0 valutazioniIl 0% ha trovato utile questo documento (0 voti)
32 visualizzazioni7 pagine
L'enogastronomia bresciana, la Franciacorta e la città di Brescia nell'articolo pubblicato su Splendido Magazin (Germania) da Blanca Nero und Georg Taube.
Si parla anche di East Lombardy, Brescia con Gusto e Slow Food.
L'enogastronomia bresciana, la Franciacorta e la città di Brescia nell'articolo pubblicato su Splendido Magazin (Germania) da Blanca Nero und Georg Taube.
Si parla anche di East Lombardy, Brescia con Gusto e Slow Food.
L'enogastronomia bresciana, la Franciacorta e la città di Brescia nell'articolo pubblicato su Splendido Magazin (Germania) da Blanca Nero und Georg Taube.
Si parla anche di East Lombardy, Brescia con Gusto e Slow Food.
sara0%6 "Was du aut deinen Tisch stl, verdndert die Wal’ - Splendido Magazin
SPLENDIDO MAGAZIN
(Gsspi//eplendide-magatin.de)
KOCHEN, ESSEN UND KONSUMKULTUR
18. Juli 2016
»WAS DU AUF DEINEN TISCH
STELLST, VERANDERT DIE
WELT“
von Blanca und Georg(http://splendido-
magazin.de/author/blanca-und-georg/)
Vor zwei Wochen waren wir mal wieder in
Brescia(ntto://www,bresciatourism ivde/), der kleinen Stadt in
Norditalien, die fiir uns bisher zwischen Bergamo, Mailand und
Verona eher ein Schattendasein gefristet hat. Bei vergangenen
Besuchen fielen uns immer nur die vielen verlassen und kaputt
wirkenden Vororte auf, ein paar Hochhauser, einige sehr
beeindruckende, aber zugleich auch bedriickende Bauten aus der
Zeit des Faschismus und eine recht hubsche piazza della loggia,
auf der eine alte Halle mit einem verwitterten Kupferdach sowas
wie den Mittelpunkt der Stadt markiert. Augerdem eine einzige
vollautomatisch fahrende U-Bahn-Linie.
Wie Brescia Ende Juni aussieht, wussten wir nicht. Wenn
das alljahrliche Slow-Food Festival ,Brescia con
usto(http://www.slowfoodbrescia it/brescia-con-gusto/)" stattfindet, ist die
ganze Stadt fiir einen Abend im Rausch. Denn Brescia ist ja nicht
nur eine italienische Kleinstadt, sondern liegt auch noch mitten in
der Lombardei, Einer Region, die fur ihre Kiiche sogar innerhalb
Italiens beriihmt ist und einige der gré8ten kulinarischen
Spezialitéten des Landes hervorgebracht hat. Genannt seien hier
beispielhaft nur der Gorgonzola, der Grana Padano, der
Franciacorta(htto://magazin.wein.com/artikel/der-champagner-italiens-
franciacorta-doca/) und vor allem all die anderen unzAhligen
KAsespezialitaten (htto://splendido-magazin,de/kaeseausaavardo!) aus den
umliegenden Bergdérfern, die in ihrer Vielfalt und Einzigartigkeit
unvergleichlich sind. Nicht im umsonst ist die éstliche Lombardei
im kommenden Jahr 2017 regione europea della
jastronomia(http://www.eastlombardy. it/it/)
tpsllsplonddo- magazin destow-foodirtrviow! wsara0%6
"Was du aut denon Tisch sols, vordndert de Welt’ - Splondiéo Magazin
Und was sich an diesem hei&en Sommerabend in der Innenstadt
abspielt, ist tatsachlich ein Fest. Ein Fest des Essens. 30
verschiedene Gastronomen und Kéche bieten auf der Strafe, in
Restaurants, in Hotels oder Kaufhausern regionale Spezialitaten
an. Man flaniert durch die Stadt, vom Steinboden steigt die Hitze
des Tages auf, und iiberall kann man essen. Und trinken. Und von
Dachterrassen iiber die Stadt blicken. An jeder Ecke spielt Musik,
in alten Steinbrunnen liegen gekiihite Weinflaschen und es
begegnen einem unzahlige, gliickselig strahlende, nimmersatte
Menschen. Jeder hat ein Weinglas um den Hals gehangt, mit dem
er von Station zu Station spaziert und es zu jedem Gang wieder
auffiillen kann, Immer mit einer neuen fliissigen Beriihmtheit aus
der Region, immer passend zum jeweils an dieser Station
angebotene Essen. Nie ist der Begriff Festival passender als an
diesem Abend
Am Rande der Veranstaltung am 24. Juni sprachen wir mit
Lorenzo Berlendis, dem Vizeprasidenten von Slow Food Italia, der
uns zwischen Aperitif und primo piatto etwas iiber die Grundsatze
von Slow Food und unsere Bedeutung als Konsumenten in einer
von der Lebensmittelindustrie dominierten Welt erklarte
pilsplond do- magazin delslow-food-irterviow!tarco%s “Was ad deinen Tisch ste verde Wa - Spero Magan
1s i L ea
anne
Herr Berlendis, was findet heute Abend in Brescia statt?
Brescia con gusto(http://www.slowfoodbrescia,it/bresci -qusto/)*
findet dieses Jahr schon zum 16. Mal statt. Essen ist Genuss,
Freude, Gemeinschaft — all das soll dieses Festival abbilden. Die
Menschen sollen zusammen essen und feiern. AuBerdem sollen
die Zusammenarbeit und der Austausch zwischen lokalen
Produzenten und Gastronomen geférdert werden. Man kann
sich in der gesamten Stadt von einem gastronomischen Betrieb
zum nachsten bewegen und essen. Es gibt vier Menii-Routen zur
Auswahl. Jede Route halt alles zwischen Aperitif bis Eis und
Kaffee bereit, am Ende der Nacht hat man also ein gesamtes
Meni gegessen. Und alle Stationen haben natirlich auf die ein
oder andere Weise mit Slow Food zu tun. Entweder sind die
Betreiber Mitglieder unserer Gemeinschaft oder sie haben eine
besondere Sensibilitat fir deren Themen
Wie kann man das Konzept von Slow Food kurz fiir jemanden
zusammenfassen, der es noch nicht kennt?
Slow Food(http://www,slowfood.it) ist eine in Italien gegriindete,
internationale Gemeinschaft, die vor allem den Schutz der
globalen Biodiversitat fordern méchte. Unser Slogan lautet: gut,
sauber und gerecht. Heift, dass wir die
Selbstverstandlichkeit gesunder Ernahrung férdern méchten, uns
fiir Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit einsetzen und ein
Bewusstsein fiir die Absurditaten der globalen
Lebensmittelproduktion schaffen machten.
Besonders wichtig ist es uns, die kleinen Produzenten zu schitzen
pilsplond do- magazin delslow-food-irterviow!sara Was dau din Tisch tls, verre Wal - Splendido Magazin
und zu férdern. Sie sind es, die gut drei Viertel des Planeten
erahren. Ihre Arbeit und ihre Produkte miissen wieder im Wert
steigen. Nicht nur in Italien und Europa sind die kleinen
Produzenten in groBe Schwierigkeiten geraten. Sie kénnen mit
den niedrigen, von der Industrie vorgegebenen Preisen nicht mehr
mithalten. Aber wir brauchen sie, denn es sind die Kleinen, die
den Respekt vor den Traditionen der regionalen Landwirtschaft
und dessen Biodiversitat pflegen. Und ohne Biodiversitat sind wir
verloren
Wie sind Sie persénlich zu Slow Food gekommen?
Ich komme aus einem kleinen Verein, der sich mit den Problemen
meiner Heimatregion rund um Bergamo beschaftigt. Es war fir
mich nur logisch, mich in der Folge dieser Arbeit mit Slow Food zu
befassen. Nur dort habe ich die Antworten auf meine komplexen
Fragen gefunden. Essen ist ja eben nicht nur Nahrungsaufnahme,
sondern ein ganzer Kosmos — Gesundheit, Wohlbefinden, Umwelt,
Geschichte, Geografie, Soziales, einfach alles. Hinter
unserer Ernahrung steckt so viel mehr, als die meisten Menschen
glauben, Leider denken noch immer zu wenige Leute dariiber
nach, was und wie sie einkaufen
Was kann man als Einzelner denn tun, um die Situation zu
verbessern?
Das ist ja der Witz daran: Es ‘ht schwer. Du musst
t iberhaupt
pilsplond do- magazin delslow-food-irterviow! ansara0%6
Was dau din Tisch tls, verre Wal - Splendido Magazin
kein Aktivist werden und auch kein Politiker. Du musst einfach nur
verniinftig einkaufen. Was du auf deinen Tisch stellst, verandert
bereits die Welt. Wenn du dieses eine lokale Bier statt dem
importierten kaufst, oder dieses eine Brot statt jenem, weil du
weit, dass das eine fairer und vor Ort produziert wurde, anderst
du schon unglaublich viel. Hinter jedem Produkt, das wir kaufen,
steht eine Wirtschaftskette. Durch unseren Einkauf allein
betreiben wir aktive Politik. Hei®t: Hochwertige Produkte kaufen,
lokale Produkte kaufen, die am besten noch biologisch oder
biologisch-dynamisch erzeugt wurden. Das schiitzt die Erde, die
Luft und das Wasser. Das ist wichtig. Unsere Ressourcen sind
nicht unendlich
Aber so einfach ist es nicht immer. Wenn man zum Beispiel in
einem Restaurant isst und nicht wei, wo das Essen her
kommt, oder in Supermarkten oder auf Produkten keine
Angaben zur Herkunft findet...
das ist richtig. Und Abkommen wie das TTIP werden das noch
schwerer machen, weil die Zutaten dann noch viel
unkontrollierter von iiberall herkommen werden, obwohl sie auch
vor der Tir wachsen kénnten. Eine unserer Saulen bei Slow Food
ist deshalb auch die Bildung der Konsumenten, damit diese
sowohl iiber die Produktion von Lebensmittein — also: wie wird
Olivend! hergestellt, was zeichnet ein gutes Ol aus etc. — als auch
tiber die groben Martkmechanismen Bescheid wissen und so
bewusst und anspruchsvoll wie méglich wahlen kénnen. Ubrigens
nicht nur bei ihrem taglichen Einkauf oder beim Besuch eines
Restaurants, sondern auch in Krankenhausern, Kantinen und
Schulen. In diesen Bereichen der Massenverpflegung gibt es so
gut wie keine Kontrollen, weil immer das Produkt gewinnt, das am
billigsten ist. Aber welche Qualitat ist denn da in dem billigsten
Kram? Essen ist unsere Medizin, wir fiittern unseren Kérper damit,
da sollten wir keine Kompromisse eingehen. Wird aber immer
wieder getan, Und die gesundheitlichen Folgen der schlechten
Ernahrung zahlen wir dann wiederum mit unseren Steuern. Es ist
absurd. Genau diese Probleme bewegen das Tun von Slow Food
Gerade in Italien gibt es viele Konsortien und Giitesiegel. Was
sagen die tiber die Qualitat der Produkte aus?
Es ist gut, dass es Siegel wie zum Beispiel DOC, DOCG und DOP
gibt. Die strengen Kontrollen dieser Vereinigungen haben die
Qualitat von Lebensmittein in der Vergangenheit enorm ansteigen
lassen. Das ist ein guter Anfang, aber leider geniigt das noch
lngst nicht, Der Biodiversitat etwa hilft das nicht besonders. Wir
haben zu diesem Zweck die ,Arca del Gusto", die Arche des
Geschmacks, eingefiihrt. Sie schiitzt Produkte aus kleiner,
regionaler Erzeugung. Inzwischen haben wir weltweit fast 4000
solcher Lebensmittel in die Arche aufgenommen und schiitzen
tpsllsplonddo- magazin destow-foodirtrviow! 87sara0%6
"Was du auf deinen Tisch steals, verdndert dla Walt - Splendo Magazin
damit ihre Kultur, Geschichte und Tradition auf der ganzen Welt.
Auch das ist wie ein Siegel, es schafft Sicherheit fiir den Kunden.
Was essen Sie selbst am liebsten?
Obwohl ich aus der eher bergigen Region um Bergamo komme,
liebe ich Fisch. Aus dem Meer und natiirlich auch
SiiRwasserfische. Ich liebe die Zubereitung, aber neuerdings auch
das Angeln selbst. Ich habe schon die ein oder andere anstandige
Bachforelle gefangen.
Haben Sie ein Lieblingsrestaurant?
Am liebsten esse ich in Restaurants, die eine innovative, moderne
Kiiche anbieten, die aber die Tradition der lokalen
Saisonkiiche nicht vernachlassigen. Und ich liebe
Pizza. Es entwickelt sich in Italien gerade eine neue Generation
von Pizzabackern, die die Tradition der Pizzakunst auf ein neues
Level heben. Sie benutzen hochwertigere, vollwertigere Mehle und
arbeiten mit extrem langen Gehzeiten des Teiges(http://splondido-
magazin.de/hefeteig-fuer-geduldige/). Es gibt immer mehr fantastische
Pizza mit Sauerteig oder Mutterhefe. Diese Rezepte machen den
Teig leichter und besser verdaulich und letzten Endes auch
gesiinder. Auch der Pizzabelag wird immer haufiger aus Tomaten
von Produzenten gemacht, die die Regeln der Nachhaltigkeit
respektieren. Es ist schén zu sehen, dass da etwas passiert und
die Leute ihr Bewusstsein fiir diese Dinge starken
Und wenn Sie selbst kochen?
Dann gibt es meistens Fisch. Oder Risotto in seinen
verschiedensten Erscheinungsformen. Je nach Saison mit Kiirbis,
mit Thymian und Stracchino, oder mit Safran und Lakritz. Miisste
ich mich fiir ein einziges Gericht entscheiden, ware es ganz klar
immer das Risotto. Wenn ich es eilig habe, reicht mir aber auch
ein Stick Salami aus Bergamo oder ein frisches Brot mit
Stracchino. Immer zusammen mit einem guten Glas Wein
Wer mehr tiber Slow-Food wissen will
Hier(http://www. sueddeutsche. de/wirtschaft/reden-wir-veber-geld-essen-sie-
lieber-den-karton-1,2808061?reduced=true) gibt es ein groBartiges
Interview mit Slow-Food Griinder Carlo Petrini. Auch sehr
empfehlenswert ist Petrinis Buch .Die Wurzein des guten
Geschmacks"(http://amzn.to/29reUtW,
Weitere Informationen tiber Slow Food und die Méglichkeit der
Mitgliedschaft gibt es auf den offiziellen Seiten des Verbands:
tpsllsplonddo- magazin destow-foodirtrviow! a7sara0%6
"Was du auf deinen Tisch steals, verdndert dla Walt - Splendo Magazin
Slow Food Italia
http://www. slowfood. it)Slow Food Deutschland(htip://www_slowf
Wer Brescia und seine Umgebung ebenfalls besuchen méchte,
dem sei als erste Aniaufstelle ein Besuch der Website des
értlichen Tourismusverbandes ans Herz gelegt,
Bresciatourismihttp://www.bresciatourism it) informiert diber
die Méglichkeiten der Region und listet empfehlenswerte
Restaurants und Hotels.
BRESCIATOURISM SCARL
Via Einaudi 23, 25121 — Brescia
Camera di Commercio, Industria e Artigianato di Brescia - 5°
piano
Tel. +39 030 3725403
inf m. it(mailto:inf rism.i
Vielen Dank an Bresciatourism fiir die Unterstiitzung bei der Arbeit
an diesem Artikel.
pilsplond do- magazin delslow-food-irterviow!
W