul vuoto
(da G. Testori, per Morandi, 1981)
corolla regina
essenza di donna
N. 9
Piove 4. Fiore di arèn
anche se il mare reclina su altro ramo
è inquieto, dalla barca vi saluto sempre scende
(da F. Melotti) al vederti
sui miei versi
un’ombra
N. 10
Donato Creti scrisse: tu che gentile 9. Fior di pandàn
ammiri i quadri miei, specchiati soffice suolo
e abbi pietà tu vieni da me
(da un articolo) entri
ma scorda il timore
eccoti l’anima
N. 11
a filo del violino (da Ghirlanda, Giava, sec. XVII)
vibra la fiamma
immagine del suono
N. 12 N. 13
1. Fior di kencùr Proverbio
s’invoca con gioia Du cose al mondo non si ponno avere:
di forme armoniose d’essere belli e di saper cantare.
si muove ed incanta
(detto todino riferito da Marcella Vincenti)
che grazia nel dire
rapisce l’anima
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Lothar Knessl Kraft ihres Zaubers zu begegnen”, sagt Sciarrino.
Quaderno di strada Wer hineinhört in Quaderno di strada, einen rund
dreiviertelstündigen Miniaturen-Zyklus, 2003 kom-
Im oberen Tibertal, sorglich schützend umfangen poniert, erliegt dieser Zauberkraft. Analytische
von den Abhängen des Appenin, liegt Città di Cas- Fragen nach Form und Struktur stellen sich erst
tello, eine Gründung der Umbrier. Die Langobarden gar nicht, obwohl auch die „formale Perfektion”
nannten die Stadt Castrum Felicitatis, mit Glück be- der Musik zählt, „die Suche nach der Klangfarbe,
hauptete sie lange ihre Unabhängigkeit gegen Papst ‚die Originalität’. Dennoch geht das”, so Sciarrino,
und angrenzende Herrschaftsbereiche. Eingedenk „was ich hier meine, weit über die normale Aus-
römischer Zeiten nennen sich die Bürger Tifernati. druckskraft der Noten hinaus. Wir werden von der
– Dort lebt seit geraumer Zeit Salvatore Sciarrino, Musik bis an die Schwelle der Stille geführt. Wo un-
inmitten der Denkmäler florentinischer Renais- ser Ohr sich schärft und der Geist sich jeglichem
sance-Kunst. Und er lebt im umbrischen Licht, das Klangereignis öffnet, als würde er zum ersten Mal
so reich ist an feinen Pastelltönen, atmosphärisch hören. Die Wahrnehmung wird so erneuert, und das
durchlässiger als anderswo. Ein Licht, das sanfte, Zuhören zu einem emotionalen Ereignis.”
unbeständige Schatten gebiert und im ungreifbar
heimlichen Stimmengewirr geheimnisvoller Nächte Hohe Emotionalität fürwahr, erzielt mit den Mitteln
versinkt. äußerster Reduktion und Ökonomie. Eine von at-
mosphärischer Dichte erfüllte Musik, aquarellhaft
Licht und Luft in ständig filigraner Bewegung: so ist malend. Andeutungen entfalten sich in einer von
auch Sciarrinos Musik, als hätte sie all die zarten rüder Direktheit abgelösten Schicht. Quaderno
Farben in sich aufgesogen, die Beweglichkeit von di strada, eine Komposition für Bariton-Solo und
Luft sich zu eigen gemacht, deren nächtlich sir- kleines Solistenensemble: sozusagen ein Unter-
rende Geräusche mit einem Netzschleier einge- wegs mit Musik, mit kompositorischen Kürzeln voll
fangen, umgewandelt in fluktuierendes Klingen, geschriebenes Notizheft, aufgelesene Texte, Bruch-
Rauschen und Raunen. Fast möchte man meinen, stücke, Wandinschriften, verschiedenste Quellen,
dass auch noch die flimmernden Gerüche mediter- zu Metaphern komprimiert, mitunter dem Skurrilen
raner Landschaft eingeströmt seien in die flüchtigen und Absurden zugewandt, oder das lapidare Fest-
Bilder solcher Musik. Ahnungen, aus altem Kultur- halten des Alltäglichen. „Zweck des Notizheftes ist
raum auftauchend, dem Heute anverwandelt, kurz auch seine Bestimmung”, sagt Sciarrino, „sich mit
verweilend, wieder verschwindend. Ein Wechsel- Wörtern und Zeichen zu füllen. Oder: wenn man die
spiel von Klang und Stille, frei schwebende Frag- Welt entdeckt und beschlossen hat, einen kleinen
mente, losgelöst vom Rahmen des Eindeutigen: Teil davon für sich zu behalten, wird das Heft ge-
Ihnen lauscht man verzaubert. Stellt man solche schlossen und beiseite gelegt. Aus den Trümmern
Musik vor, „bedeutet das vor allem einmal, der verlorengegangener Gesamtheit bilden sich weitere
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Zusammenhänge, andere Wege. Daraus schöpfe Ketten, das Violoncello sucht vergeblich Halt. In der
ich die Mittel, um meine Musik zu schaffen, und Mitte des 20. Jahrhunderts singt ein buckliges Männ-
diese Titel, die so viele Leute verblüffen...” Musi- chen: „Wer hofft, daß Steine zu Brötchen werden,
kalisch poetische Momentstimmungen sind das, um die Armut zu sättigen, wer hoffend hofft, daß jene
die sich zu hintergründigen Verflechtungen fügen, Stunde kommt, in der wir mit unserer Hoffnung zu
hingetupfter Reichtum subtiler Klangereignisse, Grabe gehen...” (Nr.5). Kurze Wiederholungsschlei-
säuselnd, rauschend, flüsternd schwirrend. Der fen, Echos, Triller. Sciarrino bevorzugt Triller, engräu-
Stille folgen immer wieder klangliche Überraschun- mige Glissandi, um der Bestimmtheit einer Tonhöhe
gen, die den Eindruck hinterlassen, sie wirklich zu entgehen, verwehte Klangspuren zu zeichnen.
noch nie gehört zu haben. Sogar Bertolt Brecht avanciert zum Findling: „Wo
gingen die Maurer am Abend hin, als die große
Nähert man sich den Texten zu Quaderno di strada, Mauer fertig war?” (Nr.6). Immer wieder gleiten ver-
sollte man sie möglichst bald wieder vergessen, um zitterte Streicherfiguren abwärts, unterbrochen von
den Kopf freizumachen für die Musik. Denn man einigen Schlagwerkschritten. In einem Artikel be-
darf nicht annehmen, Sciarrino habe zum Beispiel richtet Ipazia di Allesandria anno 410 (die Jahreszahl
eine in Perugia gefundene Mauerinschrift schlicht könnte ein Irrtum sein): „Ein Haufen christlicher
und direkt vertont: „Wenn nicht jetzt, wann? Wenn Mönche zerfleischt den letzten Mathematiker” (Nr.7).
nicht hier, wo? Wenn nicht du, wer?” (Nr.1). Da Ein zu ironisierendes Ritual? Dumpfe, verhallen-
kündet der Bariton von Unsicherheit, der sich die de Schläge, sind die unabwendbare Konstante,
Baßflöte hauchend und zitternd anfügt. „Verlust ist zwischendurch klagt eine Violine, setzen Multipho-
keine Ausnahme für die italienische Post”, schreibt nics, scharfe Mischklänge, grimmige Akzente. 1981
Rainer Maria Rilke in einem Brief (Nr.2). Abgehoben dichtet Testori: „Die Rose, die sich zerstört; der
von solch prosaischer Mitteilung, murmeln winzige Mond, der durch einen Hauch fällt; der Schatten der
Tonspuren, der Schatten eines Streichinstruments. Vase, der keinen Lärm macht; der Raum, der den
Meist sind die Instrumentalklänge durch spezielle Verstand zerbröselt; der lange Schrei, das Schwei-
Spiel- oder Anblastechniken verfremdet, vom Ob- gen – der Holzwurm, wie können wir ihn nicht lie-
ligaten entfernt, ins nahezu Unkenntliche befördert. ben, wissend, daß er auch uns ganz langsam zer-
„Verloren das Maß der viel größeren Figuren, denn nagen wird, wie deine Blumen” (Nr.8). Die Vokallinie
von jenem stammt die Ordnung für die Werke”, überstürzt sich, einzelne Klopfgeräusche, kaum
schrieb Lorenzo Lotto 1526 (Nr.3). Kleinste Wie- vernehmbares Atmen, Murmeln. Es herrscht Stille.
derholungselemente bleiben da übrig, mehr Luft Sodann aufgeregtes Flüstern, ein instrumentaler
als Ton, kaum hörbar: die Vergeblichkeit. „Der Poet Aufschrei... „Es regnet; auch wenn das Meer un-
meint (Kavafis, 1897): ‚Die Musik ist am beliebtes- ruhig ist, grüße ich euch aus der Barke”, schreibt
ten, die man nicht spielen kann’ ” (Nr.4). Sciarrino Melotti (Nr.9). Pochende Unruhe, Augenblicke der
entscheidet sich für resignativ sinkende Marimba- Dichte und Heftigkeit ... Assoziationen, hier wie
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überall, persönlich gefärbt, die flexible Offenheit Wortes – manieristisch artifiziellen Klangbild dieses
der Musik ermöglicht auch andere. – Aus einem Miniaturen-Zyklus geschmeidig einfügt. Die immer
Artikel: „Donato Creti schrieb: Du, der du meine flexible Gesangslinie ist behutsam umhüllt vom
Bilder freundlich bewunderst, schau in den Spiegel Ton- und Geräuschgespinst des 15köpfigen Instru-
und habe Mitleid” (Nr.10). Es ist der – extrem hohe – mentalensembles.
Kontrabass und nicht die Violine: Er löst komplexen
Klang aus, wird gespiegelt von Holzbläsern. „Von Im Untergrund seiner Musik schwingt wohl auch
der Saite der Violine vibriert die Flamme – Bild des noch das in Jugendjahren wahrgenommene Er-
Tones” (Nr.11). „Vibrieren” mag Anregungsfaktor lebnis des kulturellen Schmelztiegels Sizilien mit.
gewesen sein: Seufzer- und Trillerfiguren, vereinzelt Salvatore Sciarrino wurde 1947 in Palermo gebo-
im Raum schwebend, dunkle Trommelwirbel, eine ren, einst der „All-Hafen” (Panormos) genannt, oder
Windattacke – vielleicht der warme zèfiro?... auch „die Blume”, in lieblicher Bucht gestreift vom
Schön ist es, wenn man vom Singen weiß, vom westlichen zèfiro. Phönizier, Griechen, Römer und
süßen Klang der Lyra des Orpheus, dem sich die Byzantiner hinterließen hier ihre Wahrzeichen und
Tiere, Vögel und Bäume hingeben. „Ohne auf Or- Spuren, die beiden „Zweiten”, Roger und Friedrich,
pheus und die mythischen Ursprünge der Musik förderten arabische, normannische, stauffische
zurückzugreifen, muß man hier wohl Disziplinen Hochkultur, ließen sie, getragen von Toleranz,
heranziehen, die der Musikwissenschaft fremd aufblühen. Ein Fundament des Freien und des
sind: die Psychoakustik ... oder die Studien über zu Homogenität gewachsenen Vielerlei, als Ahn-
die Sprache der Tiere”, meint Sciarrino, sein Zau- ung vom Einst ins Jetzt gerettet. Später, in Rom,
berstab verwandelt solche Anregungen in Musik. begegnete Sciarrino dem Musiktheoretiker, Kom-
Diese, seine Handschrift, ist unverkennbar. Deutlich ponisten und Ensemblegründer Franco Evangelisti,
bei der Behandlung der Singstimme, die er hoch- einem der wichtigsten italienischen Protagonisten
stilisiert für seine Musiktheaterwerke entwickelt hat, des seriellen Musikdenkens, der konzeptionel-
etwa in der Gesualdo-Paraphrase Luci mie traditrici len Strenge. Gehalten in diesem polaren Span-
(erschienen auf KAIROS 2001). Ein gestützter Ton nungsfeld schwebt die Musik Salvatore Sciarrinos,
wird – crescendo decrescendo – lang gehalten und im Magnetfeld präziser wie instabiler Strukturen.
bricht dann plötzlich ab, in eine sehr raschen Folge
kleiner, der Tonhöhe nach kaum bestimmbarer In-
tervalle, oft sinkend, gleichsam abgestufte Glissan-
di. Diese Gesangstechnik ist eine Neuanwendung
der sogenannten „sillobazione scivolata”, prakti-
ziert im Frühbarock. Auf der Basis der italienischen
Gesangstradition hat Sciarrino etwas völlig neues
geschaffen, das sich dem – im besten Sinne des
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Quaderno di strada roughly 45-minute cycle of miniatures composed in
2003, cannot fail to succumb to this magical force.
In the upper Tiber Valley, protectively enclosed by Analytical questions regarding form and structure
the cliffs of the Appenines, lies Città di Castello, do not even arise, though the ‚formal perfection‘ of
founded by the Umbrians. The Langobards called the music also counts, ‚the search for timbre, for
the city Castrum Felicitatis, and through good for- originality. And yet what I am talking about goes far
tune it managed to assert its independence against beyond the expressive power of the notes. The mu-
the pope and the bordering territories for a long sic takes us to the edge of silence. Where our hear-
time. The citizens called themselves Tifernati in re- ing becomes more acute and the spirit opens itself
membrance of Roman times. – For some time, this up to every sound-event as if hearing it for the first
has been the home of Salvatore Sciarrino, living time. Our perception is thus renewed, and listening
amidst the monuments of Florentine Renaissance becomes an emotional experience.‘
art. And he lives in the Umbrian light, so rich in sub-
tle pastel shades, more atmospherically permeable A high level of emotionality indeed, achieved by
than elsewhere. A light that spawns gentle, ephem- means of extreme reduction and economy. A music
eral shadows and is engulfed by the intangibly se- full of atmospheric intensity, a music that seems to
cret web of voices filling the mysterious nights. paint in watercolours. Suggestions unfold into a lay-
er removed from all crude immediacy. Quaderno di
Light and air in a state of constant, subtly detailed strada, a composition for solo baritone and a small
movement: this is also the nature of Sciarrino‘s mu- ensemble of soloists: a journey undertaken with
sic, as if it had soaked up all those delicate colours the music, as it were, a notebook filled with com-
and adopted the mobility of air, captured its noctur- positional shorthand, texts gathered on the way,
nal buzzing-sounds with a net veil and transformed fragments, inscriptions on walls, the most varied
them into fluctuating sonorities, roaring and mur- sources all compressed into metaphors, at times
muring. One could almost think that the flickering approaching the bizarre and absurd, or a succinct
odours of Mediterranean landscapes had entered adherence to everyday things. ‚The purpose of the
the fleeting images of such music. Vague sugges- notebook‘, says Sciarrino, ‚is also its predestination
tions emerging from an old cultural realm, trans- to fill itself with words and symbols. Or: once one
posed into the present, lingering briefly and then has discovered the world and decided to keep a
disappearing once more. An interplay of sound and small part of it for oneself, the book is shut once
silence, free-floating fragments no longer within the more and laid aside. The ruins of a lost totality give
domain of the unambiguous: one listens to them rise to new contexts, different paths. This is where I
spellbound. According to Sciarrino, imagining such find the means to create my music, and those titles
music ‚first of all means encountering the force of that baffle so many people…‘ These are momen-
its magic‘. Whoever listens to Quaderno di strada, a tary musical-poetic moods that join to form enig-
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matic webs, the delicately-applied wealth of subtle will come for us to take our hope with us to the
sound-events, whirring about with sighs, roars or grave…‘ (No. 5). Short repeating loops, echoes,
whispers. Time and again the silences are followed trills. Sciarrino prefers trills and narrow glissandi to
by sonic surprises that leave the impression of truly avoid the determinacy of exact pitches, to trace the
never having been heard before. scattered trails of sounds. Even Bertolt Brecht be-
comes a foundling: ‚Where did the builders go in the
If one approaches the texts used in Quaderno di evening once the great wall was finished?‘ (No. 6).
strada, one should forget them again as soon as Time and again quivering string figures descend,
possible in order to free one‘s mind for the music. interrupted by various percussion sounds. Ipazia di
For one must not assume, for example, that Sciarrino Allesandria reports in an article from the year 410
set the words of an inscription found on a wall in (this figure could be erroneous): ‚A gang of Chris-
Perugia simply and directly: ‚If not now, when? tian monks tears the last mathematician to pieces‘
If not here, where? If not you, who?‘ (No. 1). Here the (No. 7). Too ironic a ritual? Muffled, fading strokes
baritone is proclaiming its uncertainty, and is sub- are the inevitable constant, with the lament of a
sequently joined in this by the breathy, trembling violin appearing between these, and the addition
bass flute. ‚Loss is no exception for the Italian postal of irate accents through multiphonics and sharp
service‘, writes Rainer Maria Rilke in a letter (No. 2). sound-mixtures. In 1981 Testori wrote: ‚The Rose
Aloof from such prosaic expression, one hears the that destroys itself; the moon that falls through a
murmurs of tiny sonic traces, the shadow of a string breath; the shadow of a vase that makes no noise;
instrument. Instrumental sounds are mostly defa- the space that makes reason crumble; the long
miliarised through special playing- or blowing-tech- scream, the silence – the woodworm, how can we
niques, removed from the obligatory and rendered fail to love it, knowing that we too will be gnawed
almost unrecognisable. ‚We have lost the measure apart very slowly by it, like your flowers‘ (No. 8).
of the much greater figures, for they are the ones The vocal line stumbles over itself with haste, there
who give the works their order‘, wrote Lorenzo are individual knocking-sounds, barely perceptible
Lotto in 1526 (No. 3). Minute elements of repetitions breathing, mumbling. Silence. Then excited whis-
remain, more air than tone, barely audible: futility. pering, an instrumental clamour…‘It is raining;
In 1897 Kavafis wrote: ‚The poet thinks: „The most even when the sea is troubled I greet you from my
popular music is that which one cannot play“ ‘ (No. 4). skiff‘, writes Melotti. Insistent agitation, moments
Sciarrino chooses resignedly descending chains of intensity and forcefulness… Personally-coloured
of marimba-notes, the cello searches in vain for a associations, here as everywhere; the flexible open-
foothold. In the middle of the 20th century a hunch- ness of the music would also allow others. – From
backed little man sings: ‚Whoever hopes that the an article: ‚Donato Crei wrote: You who show
stones will turn to bread to fill the stomachs of friendly admiration for my pictures, look into the
the poor, whoever hopes full of hope that the hour mirror and take pity‘ (No. 10). It is the double bass
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– in an extremely high register –, not the violin: it originally used in the early Baroque. Building on the
triggers complex sounds and is mirrored by wood- Italian vocal tradition, Sciarrino has created some-
winds. ‚The flame vibrates from the violin string – thing entirely new that is easily integrated into the
the tone‘s image‘ (No. 11). ‚Vibration‘ may well have manneristically artificial – in the best sense – sound-
been the stimulus: sighing figures and trills floating world of this cycle of miniatures. The ever-flexible
through the space on their own, dark drum-rolls, an vocal line is carefully enclosed by the fabric of tones
attack of wind – perhaps the warm zèfiro…? and noises supplied by the 15-piece ensemble.
Beneath the surface of his music, one can still sense
It is beautiful to know of the song, the sweet sound the floating presence of his youthful experience of
of Orpheus‘ lyre to which the animals, birds and the cultural melting pot that is Sicily. Salvatore Sci-
trees abandon themselves. ‚Without reaching back arrino was born in 1947 in Palermo, once known as
to Orpheus and the mythical origins of music, one the ‚universal port‘ (panormos), or also ‚the flower‘,
probably has to resort here to disciplines that are glanced in its fair bay by the western zèfiro. Phoeni-
foreign to musicology: psychoacoustics… or stud- cians, Greeks, Romans and Byzantines left behind
ies of the language of animals‘, states Sciarrino, their emblems and traces here, the two ‚second
whose magic wand transforms such impulses into ones‘, Roger II and Friedrich II, supported Arab,
music. This, his handwriting, is unmistakable. It is Norman and Stauffic civilisation, allowing them to
clear in the highly stylised treatment of the voice blossom through tolerance. A foundation of free-
that he has developed for his works of music dom and of a multiplicity grown into homogeneity, a
theatre, for example in the Gesualdo paraphrase notion of the possible past brought into the present.
Luci mie traditrici (released on KAIROS in 2001). Later, in Rome, Sciarrino encountered the music
A supported note is held – crescendo decrescendo theorist, composer and ensemble-founder Franco
– and then suddenly breaks off in a very rapid se- Evangelisti, one of the most important Italian expo-
quence of small intervals whose pitches are almost nents of serialist thought, of conceptual rigour. The
indeterminable, often falling – stepwise glissandi, music of Salvatore Sciarrino is suspended within
so to speak. This vocal technique is a new appli- this zone of conflicting forces, the magnetic field of
cation of what is known as sillobazione scivolata, structures both precise and unstable.
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Quaderno di strada tons-nous une telle musique, « il s’agit avant tout
de rencontrer la force de son pouvoir magique » dit
Dans la Haute Vallée du Tibre, dans une région soi- Sciarinno. Qui écoute attentivement Quaderno di
gneusement protégée sur le versant de l’Apennin, strada, un cycle de miniatures d’une durée d’environ
se trouve Città di Castello, fondé par les Ombriens. trois quarts d’heure composé en 2003, succombe à
Les Lombards ont nommé la ville Castrum Felici- ce pouvoir magique. Les questions analytiques sur
tatis et ont longuement affiché avec bonheur leur la forme et la structure se posent moins que jamais,
indépendance face au pape et aux domaines sei- bien que la « perfection formelle » de la musique
gneuriaux avoisinants. En souvenir de l’époque joue également un rôle. « La quête d’une couleur
romaine, les habitants de la ville se sont nommés musicale, de l’originalité. C’est cependant de ça
les Tifernati. C’est là que Salvatore Sciarrino vit dont il est question ici, ajoute Sciarrino, bien au-
depuis longtemps, au milieu de monuments de la delà du pouvoir évocateur normal des notes. Nous
Renaissance florentine. Et il vit dans la lumière om- sommes menés par la musique jusqu’au seuil du
brienne si riche en nuances de tons pastels et dont silence. Là où nos oreilles s’affinent et que l’esprit
l’atmosphère est plus perméable que n’importe où s’ouvre à l’événement sonore, comme s’il entendait
ailleurs. Une lumière qui créé une douce ombre in- pour la première fois. La perception est ainsi renou-
stable et qui se perd dans les murmures secrets et velée et l’écoute se mue en émotion pure. »
insaisissables des nuits mystérieuses.
Une grande émotion certes, mais obtenue au moy-
Lumière et air dans un mouvement filigrane con- en de la plus grande économie de moyens. Une
stant, telle est la musique de Sciarrino, comme si musique remplie d’une densité atmosphérique et
elle avait absorbé toutes les couleurs délicates en qui dépeint à la manière d’une aquarelle. Des al-
elle, comme si elle avait fait sienne la mobilité de lusions se déploient en une couche qui se détache
l’air, comme si elle avait capturé dans ses rets les brutalement. Quaderno di strada, une composition
bruissements nocturnes qu’elle avait transformés pour baryton solo et ensemble instrumental : un
en une sonorité, un murmure et un chuchotement chemin pour ainsi dire avec musique, avec un cah-
fluctuants. On aurait presque envie de dire que ier de notes plein d’abréviations compositionnelles,
les odeurs vibrantes du paysage méditerranéen des textes récités, des morceaux, des graffitis, des
se jettent dans le tableau fugace d’une telle mu- sources les plus variées, comprimées en méta-
sique. Des pressentiments qui émergent d’une cul- phores, avec de temps en temps une attention por-
ture de naguère prennent un visage d’aujourd’hui, tée au grotesque et à l’absurde, ou la fidélité lapi-
s’attardent un moment puis repartent aussitôt. Une daire du quotidien. « Le but du cahier de notes est
alternance de sons et de silences, des fragments également sa complétion : d’être rempli de mots et
qui flottent librement, libérés du cadre de la netteté : de signes. En d’autres mots : lorsque l’on a décou-
on les écoute attentivement, émerveillés. Représen- vert le monde et décidé d’en conserver une petite
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partie pour soi, le cahier est fermé et mis de côté. aimeeé est celle qu’on ne peut pas jouer“ » (nº 4).
À partir des décombres d’un tout révolu, d’autres Sciarrino choisit une chaîne mélodique jouée par
relations, d’autres voies sont formées. C’est à par- le marimba, résignée et descendante, le violon-
tir de ça que je génère ma musique et trouve ces celle essaie en vain de s’arrêter. Au milieu du 20e
titres qui surprennent tant de gens… » Des mo- siècle, un petit homme faisant la révérence chante :
ments musicaux et poétiques s’adaptent en des « Celui qui espère que les pierres se changeront
enchevêtrements complexes; une sobre richesse en pain afin de rassasier les pauvres, celui qui es-
d’événements sonores subtils qui chuchotent, mur- père que l’heure vienne où nous emportons notre
murent et bourdonnent. Le silence suit constam- espoir dans notre tombeau… » (nº 5). De courts
ment les surprises sonores qui donnent l’impression motifs en boucles, des échos, des trilles. Sciarrino
de n’avoir jamais été entendues. préfère les trilles, les glissandos à l’intérieur d’un in-
Une fois que l’on s’est approché des textes utili- tervalle restreint afin d’échapper à la précision des
sés dans Quaderno di strada, on devrait aussitôt hauteurs de sons, ainsi qu’ébaucher des sonorités
les oublier afin de laisser toute la place dans notre couvertes. Même Bertolt Brecht est mis à contribu-
esprit à la musique. Ainsi, on ne peut supposer que tion : « Où sont allés les maçons le soir, lorsque le
Sciarrino, par exemple, ait purement et simplement haut mur a été terminé ? » (nº 6). De courts mo-
mis en musique un graffiti vu à Pérouse : « Si ce tifs tremblants à la courbe mélodique descendante
n’est maintenant, quand ? Si ce n’est ici, où ? Si aux cordes flottent constamment, interrompus par
ce n’est toi, qui ? » (première pièce). Le baryton quelques accents à la percussion. Dans un article
affiche son incertitude alors que la flûte basse se de l’an 410 (mais la date peut être erronée), Ipazia
joint, tremblante, dans un bruit de souffle. « La perte di Alessandria rapportait qu’ « Une foule de moines
n’est pas une exception pour la poste italienne », a chrétiens ont dépecé le dernier mathématicien »
écrit Rainer Maria Rilke dans une lettre (nº 2). Mises (nº 7). Un rituel trop ironique ? Des accents lourds,
en valeur par un tel aveu prosaïque, de minuscules se perdant au loin, constituent des constantes iné-
ébauches de sons murmurent ; l’ombre d’un instru- luctables ; par endroit, un violon se plaint et produit
ment à cordes. La plupart du temps, les sonorités des multiphoniques, des sons complexes acérés,
des instruments sont rendues étranges par le biais des accents furieux. En 1981, Testori écrivait dans
de techniques de jeu et de souffle, éloignées de un poème : « La rose qui se détruit ; la lune qui choit
leur habitude, transportées dans le quasi mécon- à cause d’un souffle ; l’ombre du vase qui ne fait
naissable. « Perdue est la mesure de la forme bien pas de bruit ; l’espace qui émiette la raison ; le long
plus grande, car c’est d’elle que provient l’ordre cri, le silence – le ver à bois, comment peut-on ne
pour l’œuvre », écrivait Lorenzo Lotto en 1526 (nº 3). pas l’aimer lorsque l’on sait qu’il va également tout
De minuscules éléments de répétitions sont de trop, lentement nous ronger, comme tes fleurs » (nº 8).
plus d’air que de son, à peine audibles : l’inutilité. « Le La ligne vocale se précipite, des frappements
poète veut dire (Kavafis, 1897) : „La musique la plus isolés, une respiration à peine perceptible, mur-
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mures. Le calme règne. Puis, des chuchotements puis s’interrompt brusquement, dans une succes-
agités, un cri instrumental strident… « Il pleut ; sion très rapide de courts glissandos, les hauteurs à
même lorsque la mer est agitée, je vous salue de peine perceptibles, le plus souvent descendants et,
ma barque », écrit Melotti (nº 9). Une agitation lan- en même temps, par échelon. Cette technique de
cinante, instant d’opacité et de violence. Des as- chant est un nouvel usage du « sillobazione scivo-
sociations, ici comme ailleurs, colorées de manière lata » en pratique au début de l’époque baroque.
personnelle, la souple sincérité de la musique en En s’appuyant sur la tradition italienne du chant,
permet également d’autres. – Extrait d’un article : Sciarrino a en quelque sorte créé quelque chose de
« Donato Creti écrivit : Toi qui s’extasie amicalement tout à fait nouveau qui s’intègre de manière souple
sur mes tableaux, regarde-toi dans le miroir et aie dans l’univers sonore artificiel et maniéré – dans le
pitié » (nº 10). C’est la contrebasse – dans l’extrême meilleur sens du terme – de ce cycle de miniatures.
aigu – et non le violon : elle déclenche des sonorités La ligne vocale toujours souple est prudemment ca-
complexes, réfléchies par les bois. « De la corde chée de la trame de notes et de sonorités produite
du violon brille la flamme – Image du son » (nº 11). par l’ensemble instrumental de quinze musiciens.
« Vibrer » peut être une impulsion : des soupirs et
des trilles, flottant isolés dans un espace, roule- À la base de sa musique, on voit également vibrer
ments sombres de tambour, une attaque aux vents les expériences vécues au cours de sa jeunesse
– peut être le chaud zéphyr ?... dans le creuset culturel qu’est la Sicile. Salvatore
Sciarrino est né en 1947 à Palerme, qui s’appelait
Il est bien de connaître l’art du chant, la douce so- autrefois « Port » (Panormos) ou encore « les fleurs»,
norité de la lyre d’Orphée qui pénètre les animaux, dans un golfe charmant, strié par le zéphyr de
les oiseaux et les arbres. « Sans retourner à Orphée l’ouest. Des Phéniciens, des Grecs, des Romains
et à l’origine mythologique de la musique, il faut ra- et des Byzantins y ont laissé leurs signes distinctifs
mener ici des disciplines auxquelles la musicologie et leurs traces. Roger II et Frédéric II ont soutenu
reste étrangère : la psychoacoustique… ou encore la grande culture arabe, normande et staufienne et
l’étude des langues des animaux », dit Sciarrino. Sa l’ont fait prospérer, soutenue par la tolérance. Un
baguette magique transforme de telles impulsions fondement de la liberté et de la multiplicité qui a
en musique. Celle-ci, son écriture, est indéniable. émergé de l’homogénéité, comme une idée d’hier
Cela apparaît clairement dans le traitement de la transportée aujourd’hui. Plus tard, à Rome, Sciarrino
partie vocale qu’il développe de manière haute- a rencontré Franco Evangelisti, un théoricien musi-
ment stylisée pour ses œuvres de théâtre musical, cal, compositeur et fondateur d’un ensemble mu-
notamment dans la paraphrase de Gesualdo, Luci sical, l’une des figures les plus importantes en Italie
mie traditrici (publieé par KAIROS 2001). Un son de la pensée sérielle, de la rigueur conceptuelle.
– crescendo decrescendo – est longuement tenu C’est à l’intérieur de cette zone conflictuelle polaire
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que se meut la musique de Salvatore Sciarrino, pré-
cise comme les structures instables dans un champ
magnétique.
Salvatore Sciarrino Italia 1984. Sciarrino was artistic director of the
Theatro Comunale in Bologna for three years. He
Seit seiner frühen Kindheit hat Sciarrino sich mit is professor at the conservatories in Mila, Perugia,
den Bildenden Künsten beschäftigt, sich jedoch and Florence.
allmählich von ihnen abgewandt, als er sein Interes-
se für Musik entdeckte. Als frühreifes Talent begann Salvatore Sciarrino est né à Palerme en 1947. Il
er als Autodidakt mit zwölf Jahren unter der An- étudie la musique en autodidacte tout en recevant
leitung von Antonio Titone zu komponieren. Dann les encouragements d’Antonio Titone (assistant de
studierte er bei Turi Belfiore. 1962 wurde während Luigi Rognoni de l’Institut d’histoire musicale de
der IV. internationalen Woche Nuova Musica in Pal- l’Université de Palerme) et de Turi Belfiore (compo-
ermo zum ersten Mal ein Werk von ihm aufgeführt. siteur et professeur au Conservatoire de Palerme).
Seit einigen Jahren lebt er in Città di Castello. Er hat Il commence à composer dès l’âge de douze ans
folgende Preise erhalten: I.G.N.M. 1971, Taormina et la première exécution publique de l’une de ses
1971, Guido Monaco 1972, Cassadó, I.G.N.M. und œuvres a lieu en 1962 dans le cadre de la Terza
Dallapiccola 1974, Anno discografico 1979, Psaca- Settimana Internazionale di Nuova Musica à
ropoulos 19983, Abbiati 1983, Premio Italia 1984. Palerme. En 1969, il s‚ installe à Rome où il est en
Drei Jahre lang war Sciarrino künstlerischer Leiter contact avec Franco Evagelisti. Il déménage en-
des Teatro Communale in Bologna. Professuren an suite à Milan où il enseigne la composition au Con-
den Konservatorien in Mailand, Perugia und Flo- servatoire. Sciarrino vit aujourd‚ hui dans la Citta di
renz. Castella (Pérouse). Il est professeur au Conserva-
toire de Florence et anime également des ateliers
de perfectionnement. Le catalogue de ses œuvres
Born in Palermo. Since his early childhood he has compte à ce jour 130 titres mais ne comprend
been interested in fine arts but gradually moved on cependant pas les compositions d’avant 1965 car
when he discovered his interest for music. As a pre- Sciarrino les considère comme de simples expéri-
cocious talent he begins to compose as an autodi- ences.
dact at the age of twelve under the instruction of
Antonio Titone. Then he is a student of Turi Belfiore.
In 1962 his work is first performed during the 4th in-
ternational week Nuova Musica in Palermo. He has
been living in Città di Castello for several years. He
has received the following awards: I.G.N.M. 1971,
Taormina 1971, Guido Monaco 1972, Cassadó,
I.G.N.M. and Dallapiccola 1974, Anno discografico
1979, Psacaropoulos 19983, Abbiati 1983, Premio
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Sylvain Cambreling Sylvain Cambreling est né en 1948 à Amiens.
De 1981 à 1991, il dirige a l’Opéra de Bruxelles.
Durant la période allant de 1993 à 1996, il a été
directeur artistique de l’Opéra de Francfourt.
En 1997, Sylvain Cambreling fut le premier chef
d’orchestre invité du Klangforum Wien. Depuis
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Otto Katzameier Rom, Madrid, Tel Aviv, Tokyo, New York, und bei
Festivals wie Schwetzinger Festspiele, Musik-
festspiele Luzern, Rheingau Festival, Steirischer
Herbst, Biennale München, Spoleto Festival, Fes-
tival D’Automne Paris, Maggio Musicale Florenz,
Lincoln-Center-Festival New York, Bregenzer Fest-
spiele, etc. Der Orchesterliederzyklus Quaderno di
Strada ist ihm gewidmet.
Photo: © privat
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York, Bregenzer Festspiele etc. des rôles importants dans les opéras de Mozart et
Orchestral song cycle Quaderno di Strada, dedi- de Rossini comme Leporello Don Giovanni, Don
cated to him. Alfonso (Cosi fan tutte), Alidoro (La Cenerentola),
Mustafa (L’Italienne à Alger) ainsi que des œuvres
Otto Katzameier étudie la flûte traversière puis le contemporaines comme le rôle-titre de Macbeth
chant dans sa ville natale de Munich. Parmi ses de Salvatore Sciarrino ainsi que Prospero et Un Re
principaux professeurs, on compte Hans Hotter et In Ascolto de Luciano Berio, Katzameier se produit
Josef Metternich ainsi qu’Ilya Karapetrov à Sofia en sur les plus grandes scènes du monde, comme
Bulgarie. celles de Hambourg, Berlin, Francfort, Vienne,
Très rapidement, le jeune baryton remporte des Graz, Lucerne, Rome, Madrid, Tel Aviv, Tokyo et
prix, notamment à la Compétition nationale de de New York ainsi que dans le cadre de festivals
chant de Berlin, à celle des Maîtres chanteurs de comme ceux de Schwetzinger, Lucerne, Rheingau,
Nuremberg, au Concours Mozart de Würzburg, à Spoleto, Bregenz, au Steirischer Herbst, à la Bien-
celui de Bonn ainsi qu’au Concours international nale de Munich, au Festival d’automne de Paris, au
Hugo Wolff de Stuttgart. Grâce à son répertoire Maggio Musicale de Florence ainsi qu’au Lincoln
étendu qui comprend Elias de Mendelssohn, les Center Festival de New York.
Requiems de Brahms et de Verdi, le Messie de Quaderno di Strada cycle pour voix et orchestre qui
Haendel, la Passion selon Saint Matthieu de Bach, lui est dédié.
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Photo: © Claudia Prieler
Klangforum Wien
1985 von Beat Furrer als Solisten-Ensemble für Große stilistische Vielfalt: Präsentation aller zentra-
zeitgenössische Musik gegründet. len Aspekte der Musik unseres Jahrhunderts – von
Ein demokratisches Forum mit einem Kern von 24 den bedeutenden Werken der Klassischen Moder-
Mitgliedern. Mitspracherecht der Mitglieder bei allen ne, besonders der Zweiten Wiener Schule, über
wichtigen künstlerischen Entscheidungen. Werke junger, vielversprechender KomponistInnen
Zentral für das Selbstverständnis der MusikerInnen: bis hin zu experimentellem Jazz und freier Impro-
die gleichberechtigte Zusammenarbeit zwischen visation.
Interpreten, Dirigenten und Komponisten, ein Mit- Regelmäßig KomponistInnenworkshops und musik-
einander-Arbeiten, das traditionell hierarchische didaktische Aktivitäten.
Strukturen in der Musikpraxis ablöst. Intensive Aus- Jährlich programmatisch ambitionierter Zyklus im
einandersetzung mit unterschiedlichen ästhetischen Wiener Konzerthaus. Weiters Musiktheater-, Film-
Facetten des zeitgenössischen Komponierens. und Fernsehproduktionen.
– Ein Forum authentischer Aufführungspraxis für Seit 1997 ist Sylvain Cambreling Erster Gastdirigent
die Werke der Moderne. des Klangforum Wien.
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Was founded in 1985 by Beat Furrer as an ensem- part à toutes les discussions artistiques.
ble of soloists for contemporary music. The twenty- L’égalité des droits entre les interprètes, les chefs
four-member ensemble has developed around a d’orchestre et les compositeure est des éléments
central philosophy of democracy, where co-opera- fondamentaux de cet ensemble. Une cooperation
tion between performers, conductors and compo- étroite remplace les structures hiérarchiques tradi-
sers is both encouraged and nurtured and replaces tionelles qui dominent habituellement les pratiques
the more traditional, hierarchical structure found in musicales.
everyday musical practice. Les œuvres contemporaines aux facettes esthé-
This approach to the music, combined with an un- tiques très diverses donnent lieu á des intenses dis-
derstanding of the varying aesthetic facets of con- cussion et à des prestations de très haute qualité.
temporary works, allows Klangforum to produce Une grande diversité de styles est offerte: Klang-
authentic performances of contemporary composi- forum Wien présente tous les aspects principaux
tions. de la musique des XXe et XXIe siècles, depuis les
Performances by Klangforum Wien offer great sty- « classiques modernes » (spécialement la Seconde
listic variety, from the important works of classical École de Vienne) jusqu’aux œuvres des jeunes
modernity, especially of the Second Vienna School, compositeurs de la nouvelle génération, incluant le
to the works of up and coming young composers, jazz expérimental et l’improvisation libre.
experimental jazz and free improvisation. Further C’est un véritable atelier permanent pour les com-
variety is provided by a number of regular compo- positeurs.
ser’s workshops. Chacque année une série de concerts avec pro-
Venues range from all over Europe to the USA and grammation ambitieuse a lieu au Wiener Konzert-
Japan, with a series of programmatically ambitious haus. De nombreuses productions de musique pour
concerts held at the Wiener Konzerthaus. In ad- le théâtre, le cinéma et la télévision sont réalisées;
dition, Klangforum Wien participates in numerous Depuis 1997, Sylvain Cambreling est le chef invité
music theatre, film and TV productions. du Klangforum Wien.
Sylvain Cambreling has held the position of First
Guest Conductor of Klangforum Wien since 1997.
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SALVATORE SCIARRINO at KAIROS
SALVATORE SCIARRINO
Quaderno di strada
Otto Katzameier
Klangforum Wien
Sylvain Cambreling
0012482KAI
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HELMUT LACHENMANN ISABEL MUNDRY LUIGI NONO
Grido Dufay-Bearbeitungen No hay caminos...
Reigen seliger Geister Traces des Moments Hay que caminar...
Gran Torso Sandschleifen Caminantes...Ayacucho
Solistenchor Freiburg
WDR Rundfunkchor Köln
Arditti String Quartet ensemble recherche WDR Sinfonieorchester Köln
0012662KAI 0012642KAI 0012512KAI
Isabelle Menke
Neue Vocalsolisten Stuttgart
Klangforum Wien Klangforum Wien Staatsoper Stuttgart
Beat Furrer Johannes Kalitzke Lothar Zagrosek
0012562KAI 0012542KAI 0012282KAI
CD-Digipac by
Optimal media production GmbH C & P 2005 KAIROS Production
D-17207 Röbel/Müritz www.kairos-music.com
http://www.optimal-online.de kairos@kairos-music.com