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Jobcenter (http://www.hartziv.org/jobcenter.html) News (http://www.hartziv.org/news) Urteile (http://www.hartziv.org/urteile) SGB II (http://www.hartziv.org/sgb­ii.html)

Forum (http://www.hartziv.org/forum/)

(http://www.hartziv.org)

Anspruch  Leistungen  Wohnung (KdU)  Anrechnung  Rechtliches  Formulare (http://www.hartziv.org/formulare.html) ὐ

Hartz IV Aufstocker
aufstockende Hartz 4 Leistungen zur Erwerbstätigkeit

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Grundsätzlich schließt eine volle Erwerbstätigkeit einen Anspruch auf Leistungen nach Maßgabe des Arbeitslosengeld II / Hartz IV
(http://www.hartziv.org/) nicht aus. Neben den aus Ihrer Erwerbstätigkeit erzielten Einkünften können Ihnen zusätzlich Leistungen auf
ALG II zustehen (sog. Aufstocker), unter der Voraussetzung, dass die Höhe dieser Einkünfte nicht ausreicht, um Ihren und den
Lebensunterhalt Ihrer Familie sicherzustellen. Sollten die Einkünfte den Bedarf der gesamten Bedarfsgemeinschaft unterschreiten,
besteht zum Einkommen aus der Erwerbstätigkeit zusätzlicher Anspruch auf aufstockendes Hartz IV.

Völlig unerheblich ist insoweit die Höhe der von Ihnen geleisteten Wochenarbeitsstunden. Diese Regelung ist abweichend von der
Regelung im Hinblick auf Arbeitslosengeld I, wonach Sie bei einer Wochenarbeitszeit von mehr als 15 Stunden nicht mehr als arbeitslos
einzustufen und demnach auch nicht mehr anspruchsberechtigt waren.

Um die Voraussetzungen für den Bezug von Hartz 4 zu erfüllen, muss nicht unbedingt zwingend Arbeitslosigkeit vorliegen. Auch
geringfügige Einkünfte aus Erwerbstätigkeit können nach Maßgabe der Grundtabelle zum Bezug berechtigen.

Zahl der Aufstocker steigt
Betrachtet man die Zahlen der letzten Jahre, so wird deutlich, dass der Anteil der ALG II Empfänger, die einer Erwerbstätigkeit
nachgehen, in den vergangenen Jahren gestiegen ist. Erst ab dem Jahr 2015 ist ein leichter Abwärtstrend bei der Quote zu verzeichnen,
die auch aus der Einführung des Mindestlohns zum 01.01.2015 (und weiter nach Übergangsfristen) resultieren könnte. Nach den
aktuellen Statistiken der Bundesagentur für Arbeit aus Dezember 2015 (Datenbestand April 2016) liegt der Anteil der Hartz IV Aufstocker
bei fast 30 Prozent, was bedeutet, dass fast ein Drittel der Hartz 4 Bezieher einer Erwerbstätigkeit nachgehen.
(http://uploads.hartziv.org/hartz4aufstocker2015.jpg)
Leider führen Niedriglöhne, beispielsweise aus der Leiharbeit bzw. Zeitarbeit dazu, dass Menschen zusätzlich auf Sozialleistungen
angewiesen sind. Vor der Einführung des Mindestlohns von 8,50 Euro je Stunde lag bei Aufstockern der durchschnittliche Stundenlohn
bei ca. 6,20 Euro (Stand 04/2014). Mit 6,20 Euro war es nicht möglich, seinen Lebensunterhalt ohne ergänzende Sozialleistungen zu
bestreiten. Betrachtet man die Einkommen der Hartz­IV­Aufstocker statistisch, wird schnell deutlich, dass die Einkommen in den letzten
Jahren gestiegen sind und trotzdem werden es nicht signifikant weniger aufstockende ALG­II­Empfänger.

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(http://uploads.hartziv.org/durchschnittseinkommenaufstocker.jpg)Aus verschiedenen
Verbänden werden Schreie lauter, dass diese aufstockenden Leistungen von Arbeitgebern
ausgenutzt werden, zum Teil ist die Rede von staatlich subventionierten Billiglöhnen. In den
vergangenen Jahren ist das Einkommen von alleinstehenden Hartz 4 Beziehern, die
aufstockende Leistungen erhalten, um über 12 Prozent gestiegen. Bei
Bedarfsgemeinschaften bzw. Eltern mit Kindern sogar um 16 Prozent.

Wer hat Anspruch auf aufstockendes ALG II?
Im Prinzip kann jeder, der ein eigenes Einkommen hat, ALG II beantragen. Als Einkommen gelten dabei alle Einnahmen wie zum
Beispiel

Arbeitslosengeld
Lohn und Gehalt
Gewinn aus einer selbstständigen Tätigkeit
Unterhalt
Elterngeld
Erwerbsunfähigkeitsrente bei befristeter teilweiser EU
Einnahmen aus Minijobs

Die Liste ist nicht vollständig, konkret kann im Bedarfsfall in Forum für Hartz IV Anspruch (http://www.hartziv.org/forum/anspruch­
leistungen­und­antrag/) nachgefragt werden.

Kein Anspruch auf das aufstockende ALG II besteht im Allgemeinen bei Empfängern von:

Berufsausbildungsbeihilfe
BAföG
Altersrenten
Erwerbsunfähigkeitsrente bei unbefristeter EU­Rente und bei voller EU­Rente

Allerdings gibt es bei diesen Einnahmearten durchaus Ausnahmen in einigen speziellen Fällen. Auch hier kann im Zweifelsfall im Hartz
IV Forum (http://www.hartziv.org/forum/einkommen­und­vermoegen­anrechnung/) nachgefragt werden.

Wie wird der Anspruch bei Aufstockern berechnet?
Grundlage der Berechnung ist einerseits die Bedarfs­ und andererseits die Einkommensberechnung.

Der Bedarf wird genauso berechnet wie bei Personen ohne eigene Einnahmen. Die entsprechenden Regeln sind unter Regelbedarf
(http://www.hartziv.org/regelbedarf.html) nach § 20 SGB II (http://www.hartziv.org/sgb­ii/paragraph20.html) und Mehrbedarfe
(http://www.hartziv.org/mehrbedarf.html) nach § 21 SGB (http://www.hartziv.org/sgb­ii/paragraph21.html) zu finden, weswegen wir an
dieser Stelle auf eine erneute Darstellung verzichten.

Einkommensberechnung für aufstockendes Hartz IV
Bei der Einkommensberechnung muss das jeweilige Einkommen einer von drei Gruppen zugeordnet werden. Je nach Gruppe erfolgt
dann eine unterschiedliche Berechnung.

Die drei Gruppen sind

Einkünfte aus nichtselbstständiger Erwerbstätigkeit
Einkünfte aus selbstständiger Erwerbstätigkeit sowie
alle anderen Einnahmen

Aufstocker bei nichtselbstständiger Erwerbstätigkeit
Dazu gehören Lohn und Gehalt, die man vom Arbeitgeber für seine Arbeit erhält

Hier wiederum gibt es zwei Untergruppen, nämlich die mit eine

sozialversicherungspflichtigen Einkommen ab 451 € sowie
Einkommen bis 450 € („Mini­Jobs“),

denn hier ergeben sich ebenfalls Unterscheide. Im Folgenden wird in den Erläuterungen vermerkt, welcher Unterscheid im Detail bei der
Einkommensberechnung erfolgt.

Bruttoeinkommen als Berechnungsgröße
Prinzipiell ist bei der Einkommensberechnung vom Nebenverdienst von dem Bruttoeinkommen auszugehen. Zwar wird bei der
letztendlichen Berechnung das Nettoeinkommen berücksichtigt, allerdings gibt es teilweise erstaunlich vielfältige Gründe und Versuche,
ein eigenes Netto­Einkommen zu kreieren: da werden sehr oft zum Beispiel Darlehensraten oder Lohnpfändungen vom
Bruttoeinkommen einfach so abgezogen. Das aber hat nichts mit dem Bruttoeinkommen zu tun.

Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeträge
Vom Bruttoeinkommen sind prinzipiell und ausschließlich nur die Beiträge für die Sozialversicherungen (wie Renten­, Kranken­ oder
Pflegeversicherung) sowie die Steuern auf das Einkommen (wie Lohnsteuer, Solidaritätszuschlag oder Kirchensteuer) abzuziehen – nur
so ergibt sich das für die Berechnung relevante Nettoeinkommen.

Ein Beispiel: Corinna hat einen Job, bei dem sie 1.200 € brutto verdient. Sie bekommt nur 800 € netto ausgezahlt. Von ihrem
Bruttoeinkommen gehen

85 € Lohnsteuer
20 € Solidaritätszuschlag
95 € Sozialversicherungsbeiträge
200 € Lohnpfändung

ab. Relevant sind nur die ersten 3 Punkte, nicht aber die Lohnpfändung. Somit hat Corinna ein Nettoeinkommen von 1.000 €, obwohl sie
nur 800 € auf ihr Konto überwiesen bekommt.

Einfacher ist es bei einem Minijob – hier gilt Brutto = Netto.

Hat man so sein Nettoeinkommen berechnet, geht es an die Absetzungen.

Absetzbeträge vom Einkommen bei Aufstockern
Abzusetzen sind erst einmal eventuell vorhandene Versicherungen, also

Beiträge zur Riester­Rente
(angemessene) Beiträge zur Kfz­Haftpflichtversicherung
Haftpflichtversicherungen für bestimmte Berufsgruppen (wie z.B. eine Anwaltshaftpflichtversicherung bei Anwälten)

Leute mit einem Minijob können im allgemeinen die Kfz­Haftpflichtversicherung nicht absetzen lassen, diese Möglichkeit gibt es
in der Regel erst ab einer sozialversicherungspflichtigen Erwerbstätigkeit

Wenn wir bei unserem Beispiel mit Corinna bleiben, so hat sie ein Kfz und zahlt für die Haftpflichtversicherung 15 € je Monat. Andere zu
berücksichtigende Versicherungen hat sie nicht.

Versicherungspauschale
Generell wird bei dieser Einkommensgruppe eine Versicherungspauschale für private Versicherungen in Höhe von 30 € gewährt (siehe
hierzu § 11b SGB II (http://www.hartziv.org/sgb­ii/paragraph11b.html) i.V. mit § 6 Abs. 1 Nr. 1­2 ALG II­V). Dabei ist es unerheblich, ob
eine solche Versicherung überhaupt vorhanden ist oder ob diese auch tatsächlich 30 € kostet. Allerdings werden auch nicht eventuell
höhere Kosten einer privaten Versicherung übernommen.

Somit kann Corinna bisher 45 € von dem Nettoeinkommen absetzen – aber noch ist es dafür zu früh, weil diese Summe sich noch
ändern kann.

Weitere Absetzmöglichkeiten – Werbungs­ und Fahrtkosten
Neben diesen Versicherungsbeträgen lässt sich Weiteres absetzen, nämlich:

Werbungskosten
Fahrtkosten

Werbungskosten
Als Werbungskosten gelten alle Ausgaben, die für Erwerbung, Sicherheit und Erhaltung der Einnahmen notwendig sind. Konkret sind
damit zum Beispiel gemeint

Doppelte Haushaltsführung durch Erwerbseinkommen
Beiträge zu Berufsverbände und/oder Gewerkschaften
Aufwendungen für Arbeitsmaterial
Berufskleidung
Arbeitsmittel
Kinderbetreuungskosten (sofern nicht durch andere Ämter bereits übernommen)
Bewerbungskosten
Fachliteratur
Fortbildung
IT/Telefon (sofern beruflich erforderlich)
Reisekosten
Prinzipiell wird bei dieser Gruppe eine Werbungskostenpauschale von 16,67 € im Monat gewährt. Sie ergibt sich aus 1/60 der
Werbungskostenpauschale nach § 9a EStG, die bei 1.000 € liegt (siehe hierzu § 11b SGB II (http://www.hartziv.org/sgb­
ii/paragraph11b.html) i.V. mit § 6 Abs. 3a ALG II­V). Sind die Werbungskosten höher, können die tatsächlichen Werbungskosten bei
entsprechenden Nachweisen übernommen werden.

Fahrtkosten
Bei den Fahrtkosten werden bei notwendiger Fahrt von der Wohnung zum Dienstort mit einem Kraftfahrzeug 0,20 € für jeden
Entfernungskilometer übernommen (siehe hierzu § 11b SGB II (http://www.hartziv.org/sgb­ii/paragraph11b.html) i.V. mit § 6 Abs. 3b ALG
II­V). Sind diese Kosten höher, können sie übernommen werden, auch eine Fahrkarte oder eine Monatsfahrkarte können hier abgesetzt
werden.

Corinna aus unserem Beispiel hat nur einen Fahrtweg von 3 Kilometer an 19 Tagen im Monat und kann keine erhöhten Werbungskosten
geltend machen. Somit ergeben sich folgende Absetzungen bei ihr:

15,00 € Kfz­Haftpflichtversicherung
30,00 € Versicherungspauschale
15,33 € Werbungskostenpauschale
11,40 € Fahrtkosten

Damit könnte Corinna also 71,73 € von ihrem Nettoeinkommen absetzen. Aber eben nur „könnte“, denn in Wirklichkeit kann sie die
71,73 € auf 100 € aufrunden. Diese 100 € sind nämlich der Grundfreibetrag, den Corinna mit ihren Absetzungen nicht erreicht hat. Da
aber der Grundfreibetrag nach § 11b Abs. 2 SGB II für alle aus dieser Einkommensgruppe verbindlich ist, wird das ganze eben auf 100 €
aufgerundet.

Somit sieht die bisherige Einkommensberechnung in unserem Beispiel so aus:

1.000 € Nettoeinkommen
– 100 € Grundfreibetrag/Absetzungen
900 € anrechenbares Einkommen

Das ist aber auch noch nicht die endgültige Berechnung, denn es kommen nun noch die Freibeträge sowie andere
Absetzungsmöglichkeiten dazu.

Bei den Freibeträgen gibt es 2 Stufen und Prozentsätze nach § 11b Abs. 3 SGB II, nämlich

Stufe 1: hier werden auf das Einkommen über 100  bis 800 € 20% Freibetrag gewährt und
Stufe 2: hier werden auf das Einkommen über 800 bis 1.200 € 10% Freibetrag gewährt .

Die ersten 100 € vom Erwerbseinkommen sind bereits mit dem Grundfreibetrag abgegolten und werden hier nicht noch einmal
berücksichtigt, sondern nur das über die 100 € hinausgehende Einkommen.

Wie weiter oben dargelegt hat Corinna ein Nettoeinkommen von 1.000 €. Nach Abzug des Grundfreibetrages verbleiben davon 900 €,
für die der Freibetrag berechnet werden muss.

Zur Stufe 1 gehört das Einkommen von 100 bis 800 €. Somit sieht die Berechnung für diese Stufe bei Corinna wie folgt aus: 

700 € x 20% = 140,00 € 

Der Rest des Nettoeinkommen über die 800 € gehört zur Stufe 2, somit sieht die Rechnung so aus: 

200 € x 10% = 20,00 € 

Somit ergibt sich folgende (fast) endgültige Berechnung aus unserem Beispiel: 

1000,00 € Nettoeinkommen
– 100,00 € Grundfreibetrag
– 140,00 € Freibetrag aus Stufe 1
–   20,00 € Freibetrag aus Stufe 2
740,00 € anrechenbares Einkommen

Corinna darf somit also 260 € für sich behalten, der Rest wird auf das ALG II angerechnet.

Abzusetzen wären jetzt noch titulierte und tatsächlich gezahlte Unterhaltsverpflichtungen. „Tituliert“ bedeutet hierbei ein gerichtlicher
Unterhaltstitel oder eine notariell beurkundete Unterhaltsvereinbarung.

Das somit errechnete Einkommen wird dem Bedarf gegenüber gestellt. Ergibt sich hier eine Differenz (und ist nicht zuviel Vermögen
(http://www.hartziv.org/was­zaehlt­als­vermoegen.html) vorhanden), ergibt sich ein Anspruch auf aufstockendes ALG II.
Nehmen wir an, dass Corinna durch ihre Alleinerziehung von 1 Kind einen Bedarf von 1.215 € hat und keinen Unterhalt für das Kind
bezieht, ergibt sich dann folgende Bedarfs­Einkommens­Berechnung:

1.215 € Bedarf (Regelsätze, angemessene Mietkosten, Alleinerziehendenzuschlag) – 740 € bereinigtes Einkommen von Corinna – 184 €
Kindergeld für das Kind = 291 €

Somit würde Corinna ein aufstockendes ALG II von 291 € erhalten.
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Einnahmen aus selbstständiger Erwerbstätigkeit
Wesentlich komplizierter ist die ganze Berechnung bei einer selbstständigen Erwerbstätigkeit. Nicht unbedingt komplizierter, was die
Berechnung selbst betrifft, sondern eher, was alles abzusetzen ist.

Grundlage des anzurechnenden Einkommens ist der Gewinn. Vereinfacht kann man zur Ermittlung des Gewinnes von der Faustformel

Betriebseinnahmen – Betriebsausgaben = Gewinn

ausgehen. Während die Betriebseinnahmen in den allermeisten Fällen eine ohne Probleme nachzuweisende Größe ist, stellen die
Betriebsausgaben das große Problem dar. Entscheidend sind für die Berechnung des Gewinnes nicht die Betriebsausgaben, wie sie
vom Finanzamt anerkannt werden, sondern nur die Ausgaben, die vom Jobcenter vorher genehmigt werden. Und die Liste dieser vom
Jobcenter zu genehmigenden erlaubten Betreibsausgaben ist wesentlich kürzer als die des Finanzamtes.

Betriebsausgaben
Was also versteht das Jobcenter unter Betriebsausgaben? Anerkannt werden nur Aufwendungen, die unvermeidbar zur Ausübung des
Gewerbes notwendig sind. Anders herum gesagt: nicht als Betriebsausgaben werden Ausgaben nicht anerkannt, die vermeidbar sind
oder ganz offensichtlich nicht den Lebensumständen während des Bezugs von ALG II entsprechen. Um zu veranschaulichen, was damit
gemeint ist, ein kleines Beispiel:

Corinna eröffnet eine kleine Nähstube. Sie macht bei dem Jobcenter als Betriebsausgabe den Kauf eines Hochleistungscomputer und
eines Farblaserdruckers für insgesamt 1.500 € mit der Begründung geltend, sie wolle damit Flyer für die Werbung erstellen sowie
Rechnungen schreiben. Dem stimmt das Jobcenter nicht zu: für das Schreiben von Rechnungen sei ein einfacher PC ausreichend und
die Herstellung von Werbemitteln ist auf einem eigenen Drucker unwirtschaftlich.

Übernommen werden, wie bereits geschrieben, nur unvermeidbare Ausgaben. Welche aber sind das? Auch hier ein paar Beispiele:

Einem Bildhauer ist es nicht zumutbar, seine Werke in der eigenen Wohnung herzustellen. Daher ist die Anmietung einer kleinen
Werkstatt unvermeidbar.
Ein Werbedesigner ist zur Ausübung seines Gewerbes auf spezielle Hard­ und Software unvermeidbar angewiesen.
Eine Altenpflegerin betreut Patienten in der ganzen Stadt/dem ganzen Landkreis. Das ist sinnvollerweise ohne unvermeidbares Kfz
nicht möglich.

Aber immer muss auch bei unvermeidbaren Ausgaben die Relation gewahrt werden. Auch hier ein kleines Beispiel:

Martina hat sich als Apothekenberaterin selbstständig gemacht, aber noch reichen die Einnahmen nicht aus, um den Lebensunterhalt zu
decken. Sie plant nun, ihren Wirkungskreis zu erhöhen und ein entsprechendes Auto zu kaufen. Da Repräsentation bei ihrem Job eine
gewisse Rolle spielt, will sie aber nicht mit einem Kleinwagen wie einem VW Polo vorfahren, sondern mit einem neuen BMW. Diese
Betriebsausgabe wird nicht anerkennt werden: für solche Zwecke gibt es auch preiswertere Marken oder auch gebrauchte Fahrzeuge,
denn wichtiger als die Repräsentation ist die Mobilität.

Einkommen Prognose für Aufstocker
Grundlage der Berechnung des Gewinnes ist weiterhin eine Prognose, die meist für einen Zeitraum von 3 Monaten aufgestellt werden
muss. In dieser Prognose soll der Selbstständige die zu erwartenden Betriebseinnahmen und – ausgaben prognostizieren, um daraus
den vorläufigen Anspruch auf das aufstockende ALG II zu errechnen.

Diese Prognose ist vom Betroffenen äußerst penibel anzufertigen, denn prognostiziert man einen zu hohen Gewinn, mindert sich der
Anspruch auf das ALG II entsprechend. Das ist ein echtes Problem, denn in der Regel bekommt man dann während des laufenden
Bezugzeitraumes keine Erhöhung des ALG II, sobald die Gewinne ausbleiben oder wesentlich niedriger ausfallen. Das hat in der Praxis
schon etliche Mal zu ernsthaften Schwierigkeiten bei der Deckung des Lebensunterhaltes geführt.

Man sollte also diese Prognose eher konservativ angehen – also lieber weniger Gewinne erwarten und dafür gegebenenfalls zuviel
gezahltes ALG II zurückzahlen.

Absetzmöglichkeiten
Im Gegensatz zu der nicht selbstständigen Erwerbstätigkeit können Werbungs­ und Fahrtkosten hier nicht abgesetzt werden, da
diese Bestandteile der Betriebsausgaben sind. Alle anderen Absatzmöglichkeiten, die oben erläutert wurden, sind ganz normal
absetzbar.

Andere Einnahmen
Unter diese Gruppe fallen zum Beispiel

Bestimmte Rentenarten
Unterhalt
Lohnersatzleistungen
Krankengeld
Elterngeld

Definieren könnte man diese Einnahmen auch damit, dass sie ohne eine eigene Erwerbstätigkeit gezahlt werden.

Hier gibt es – außer der Versicherungspauschale von 30 € – keine Absatzmöglichkeit und es gibt auch keinen Freibetrag. Ein Beispiel:

Uta erhält eine Witwenrente von 350 €, ein weiteres Einkommen hat sie nicht.

Die Einkommensanrechnung sieht dann so aus:

350,00 € Witwenrente
– 30,00 € Versicherungspauschale
320,00 € anrechenbares Einkommen

Letzte Aktualisierung: 29.04.2016

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Themenübersicht

Anspruch (http://www.hartziv.org/anspruch.html) 

Hartz IV Rechner (http://www.hartziv.org/hartz­iv­rechner.html) 

Anspruch auf ALG II (http://www.hartziv.org/wer­hat­anspruch.html) 

Hartz IV Antrag (http://www.hartziv.org/antrag.html) 

Hartz IV Bedarfsgemeinschaft (http://www.hartziv.org/bedarfsgemeinschaft.html) 

Auszubildende, Schüler und Studenten (http://www.hartziv.org/auszubildende­schueler­studenten.html) 

Hartz IV Leistungen (http://www.hartziv.org/leistungen.html) 

Hartz IV Regelsatz (http://www.hartziv.org/regelbedarf.html) 

Hartz IV Mehrbedarf (http://www.hartziv.org/mehrbedarf.html) 
Sozialgeld (http://www.hartziv.org/sozialgeld.html) 

Erstausstattung Hartz IV (http://www.hartziv.org/erstausstattung­bei­hartz­iv.html) 

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Unterkunft und Heizung (http://www.hartziv.org/unterkunft­und­heizung.html) 

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Hartz IV: Jobcenter muss Telefonanschluss und Nachsendeauftrag zahlen (http://www.hartziv.org/news/20160812­hartz­iv­jobcenter­ 
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