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Rochus Misch Interview

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July 19, 2011

Gespräch mit Rochus Misch

Am 06.04.2006 rief ich auf gut Glück bei Hitlers ehemaligen Telefonisten und
Leibwächter Rochus Misch in Berlin an, um ihn einige Fragen über den Obersalzberg
und dem Führerbunker zu stellen. Mein Pech war, dass am Tage zuvor die Sendung
"Hitlers Leibwächter - Der letzte Zeuge" im MDR-Fernsehen ausgestrahlt wurde. So
war den ganzen Morgen über sein Anschluß besetzt!

Als ich ihn um die Mittagszeit erreichte, berichtete er mir, dass schon den ganzen
Morgen das Telefon bei ihm nicht mehr stillsteht. Fast 95% aller Anrufer baten um
ein Treffen mit ihm, aus den verschiedensten Gründen. Auch stand noch ein
Eintreffen der BBC-London bevor. So konnte er meiner Bitte nicht entsprechen, mit
mir zu Hause bei ihm ein Interview zu führen. Umso dankbarer war ich, dass er sich
bereit fand, am Telefon auf einige Fragen einzugehen.

Eigentlich sollten die Fragen auf das Leben am Obersalzberg abzielen. Doch kam er
immer öfter auf die letzten Tage im "Führerbunker" in Berlin zu sprechen. Wir
sprachen insgesamt 78 Minuten, doch waren die Themen sehr wechselhaft mit
Rochus Misch. So bin ich auch nicht in der Lage, hier ein zusammenhängendes
Interview zu veröffentlichen. Deshalb hier nur ein paar fragmentarische Auszüge.

Er bat mich am Schluß des Gespräches, einige Zeit verstreichen zu lassen, bis sich
der "Trubel" um seine Person gelegt hat. Dann könne ich ein ruhigeres Gespräch mit
ihm in Berlin führen. Dem werde ich gerne nachkommen!

Ich lasse die Aussagen von Rochus Misch unkommentiert, da sich ohnehin jeder
seine eigene Meinung bilden wird - so hoffe ich wenigstens!

Rochus Misch, geboren am 29. Juli 1917 in


Oppeln/Oberschlesien. Leibwächter und Telefonist in
Hitlers Diensten, Mitglied in der SS-Leibstandarte Adolf
Hitler (Führerbegleitkommando)

Foto-Copyright: Harry v. Gebhardt

Fragen an Rochus Misch über die Ereignisse und letzten Tage im Reichskanzlei-
Bunker (Führerbunker).

HERMANN FEGELEIN:

Rochus Misch auf die Frage, was unternommen wurde, als SS-General Hermann
Fegelein nicht im Bunker auffindbar war:

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"Fegelein* befand sich nicht im Bunker. Ich sollte ihn in seiner Wohnung anrufen,
bekam aber keinen Anschluss. Darauf hin wurde das Reichssicherheitskommando
in Bewegung gesetzt. Sie trafen ihn auch in seiner Wohnung an. Er erklärte aber nur
lapidar: 'Was soll ich da noch?' Darauf hin zog das Kommando wieder ab.

Ein Kamerad erzählte mir, dass eine Frau bei Fegelein war. Es soll sich um eine
Sprecherin vom Deutschlandsender gehandelt haben. Ob das stimmt, weiß ich
nicht. So wurde es mir erzählt!

Über das was mit Fegelein geschah, kann ich wieder nur berichten was man mir
erzählte. Als Bormann davon hörte schrie er: 'Hin! Sofort! Festnehmen!' Er wurde
von General Krebs und General Burgdorf verhört. Ob noch andere oder Bormann
anwesend waren entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls wurde Fegelein wg.
Fahnenflucht zum Tode verurteilt. Angehörige vom Reichssicherheitsdienst
erzählten mir, das Kriminalrat Högl* einem Angehörigen des RSD befahl, Fegelein
zu erschießen. Es geschah in irgend einem Teil des Bunkers. Er wurde vom dem
RSD-Mann von hinten mit einem Maschinengewehr niedergestreckt. Man erzählte
mir auch den Namen des Mannes, der ihn erschossen hatte. Ich will den Namen
hier nicht nennen".

DAS ENDE IM BUNKER:

"Ich war mit Johannes Hentschel, dem Maschinisten des Bunkers, und
Propagandaminister Joseph Goebbels einer der letzten im Bunker, nachdem Hitler
sich erschossen hatte. Zuvor hatte Hitler seine Hündin 'Blondie' durch den
Hauptfeldwebel Fritz Tornow und Dr. Stumpfegger* Gift verabreicht. Sie hatte kurz
zuvor Welpen bekommen. Einer der Wachsoldaten nahm sich einen Welpen und
gab ihm den Namen 'Cognac'. Nachher kamen noch Reichsjugendführer Arthur
Axmann, Bärenfänger und Pfeiffer? hinzu.

Joseph Goebbels und seine Frau Magda hatten sich entschlossen Selbstmord zu
begehen. Ihre sechs Kinder sollten mit Ihnen in den Tod gehen. Sie wurden in
meinem Bunkerraum zurecht gemacht zum sterben. Natürlich wussten sie nichts
davon. Dr. Stumpfegger gab ihnen das Gift. Später wurden die Leichen der sechs
Kinder in den Vorbunker gebracht und dort aufgebahrt. Das verfolgt mich noch
heute. Es waren wirklich sehr liebe Kinder. Immer wenn sie an meiner
Bunkerzentrale vorbei liefen, riefen sie: 'Misch, Misch, du bist ein Fisch'. Ich werde
nie vergessen, wie Goebbels zu mir sagte: 'Wenn es nach mir gegangen wäre, dann
wären die Kinder nicht mehr hier'. Aber es kam anders. Frau Goebbels war vielleicht
noch etwas Hitler-höriger als ihr Mann und wollte ihre Kinder nicht lebend in diese
Welt entlassen.

Dann der Selbstmord von Joseph und Magda Goebbels. Er sagte: Wir haben
verstanden zu leben, wir werden auch verstehen wir zu sterben!' Dann gab mir
Goebbels die Erlaubnis, den Bunker zu verlassen. Als ich Jahre später Hentschel
besuchte, sagte er zu mir: 'Du warst keine 5 Minuten weg, da war Goebbels tot!
Dann hörte ich, wie einer sagte: Brennt nicht, zu wenig Sauerstoff! Ich schließe
daraus, dass Joseph und Magda Goebbels sich nicht draußen das Leben nahmen,
sondern im inneren des Bunkers. Und zwar deshalb, weil an den beiden Leichen
noch Stoffreste zu erkennen waren. Bei einer Verbrennung draußen wäre genug
Sauerstoff vorhanden gewesen, nicht aber im Bunker. Außerdem entdeckte ich
später Ruß an den Bunkerwänden'.

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Etwas später fand ich die Leichen von General Krebs und General Burgdorf. Sie
hatten sich eindeutig zusammen vergiftet, da keine Verwundungen oder Blut zu
sehen war. Für mich wurde es nun Zeit, den Bunker zu verlassen und schloss mich
einer Ausbruchsgruppe an. Doch ich kam nicht weit und wurde von den Russen
gefangen genommen. Im sowjetischen Lubjanka*-Gefängnis wurde ich geschlagen
und gefoltert - das war selbstverständlich. Die Schmerzen und Demütigungen
wurden so schlimm, dass ich an Berija* schrieb, mich als Soldaten erschießen zu
lassen. Doch kam von seiner Seite nie eine Order.

1953 wurde ich in die Heimat entlassen".

ZUM HOLOCAUST

"Es war ein Schock für mich, bei meiner Heimkehr zu erfahren was geschehen war.
Während meiner Gefangenschaft bei den Russen hat mir nie einer was gesagt.
Obwohl auch jüdische Vernehmungsoffiziere bei den Russen waren. Auch bei
meinem Dienst bei Hitler erfuhr ich nichts davon. Das es Konzentrationslager gab,
wusste fast jeder, aber das dort Vernichtung betrieben wurde.... Nein!
Ich habe mir dann viele Bücher über den Holocaust zugelegt und gelesen. Es ist
furchtbar...."

ROCHUS MISCH UND DER SPIELFILM "DER UNTERGANG"

"Die Leistungen der einzelnen Schauspieler waren in Ordnung. Sehr enttäuscht war
ich, als mich der Regisseur des Films, Bernd Eichinger, erst besuchte, als der Film
schon ca. 4 Wochen in den Kinos lief. Er hatte sich an Joachim Fests Buch "Der
Untergang" orientiert. Dieser Schriftsteller hat mir Äußerungen in den Mund gelegt,
die ich nie gesagt habe. Weder hat er mich besucht oder mit mir telefoniert. Ich
kenne ihn gar nicht!
So entsprechen auch einige Szenen nicht der historischen Wahrheit. Traudl Junge*
konnte bei Hitlers Selbstmord überhaupt nicht den Schuß hören. Sie schreibt selbst,
dass sie sich bei Hitlers Selbstmord im Vorbunker mit den Goebbels-Kindern
aufhielt und Hitler im Hauptbunker. Dazwischen lag der Maschinenraum. Von dem
ging ein solcher Lärm aus, dass weder sie noch eines der Kinder den Knall hören
konnten".

Im Frühling 2006 erschienen die Lebenserinnerungen von Rochus Misch in


Frankreich. Der Titel des Buches: "J'étais garde du corps d'Hitler".
Leider gibt es seine Erinnerungen noch nicht in deutscher Sprache. Als
Veröffentlichung ist jetzt der Sommer oder Herbst 2008 im Gespräch.

Weitere Äußerungen von Rochus Misch zum...


Fahrerbunker
Führerbunker

Rochus Misch im Film


Der Führerbunker (The Bunker)
USA, Frankreich 1981
Rochus Misch, gespielt von Michael Kitchen

Der Untergang
Deutschland, Italien, Österreich 2004
Rochus Misch, gespielt von Heinrich Schmieder
3/4
Die letzte Schlacht
Deutschland 2005
Rochus Misch, gespielt von Florian Lukas

* Hermann Fegelein, General der Waffen-SS, heiratete Eva Brauns Schwester Gretel
* Dr. Ludwig Stumpfegger, der chirurgische Begleitarzt Hitlers
* Peter Högl, Leiter der RSD-Dienststelle 1
* Lawrenti Pawlowitsch Berija, Chef des gefürchteten sowjetischen Geheimdienstes
NKWD
* Lubjanka, Gefängnis des sowjetischen Geheimdienstes von 1920-1991 in Moskau
* Traudl Junge, verh. Humbs, Sekretärin Adolf Hitlers, 1942-1945

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