Re gee ar ce cas Pa aca a PPL Pa Schtiler ‘ gegen lMobbing Ein Jahr freiwillig helifen Perera os\e Gan ope Multikulti BS atop aoa eeEin junger Mann hangt an einem Finger an einer iiber- hangenden Klippe in Thai land. Tiirkisblaues Wasser 40 Meter unter ihm. Sein Kérper schwingt gefahrlich hin und her, er droht abzurutschen. Er versucht den oberen Felsrand zu erreichen. Wenn ihn jetzt dic Kraft verliert, war die Mithe umsonst, das Ziel verfchit, Mit letzter Kraft gelingt es dem jungen Mann sich hochzustemmen. Er bertihrt den Fefsvor- sprung. Er hat es geschafft. Wenn David Lama ,,ein bisschen Kfettern” geht, ist das eine groBe Untertreibung. Denn er gehért zu den Besten. Sofche Momente sind selbst fiir ihn kleine Meilensteine. Erstbesteigungen von unbekannten Felsen mitten im Meer sind setbst flr Profis eine be- sondere Herausforderung, Wie viele andere hat David Lama das Kletterfieber gepackt. Freeclimbing heift der Trendsport, dem. immer mehr Menschen verfallen. Klettern, Der Laie mag darunter nur das Besteigen von Biumen und Bergen im Kopf haben, doch er ir. Bin weltweites Netzwerk verbindet die besten der besten Kletterer der Welt, einige Elitekletterer sind Osterreicher — darunter auch David Lama, der Shootingstar. David Lama ist ein Ausnahme- talent. Friih entdeckt und ge- férdert war der Sohn eines ne- palesischen Sherpas und einer Tirolerin schon mit 16 Jahren international bekannt und hoch angesehen. Heute mit 18 ist er Weltcup Gesamtsieger im Vorstieg und Boul- dern. Diese beiden Disziplinen gleichen cinander etwa wie Slalom und Abfahrt im Skisport. David Lama beherrscht sie beide wie kaum ein anderer. Freeclimbing ~ oder auch Freiklettern genannt — tibt einen besonderen Reiz auf Jugendliche aus. Das Free bezieht sich hier aber nicht auf die fehlende Siche- tung der Kletternden, sondern auf den vollkomme- nen Verzicht von Hilfsmittel wie Seile oder Haken. Die Herausforderung ist dabei nicht das Ziel, sondern wie man das Ziel erreicht. Die Technik und der sport- liche Aspekt stehen im Vordergrund. Natiirlich kann bei Felsen im Meer leichter auf das Seil verzichtet werden, wie man auf zahireichen Videos auf Youtube sehen kann. Fillt man santer landet man schlieBlich fur im Wasser. Die Gefahr sich zu verietzen wird dabei dennoch erhdht — doch das scheint die Profis nicht zu stéren. Trainiert wird cigtich, um das Risiko so Klein wie méglich zu halten. Wenn man David zusieht, denkt man an ein Tier im Regenwald bei der Beutejagd. Scheinbar mihelos Klettert er im sogenannten Monkey Style. David nimmt sich seine Vorbilder bei Tieren, die wissen wie’s geht, Sein Korper ist anschmiegsam und auf Extremsituationen durch langes, intensives Training vorbereitet. Ein falscher Schritt — und er kénnte in die Tiefe stiirzen und sich lebensbedrohlich verlet- zen. Dieser Gefahr sind sich alle Extremsportler bewusst. Die Herausforderung besteht nicht imNervenkitzel, sondern in der Gefahrenreduktion. Der Glaube spielt fiir die meisten Kletterprofis keine Rolle, der Umgang mit Gefahrensituationen ist fir sie etwas Technisches und Vermeidbares. Doch auch Profis haben ihre Schwachstellen. David hat sich erst vor kurzem den MittelfuBknochen ge- brochen, Doch mehr Angst hat er vor Wasser als vor der Hohe. Schwer vorstellbar, aber der Gedanke an den Meeresgrund lisst David Lama im Gegensatz zu lebensbedrohlichen Héhen erschaudern, ‘Trotz Medienrummel, zahireichen Titelblitter und Werbevertrigen ist David am Boden geblieben. Keine Staralltiren. Sein einziges Hobby ist zugleich seine Zukunft. Seine Videos auf Youtube verzeichnen bis zu 50 000 Klicks, doch er bezeichnet sich als ,,Einzelgiin- ger und wird sich seiner Rolle als Madchenschwarm nicht so richtig bewusst. An eine Freundin denkt er momentan iberhaupt nicht David ist der Popstar mit dem umwerfenden Lacheln. Bei sei- nen Wettkampfen versammein sich Menschenmassen, sein Bekanntheitsgrad steigt von Tag zu Tag. Er ist sympathisch, ein Ausnahmesportler — und er weiB sein Talent richtig zu férdern. David reprasentiert die junge, dynamische Freeclimbing-Szene Oster- reichs perfekt. Die Schule hat er abgebrochen — er will mit seiner Passion sein Geld verdienen, etwas anderes kemmt gar nicht in Frage. So wie es aus- sieht, wird das auch kein Problem werden. Eine grofe Rolle im Klettersport, besonders beim Freeclimbing, spielt der Reiz, aus der Halle hinaus zu kommen, Erlembar ist Freeclimbing in der Klet- terhalle um die Ecke, jede grisBere Stadt ist Standort einer solchen, Freeclimbing dbt nicht nur auf beson- ders Begabte seinen Reiz aus, es ist ein sinnvoller Sport der Kérper und Geist fordert. Unter den besten Osterreichs und der Welt befinden sich auch einige Miidchen. Vielleicht sehen aufmerksame Schnipsel-LeserInnen auch einmal durch Zufall eine Vorfihrung eines Klettermeisters der anderen Art— mitten in der Stadt! Alain Spiderman Robert ist fiir seine Besteigung von Wolkenkratzern beriihmt, die meist illegal erfolgen Ohne Grund passiert das nattirlich nicht, er will so auf den Klimawandel aufmerksam machen ~ mit Erfolg. Zum Nachmachen sind diese Aktionen trotz- dem nicht geeignet, clenn Alain Robert ist bei seinem ungewéhnlichen Hobby ungesichert ... Wenn Freeclimber das Kfettern auBerhalb der Halle vorzichen, dann meinen sie doch eher die freie Natur, am besten am umberithrten Fels. Nicht jeder hat das Glick, durch sein Talent fast alle Méglichkeiten of- fen zyhaben wie David Lama, Er wurde sogar vom malaysischen Kronprinzen gebeten, Erstbesteigungen von den vielen Felsen in seinem Land durchzufiihren und die Gesteine zu erforschen. Bis dahin werden wir vor David Lama noch viel horen. Darum, die hichsten Berge zu erklimmen, eht es ihm aber nicht. Auf die Frage, ob er vor hat, in der Heimat seines Vaters einen 8000er zu bestei- gen, sagt er: ,.Auf den Himalaya kann jeder Vollidiot aufi laufen, Da werden Leute ohne Haxn rauftragn Das interessiert mich absolut nicht.“ Auf David Lama warten andere Herausforderungen. Wir kénnen gespannt sein. Official Website: www.david-lama.com