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• WEBLOGPUBLISHINGSYSTEME IN DER BIBLIOTHEKSPRAXIS
• WORAN ERKENNE ICH EIN BLOG?
• FORMAL
• INHALTLICH
• CHANCEN
• RISIKEN
• ANWENDUNGSGEBIETE / BEISPIELE
• RECHERCHE, FACHINFORMATION, FACHDISKURS
• CMS FÜR KLASSISCHE HOMEPAGE
• INTERAKTIVER, HÄUFIG AKTUALISIERTER BEREICH EINER INTERNETPRÄSENZ
• CORPORATE BLOGGING
• INDIVIDUELLES WEBLOG
• PRÄSENTATION UND RETRIEVAL BIBLIOGRAPHISCHER DATEN
• FAZIT
• ZUGRIFF LESEND
• ZUGRIFF SAMMELND, ORDNEND UND VERWALTEND
• ZUGRIFF SCHREIBEND/ADMINISTRIEREND
• GLOSSAR
• WEITERFÜHRENDE INTERNETRESSOURCEN
• LITERATUR
• SUCHMASCHINEN, AGGREGATOREN, OFFENE BIBLIOTHEKARISCHE WEB 2.0PROJEKTE
• WEBLOGPUBLISHINGSYSTEME, WEBLOGHOSTER
•
Annekathrin Genest, Polnisches Institut Berlin, bibliothek@polnischekultur.de
Formal
inhaltlich
• niedrige Publikationsschwelle
• hohe Aktualität (minutengenauer Zeitstempel) Spontaneität
• eingestandene/intendierte Subjektivität, Gefühle werden gezeigt, „Emoticons“ ;o)
• Identität nicht zwingend preiszugeben (Pseudonym, Nickname, Gruppe)
• Zuordnung Autor-Beitrag durch Login, Signatur, auch bei Gemeinschaftsarbeit
• Hypertext, freier Zugang, offene Schnittstellen, größere Öffentlichkeit, soziale Kontrolle
• kaum Primärtexte, eher Nachrichtencharakter (Pressespiegel, Surfprotokoll)
• kein(e) Lektorat, Redaktion, von Verlagen und Institutionen unabhängige Verbreitung
(Netzwerke, RSS, Aggregatoren, Suchmaschinen)
• „fluides Medium“, Autoren/Administratoren können ihre Beiträge und Kommentare
jederzeit verändern, löschen, Zeitstempel und URLs manipulieren, SPAM
Chancen
Risiken
• Webinhalte werden massenhaft ohne Kenntnis von Auszeichnungssprachen und
Webstandards erstellt – zu Lasten der Maschinenlesbarkeit (Barrierefreiheit!)
• Viele Filter werden in der Summe zum Redundanzgenerator
• Je interaktiver und offener eine Webanwendung, desto größer das Spamaufkommen und
die Risiken im Hinblick auf Netzwerksicherheit
• Gutes Zeit- und Selbstmanagement sowie Informationskompetenz und Kontextwissen
nötig, Suchtgefahr („Information-Junkie“)
• Hinterlassen von bleibenden Spuren im Netz, Preisgabe persönlicher Daten
Anwendungsgebiete / Beispiele
• spezielle Suchmaschinen für Weblogs bzw. besonders häufig aktualisierte Webseiten, nur
Annekathrin Genest, Polnisches Institut Berlin, bibliothek@polnischekultur.de
sinnvoll für sehr aktuelle Nachrichten (vor wenigen Minuten bis 1-2 Tagen veröffentlicht)
• Blog-Postings werden innerhalb kurzer Zeit von klassischen Suchmaschinen gelistet und
im Vergleich mit thematisch relevanten Webseiten mit einem relativ hohen Ranking
bedacht
• kaum gute Blogverzeichnisse bzw. „Page Aggregators“, die themenverwandte Weblogs
bündeln, Pflege sehr aufwändig und wenig lohnend: die „Blogosphere“, die Welt der
Weblogs, ist schnelllebig und dynamisch, Blogs ändern nicht selten ihren Focus, werden
seltener aktualisiert oder „verspammen“
• Empfehlung: in den Blogrolls (Linklisten) eines favorisierten Weblogs nach
themenverwandten Links suchen, eigene Favoriten in Aggregatoren bzw. Feedreadern
bündeln, von Zeit zu Zeit kritische Inventur!
Corporate Blogging
individuelles Weblog
Wie für die Online-Verwaltung von Fotos, Videos und Links werden zunehmend auch
Fertiglösungen für die Verwaltung bibliographischer Daten frei angeboten. Als
Datenaustauschformate scheinen sich hier XML (über RSS) und BibTeX
herauszukristallisieren. Für den Praxiseinsatz von Weblogs in Bibliotheken sollen hier
exemplarisch 3 Tendenzen der Entwicklung, die noch in den Kinderschuhen steckt,
vorgestellt werden:
Annekathrin Genest, Polnisches Institut Berlin, bibliothek@polnischekultur.de
Abbildung 9: mittels Widget eingebundene Neuerscheinungen zum Thema Weblogs von Amazon im Weblog der
WordPress-Konferenz in Hamburg 2008 http://www.wordcamp08.de/
• Neuzugänge aus Buchhandel und Online-Katalogen können mittels RSS und Widgets
insWeblog eingebunden werden (Neuerwerbungslisten, Current-Content-Dienste
• Aktuelle Informationen aus Fachinformationsdiensten (Rezensionen,
Tagungsankündigungen, Linkempfehlungen) können für das eigene Sammelgebiet in
einem Aggregator zusammengeführt und als „Newsticker“ in das eigene Webangebot
eingebunden werden
• Bibliographische Daten können über den Umweg von Web 2.0-Diensten den Nutzern in
maschinenlesbaren Format zugänglich gemacht werden. So können diese Daten in
Annekathrin Genest, Polnisches Institut Berlin, bibliothek@polnischekultur.de
Abbildung 11: OPAC der Plymouth State University auf WordPress-Basis http://www.plymouth.edu/library/
Fazit
Zugriff lesend
• Weniger ist mehr! Möglichst konkrete Zeit für Webloglektüre festlegen und ritualisieren
(z.B. zweimal im Monat 1h, vielleicht am etwas ruhigeren Freitagnachmittag, mit einer
Tasse Tee), interessante Seiten als Favoriten speichern oder RSS abonnieren
• Es lohnt sich im Hinblick auf aktuelle Informationen Entwicklung im Fachgebiet der
eigenen Institution im Auge zu behalten, auch international.
• Zurück zu den Quellen! Links folgen zur ursprünglichen Information: Stille-Post-Effekt!
• Kontextwissen heranziehen zur Beurteilung, Frage nach Motiven des Bloggers hilft dabei!
positionieren und sich über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten
Zugriff schreibend/administrierend
• freie, webbasierte Software für die Internetpräsenz und/oder zur Verwaltung des
Medienbestandes kann eine kostengünstige Alternative bzw. Ergänzung zu
lizenzpflichtigen Bibliotheks- und Content-Management-Systemen sein
• Die Software kann Aktivitäten der Institution im Bereich Management und
Öffentlichkeitsarbeit sowie die Kommunikation nach innen und außen unterstützen
• Ausprobieren schult auch ohne konkrete Anwendung den Umgang mit dem Medium und
befähigt zum Verständnis des gesamten Spektrums von Web 2.0-Anwendungen
Glossar
Barrierefreiheit: besser Zugänglichkeit, Barriereabbau - Webseiten sollten für alle
Menschen einfach zugänglich und benutzbar sein, unabhängig von den jeweils benutzten
Aus- und Eingabegeräten (Browser, Betriebssysteme, Displays, Sprachein- bzw. –ausgabe,
Braillezeile etc.)
Blog, Weblog: Wortverbindung aus „Web“ (Internet) und „to log“ (Buchführen über),
Surftagebuch. Begriff hier auch verwendet für eine auf PHP und MySQL basierende
Software, die das regelmäßige Veröffentlichen von Beiträgen im Netz mittels Online-Editor
(WYSIWYG) sowie deren Verbreitung, Kommentierung und Archivierung unterstützt.
Blogosphäre (engl. blogosphere): auf der Grundlage vernetzter Weblogs sich
konstituierender Publikations- und Rezeptionsraum, eine Art „Buschfunk“
Hosting: Bereitstellung der Serverumgebung für Webanwendungen (eigene EDV oder
Webdienst)
Kategorien: klassifikatorische Sacherschließung, Grundlage der Navigation in Weblogs
Mashup: Kombination(smöglichkeit) heterogener Webinhalte (z.B. Einspielen von
Vorschaubildern von Bucheinbänden aus dem Internetbuchhandel in Bibliothekskataloge)
Permalink: automatisch generierte URL (z.B. aus Beitragstitel, fortlaufender Nummer,
Datum), Stabilität hängt bei Weblogs wie bei klassischer Website von Nutzereingaben ab
Plugins: kleine Programme, die den Funktionsumfang von Software erweitern und
individuell nachinstalliert werden können.
posten, Posting: einen Weblogeintrag veröffentlichen, einzelner Beitrag in einem Weblog
RSS: Aktualisierungen von Webseiten lassen sich mit einer Art Newsticker verfolgen
Tags: verbale Sacherschließung im Web 2.0, dient vorwiegend individuellem
Wiederauffinden
Trackback: Technik zur Ermittlung von Zitationsraten im Web 2.0
Annekathrin Genest, Polnisches Institut Berlin, bibliothek@polnischekultur.de
Web 2.0: sich auf der Basis der weiten Verbreitung von Breitband-Internetverbindungen
und einem vielfältigen Angebot von Online-Werkzeugen zur Publikation, Verwaltung und
gemeinschaftlichen Erschließung von Inhalten entwickelnde Netzkultur. Grundsätze: freie
Inhalte, offene Standards, offene Schnittstellen, programmatische Unvollkommenheit
(„perpetual beta“), Weiterentwicklung im Dialog von Anwendern und Entwicklern,
Mashup
Webdienste: entwickeln, hosten und verbreiten Webanwendungen, finanzieren sich meist
durch Lizenzen und Werbung, in der Regel gibt es kostenlose Schnupperangebote mit
eingeschränktem Funktionsumfang oder Werbeeinblendungen
Widget: kleine Web-Applikation zur Anzeige neu hinzugefügter Inhalte einer anderen
Web-Plattform, die mittels Codeschnipseln in Webseite oder ein Weblog eingebunden
werden kann.
WYSIWYG-Editor: "What You See Is What You Get”, im Unterschied zum HTML-Editor
wird die Eingabe hier so angezeigt, wie sie ein grafischer Browser darstellen würde.
Weiterführende Internetressourcen
Zum Abschluss eine subjektive, kleine Auswahl nützlicher Links, die dazu anregen soll,
sich mit den technischen Möglichkeiten des Einsatzes von Weblog-Publishing-
Systemen vertraut zu machen. Bei der praktischen Anwendung sind der Phantasie
keine Grenzen gesetzt.
Literatur
Weblog-Publishing-Systeme, Weblog-Hoster
Auswahlkriterien:
• Blogger: http://www.blogger.de/
• Edublogs: http://edublogs.org/
• TypePad: http://www.typepad.com/
• Wordpress: http://de.wordpress.com/ auch für Eigenhosting, leichter Umstieg
• Textpattern http://textpattern.com/
• MovableType http://www.movabletype.org/
• Wordpress http://wordpress-deutschland.org/