Discover millions of ebooks, audiobooks, and so much more with a free trial

Only $11.99/month after trial. Cancel anytime.

Katzenaugen können Herzen rauben
Katzenaugen können Herzen rauben
Katzenaugen können Herzen rauben
Ebook139 pages1 hour

Katzenaugen können Herzen rauben

Rating: 0 out of 5 stars

()

Read preview

About this ebook

In humorvoll erzählten Kurzgeschichten, schildert die Autorin, dass Zusammenleben der Pudelmixdame Marie, mit drei Katzen und ihren Menschen. Lustige und traurige Begebenheiten werden aus Sicht ihrer Besitzer charmant in Szene gesetzt.

Liebevoll erzählte Geschichten aus unserem Leben als Dienstboten unserer Vierbeiner. Angefüllt mit Witz, startet dieses Buch den Versuch, sowohl zum Nachdenken anzuregen, als auch mit kleinen Ratschlägen zu helfen, die aus unserem alltäglichen Zusammenleben mit Hund und Katz resultieren.
LanguageDeutsch
Release dateMar 13, 2015
ISBN9783738678178
Katzenaugen können Herzen rauben
Author

Sylvia Seyboth

Die 1971 in München geborene Autorin widmete sich von Jugend an dem Schreiben. Nach einer Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau wechselte sie als Angestellte in den öffentlichen Dienst über. Der Drang zu schreiben hielt jedoch in jeder Lebensphase an. Weitere Informationen zur Autorin und ihren Projekten unter www.sylviaseyboth.cms4people.de

Read more from Sylvia Seyboth

Related to Katzenaugen können Herzen rauben

Related ebooks

Pets For You

View More

Related articles

Reviews for Katzenaugen können Herzen rauben

Rating: 0 out of 5 stars
0 ratings

0 ratings0 reviews

What did you think?

Tap to rate

Review must be at least 10 words

    Book preview

    Katzenaugen können Herzen rauben - Sylvia Seyboth

    Marie

    Katzenaugen können Herzen rauben

    1. Kapitel

    Vorgeschichte

    Mein Mann und ich sind nun bereits seit über zehn Jahren verheiratet.

    Keine Selbstverständlichkeit, werden Sie nun sagen. „Stimmt", werde ich dann antworten. Vor allem wenn man bedenkt, dass er Osteuropäer ist und Tierliebe in seiner Heimat nicht unbedingt groß geschrieben wird. Dieser Umstand verleitete mich, als absolute Tierliebhaberin dazu, dass ich ihn zu Beginn unserer Bekanntschaft diverser Tests unterzog.

    Zu dieser Zeit besaß ich einen echten Problemhund, der seinen Hüteinstinkt derart übertrieb, dass es bereits zu einem Problem wurde, eine neue Person in den Haushalt einzuführen. Das war der ultimative Härtetest. Boris, mein heutiger Mann, wurde meiner Border-Münsterländer-Mix-Hündin nicht im Haus, also Hunderevier, vorgestellt, sondern langsam an mein Monster mittels langer Spaziergänge gewöhnt.

    Kein Problem, sagen Sie? Na ja, wenn Sie drei Stunden, mitten im Dezember, bei Schneeverwehungen als entspannende Unterhaltung betrachten, dann haben Sie sicher recht. Dann müssen Sie es allerdings auch zu schätzen wissen, wenn Ihnen dabei ein schäferhundgroßer Hund an den Fersen haftet, jede Ihrer Bewegungen mit Argusaugen beobachtet und sofort mit einem Knurren kommentiert, wenn Sie es wagen, aus dem von ihr vorgegebenen, hunderechtlich zugesicherten Handlungsspielraum auszuscheren. Was gleichbedeutend ist, mit dem zuvor nicht hundestandesgemäß angemeldeten Zucken Ihrer Hand in Richtung Nase, weil diese juckt.

    Sie sehen schon, das simple Wort „Spaziergang" kann man extrem weit gefächert auslegen.

    Boris ließ sich jedoch nicht erschüttern. Tagtäglich wanderte er mit mir durch den verschneiten Wald, fror dabei als wärmeverwöhnter Osteuropäer grenzenlos und erduldete die Maßregelungen durch meinen Hund geduldig. Mit Einfallsreichtum ging er an das Problem Dakota, so hieß die knurrende Dame, heran. Leckereien spielten dabei eine nicht unwesentliche Rolle, verständnisvolles Kraulen an den entscheidenden Stellen, Ohren-Nacken-Bauch, verhalf zu einem besseren Verständnis untereinander, und schließlich durfte mein Mann sogar die Schwelle unseres Hauses überschreiten, ohne dafür einen weiß blitzenden Zahnrüffel mit Begleitintonierung in Tonlage Grrrr zu erhalten. Man erwärmte sich füreinander und schließlich entwickelte sich eine wahre Hundeliebe zu Boris.

    Natürlich habe ich mir dieses Prachtexemplar von einem Mann nicht entgehen lassen. Wer so viel Engagement zeigt, um nicht nur das Herz einer Frau zu erobern, sondern das ihres übellaunigen Hundes gleich mit, der verdient es mit lebenslang belohnt zu werden. Und ich habe es bis heute nicht bereut – für meinen Mann möchte ich an dieser Stelle nicht sprechen.

    Seit wir zusammenleben, offenbarte er noch häufiger sein großes Herz und entwickelte sich zu einem noch größeren Tierliebhaber, als ich es bin. Er engagiert sich in seiner Heimat im kleinen Rahmen für den Tierschutz, was gleichbedeutend ist, mit dem Vermitteln besonders hilfsbedürftiger Hunde und Katzen. In Zusammenarbeit mit einem deutschen Tierheim war es ihm sogar möglich, einen Hund nach Deutschland zu vermitteln, der durch eine Behinderung an der Pfote in seiner Heimat keine Überlebenschance gehabt hätte.

    Nicht unerwähnt sollte ich diverse Katzen lassen, die er ebenfalls, mit viel Aufwand, den damit verbundenen Kosten und geopferten Nerven, in ein neues Zuhause vermittelte. Doch davon später mehr, denn wie Sie sich sicher bereits denken können, ist auch unser eigener Haushalt von den eingeführten Notfällen nicht verschont geblieben. Ganz zu schweigen von der lieben Verwandtschaft, und in diesem Fall meine ich es wirklich im wahrsten Sinn des Wortes, die sich ebenfalls bereit erklärte sowohl aufwendige Hilfe zu leisten, als auch einer Katze eine neue Heimat zu schenken. Auch hiervon später mehr.

    Schätze Sie haben jetzt einen Einblick in dieses Buch erhalten, der Sie auf das auf Sie Zukommende ausreichend vorbereitet hat.

    Viel Spaß

    Luna im Tierasyl von Athen

    Luna, nach ihrer Ankunft im neuen Zuhause

    2. Kapitel

    Wenn Engel fliegen

    Ende November 2005 erreichte uns der Notruf einer Bekannten, die sich im Tierschutz engagiert. Der überraschend harte Wintereinbruch in Griechenland hatte dazu geführt, dass unzählige Jungkatzen drohten, den Minusgraden zum Opfer zu fallen. Tierschützer ergriffen die Initiative und sammelten so viele Katzenwelpen von den Straßen und Parks auf, wie es ihre Mittel zuließen. Doch das war keine Dauerlösung, sie konnten die Jungtiere nur für eine gewisse Zeit von der Straße ins Warme holen und aufpäppeln, dann waren sie gezwungen die Tiere wieder freizulassen und somit ihrem Schicksal preiszugeben.

    Unsere Bekannte wollte helfen, indem sie Tiere nach Deutschland vermittelt, und sprach auch uns darauf an, ob wir bereit wären, ein Kätzchen bei uns aufzunehmen. Obwohl wir bereits mit einer ganzen Anzahl an Kleintieren und einem Hund gesegnet waren, ließen wir uns darauf ein. Die Vorstellung, dass in wenigen Wochen diese kleinen schutzlosen Kätzchen wieder frei herumlaufen und wahrscheinlich nur die wenigsten den Winter überleben würden, machte uns betroffen. Wir sagten spontan zu.

    Brigitte, unsere Bekannte, schlug uns vor, dass wir uns anhand von Fotos ein Kätzchen aussuchen sollten und dieses dann mit dem nächsten verfügbaren Flug nach Deutschland geholt werden würde.

    Nächster verfügbarer Flug, das hört sich jetzt an, als würden von Griechenland aus nur wenige Flüge nach Deutschland gehen, ist natürlich nicht der Kern des Problems gewesen. Tagtäglich pendeln diverse Fluglinien zwischen Deutschland und Griechenland, allerdings fanden sich nicht immer Flugpaten, um ein Tier in ein fremdes Land zu begleiten und dies ist Vorschrift. Ein Tier, egal ob Hund oder Katze, muss, auf dem Flug von einer Person eingecheckt, begleitet und auch wieder ausgecheckt werden.

    Findige Tierschützer erfanden daher die Bezeichnung Flugpate für eine Person, die nicht unbedingt den Tierschützern angehören muss, sondern auch einfach ein Urlauber sein kann, der sich bereit erklärt, auf seinem Rückflug ein Tier zu begleiten.

    Die Tierschützer bereiten das Tier vor und übergeben es mit den nötigen Papieren, wie Impfpass, Chipnachweis und Bordkarte am Flughafen an den Flugpaten. Dieser muss sich im Grunde um gar nichts mehr kümmern, er fliegt wie gewohnt nach Hause, am Zielflughafen übergibt er die Papiere an andere Tierschützer, die das Tier dann in Empfang nehmen oder der neue Besitzer des Pfleglings nimmt das Tier direkt aus den Händen des Flugpaten entgegen.

    Im Grunde eine simple Angelegenheit, die keine großen Anforderungen stellt, leider sind trotzdem noch viel zu wenig Menschen bereit, diese winzige Unannehmlichkeit in Kauf zu nehmen, um einem Tier unter Umständen das Leben zu retten. Denn gleichgültig was die europäischen Gesetze sagen, es gibt noch viel zu viele Länder, in denen Tiere gnadenlos verfolgt und grausam getötet werden. Von staatlichen Tierheimen einmal ganz abgesehen, die doch eigentlich nur den einen Zweck verfolgen, Tiere von der Straße zu holen und sie dann unter dem Deckmantel des Gesetzes nach einer sehr kurz bemessenen Frist vergasen zu lassen.

    Der Tierschutzgedanke dringt leider nur sehr langsam in die Köpfe mancher Völker vor. Dabei bedeutet Tierschutz gar nicht, dass jeder Mensch Tiere lieben und halten muss, es genügen gezielte Kastrationsmaßnahmen, die verhindern, dass noch mehr Leid durch ungeregelte Vermehrung geschaffen wird.

    Doch kommen wir zum eigentlichen Thema zurück, unsere griechische Traumkatze sollte gefunden werden. Aus diesem Grund betrachteten wir Fotos, viele Fotos. Und immer mehr wurde uns klar, dass es fast unmöglich zu sein schien, auf ein Kätzchen zu deuten und zu sagen: „Du bekommst die Chance auf ein gutes Leben. Die anderen nicht!" Aber was blieb uns anderes übrig? Wir

    Enjoying the preview?
    Page 1 of 1